EDEN

PÖNIs: (3/5)

DU AAAS. MENSCH. Titel = „EDEN“ von RON HOWARD (R + Produktion; USA 2023/2024; B: Noah Pink; K: Mathias Herndl; M: Hans Zimmer; 129 Minuten; deutscher Kino-Start: 03.35.2025). Eigentlich ist alles klar. Oder  – was ist los, wenn sich ein Film thematisch rührt. Unruhe. Langeweile. Gigantische, brillante Naturaufnahmen. Verbreitet. Erst bei einem Drama. Dann wird daraus ein Thriller. Zwei Menschen befinden sich auf dieser einsamen Insel. Sie haben sich vom „normalen Volk“, dem Pöbel, entfernt. Können, WOLLEN, dermaßen „solo“ das Leben leben. Bestimmen. Alles in Ordnung? Ja. Solange sie „unter sich“ sind. Als dann aber weitere Insel-„Interessenten“ auftauchen, wird es schwierig. Es ist typisch  – kaum tauchen „Widerständler“, lebende  „Gegensätze“, auf, hat der Erst-Mensch auf diesem Planeten Erde einen Haufen von Schwierigkeiten. Der Ursprung mündet nun mehr und mehr in Feindschaft. Hass. Gewalt. Zivilisation vermag jetzt auch als Unmoral, Scheißhaufen, eben als FEIND, gekennzeichnet, formuliert werden. Sieh zu, dass Du Deine Existenz alleine voranbringen kannst, dann hast du ’ne Chance. So und so ähnlich bringt dieser Filmstreich das Produkt Mensch in die tägliche Bewegung. Erst genüsslich, dann schließlich, in vieler Verzweiflung, mit Waffen. Die üblichen Kriegsutensilien. So dass wir verstehen – alle, also Wenige, vermögen moralisch lebensmäßig durchzukommen.

Das Survival-Drama. Mit lahmem Anlauf. „EDEN“ basiert auf realen Ereignissen, die sich im Jahr 1934 auf den Galapagosinseln ereigneten und später als Galápagos-Affäre bekannt wurde. Dabei kam es zu Konflikten zwischen europäischen Aussteigern auf der zuvor unbewohnten Insel Floreana, im Zug derer drei Siedler zu Tode kamen und drei weitere spurlos verschwanden. Die ungeklärten Umstände und voneinander abweichenden Darstellungen der Überlebenden lösten seinerzeit ein weltweites Medienecho  und Spekulationen über die wahren Vorkommnisse aus.

Das Thriller-Drama. Mit dann enormem Thriller-Geschmack. Im Oktober 2022 wurde das Filmprojekt zunächst unter dem Titel „Origin Of Species“ angekündigt, ein Verweis auf Charles Darwins Hauptwerk „Über die Entstehung der Arten“. Als Besetzung wurden u.a. für die Dschungel-Rampe engagiert: JUDE LAW (Dr. Friedrich Ritter); VANESSA KIRBY (Dora Strauch); SYDNEY SWEENEY (als Margaret Wittmer); DANIEL BRÜHL (als Heinz Wittmer) UND  – ANA DER ARMAS (überragend mit kapriziösem Luder-Appeal: als Baronin Eloise Bosquet de Wagner Wehrhorn). Ihre Auftritte als mysteriöse selbsternannte Baronin sind faszinierend-lukullisch. Im Gefolge hat sie zwei junge Männer, die ihre Liebhaber sind. Die „Baronin“ hat große Pläne, möchte ein Luxushotel auf der Insel einrichten. Sie versucht mit allen – vor allem körperlichen Mitteln, mehr und mehr die anderen gegeneinander auszuspielen und zum Verlassen der Insel zu veranlassen. Zu zwingen. Eitelkeiten, Manipulation und menschliche Habgier spitzen das poröse Miteinander gefährlich zu. Bis sich die Ereignisse überschlagen.

Der zweifache „Oscar“-Preisträger RON HOWARD („A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn“/2002/ Beste Regie / „Bester Film“) hat einen „mittleren“ Gebrauchs-Unterhaltungs-Film geschaffen. Und bleibt unvergessen mit zum Beispiel „Hillbilly-Elegie“ (s. Kino-KRITIK /2020/ 4 PÖNIs) und mit dem zweifach „Oscar“-nominierten Genie-Streich für „Frost Nixon“ (s. Kino-KRITIK /2008/ 5 PÖNIs). Hier, bei „EDEN“, sind die „gebremsten“ Produktionskosten leider dramaturgisch zu spüren (= 3 PÖNIs).

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