„DAS EINFACHE GLÜCK“ von Edzard Onneken (B+R; D 1990; 95 Minuten; Start D: 21.06.1990)
Verdreckte Straßen, schnelle Autos, Hinterhäuser, viele Eckkneipen. Das ist das Milieu, in dem Edzard Onneken‘s Film “Das einfache Glück“ spielt. Stimmungsbilder, die aus den Berliner Bezirken Neukölln und Wedding stammen. Sabine arbeitet in einem Frisiersalon. Um den Job behalten zu können, muss sie sich hin und wieder vom Chef an grapschen lassen. Außerdem füttert sie ihren Freund Frank durch. Sabine hat einfache Träume: schnittige-Autos und Urlaub am Strand. In Wirklichkeit ist ihr Leben leer und langweilig. Um über diese Trostlosigkeit hinwegzutäuschen. lacht Sabine öfter als angebracht. Frank ist ein ewiger Verlierer. “Was du anfasst wird zu Scheiße“, sagt Sabine im Film. Wenn Frank Auto fährt, gibt es einen tödlichen Unfall. Wenn Frank Probleme hat, lässt er sich erstmal vollsaufen. Wenn Frank kein Geld hat, gerät er an einen Kredithai.
Der Regisseur in einem Interview über die Figuren, die er im Film beschreibt: “… die haben Träume, die wollen groß rauskommen, aber irgendwie schaffen sie es nie. Diesen Typen fehlt einfach der Durch- und Weitblick, die reflektieren nicht, oder zu spät.“ Diese Sätze machen deutlich, mit welcher Haltung der Regisseur an seine Milieubeschreibung herangegangen ist. Auf der einen Seite faszinieren ihn diese Menschen ohne Perspektive. Auf der anderen Seite hält er sie für unsensibel und hoffnungslos dumm. Edzard Onneken bedient sich einer bestimmten Szene und verurteilt sie zum Schluss. Im Film drückt sich das so aus: Die Personen werden klischeehaft dargestellt, die Dialoge sind hölzern, die Atmosphäre ist öde.
“Das einfache Glück“ ist ein Film, der langweiliger ist als das Leben (= 1 ½ PÖNIs).