PÖNIs: (4/5)
Sein Name bürgt für beste Grusel-Qualität: STEPHEN KING. Viele seiner erfolgreichen Spannungsromane sind verfilmt worden, man denke da nur an “Carrie“, “Shining“, “Christine“, “Stand by me“ oder neulich “Friedhof der Kuscheltiere“ (s. Kino-KRITIK). Demnächst läuft wieder so ein Knall-Ding von bester “King“-Spannung im Kino an: “Misery“ von Rob Reiner (s. Kino-KRITIK). Zuvor aber hat eine Stephen-King-Verfilmung auf Kassette Premiere:
„ES“ von Tommy Lee Wallace (USA 1990; B: Stephen King; nach seinem gleichn. Roman; K: Richard Leiterman; M: Richard Bellis; 192 Minuten; DVD-Veröffentlichung: 20.02.2003). Dabei handelt es sich um einen 3-stündigen, amerikanischen Fernsehfilm, der beim Hamburger Fantasy-Filmfest (1991) ausverkaufte Vorstellungen hatte.
“Es“ ist die Geschichte des Bösen schlechthin. “ES“ ist ein Werwolf-Clown (wunderbar furchterregend: TIM CURRY), der die Leute in einer amerikanischen Kleinstadt in Angst und Schrecken versetzt. “Es“ ist der personifizierte Alptraum, den erstmals eine Gruppe von 7 Kindern hautnah erlebt. Sie machen sich auf die Suche nach Erklärungen für das Unerklärliche und stoßen auf eine düstere Geschichte in ihrer Stadt. Niemand wird ihnen glauben, was sie erlebt haben, also verbrüdern sie sich und treten gemeinsam gegen den Super-Bösewicht an. Und tatsächlich: es gelingt ihnen, den zu stellen und zu besiegen. Mit dem Schwur, sofort wieder zurückzukommen, falls es erforderlich wird, geht die kleine Gruppe auseinander. 30 Jahre später ist es soweit. Eine rätselhafte Serie von Kindesentführungen sorgt für Unruhe in der Gemeinde. Der einzig in dem Ort verbliebene Bibliothekar ruft die anderen zusammen. Die ahnen, worum es geht, lassen zuhause alles stehen und reisen zurück in eine schlimme Vergangenheit. Und tatsächlich: “Es“ ist wieder da.
Will man diesen Film auf Glaubwürdigkeit und Logik prüfen, geht man und “Es“ baden. Man muss bei den meisten Geschichten von Stephen King einfach bereit sein, das Phantastische und Unglaubliche hinzunehmen. Sonst macht‘s keinen Spaß. Dazu aber bereit, bedeutet dieser lange Film Dauerspannung und exzellenten Spuk. Weil die böse Show weitgehend auf spektakuläre Gewaltszenen und primitiven Blut-Horror verzichtet und dafür eher leise, subtile, tiefenpsychologische Erklärungen parat hat. Die Erwachsenen sind bei Stephen King wieder einmal die eigentlichen Schurken. Weil sie dumm und ängstlich sind. Und weil sie ihre Kinder gemein behandeln. Daraus resultiert der eigentliche Horror. Natürlich: Der diabolische Clown, wunderbar-grauslich von Tim Curry gespielt, ist in seinem Element, wenn er mit seinen schaurigen Eskapaden loslegt. Aber: Man hat die in “solchen“ Genrefilmen schon viel grober, rüpelhafter und vor allem spekulativer gesehen. “Es“ ist ein vorzüglicher Spannungsfilm, bei dem die Kinderdarsteller den erwachsenen Akteuren durchaus Paroli bieten.
Für Spannungsfans: “ES“ lohnt sich (= 4 PÖNIs).
Anbieter: „Warner Home Video“.