PÖNIs: (5/5)
HEIMKINO-ANIMATIONS-HIT. Titel = „DIE FABELHAFTE REISE DER MARONA“ von Anca Damian (B + R; Fr/Belgien/Rumänien 2019; Grafisches Konzept und Charakter-Design: Brecht Evens; Backround-Artists: Gina Thorstensen; Sarah Mazzetti; M: Pablo Pico; 88 Minuten; deutscher HEIMKINO-„good!movies“-Start: 30.9.2022). „MARONA“, das behaupte ich einfach mal, zählt zu d e n Entdeckungen, ist ein Juwel in diesem Filmjahr. Wurde u.a. als „Bester Europäischer Kinderfilm“ prämiert und enthält DVD-Extras wie u.a. ein Interview mit der Autoren-Regisseurin ANCA DAMIAN (05:33 Minuten) sowie eine Videoanalyse des Films (04:33 Minuten). „L’extraordinaire voyage de marona“, so der Originaltitel dieses deutsch synchronisierten Films, beginnt mit einem passenden Spruch: „Glück ist ein kleines Ding, fast nichts, ein Näpfchen Milch, eine große nasse Zunge, ein Nickerchen, ein Platz, an dem man seinen Knochen verbuddeln kann, eine Hand, ein Lächeln…“. Im Mittelpunkt: Eine kleine Mischlingshündin mit einer großen schwarzen herzförmigen Nase (deutsche Stimme: Lisa Mies). Als wir sie erstmals treffen, verabschiedet sie sich zugleich von uns. Währenddessen beginnt ihre Lebensgeschichte als Welpe Nummer 9, die von einem Haushalt zum nächsten wandelt und uns dabei auf eine liebenswerte, reizvolle Reise durchs Leben mitnimmt. Diese ergreifende Geschichte ist von überwältigender visueller Schönheit, ist ein wundervolles Abenteuer an Originalität und Berührung. Die Heldin, die schnell innige Freundin wird, ist ein Halbblut-Labrador, die tiefe Spuren in den Leben der Menschen hinterlässt, denen sie begegnet. Dabei vereinen sich die Poesie der Sprache, die grandiose Fantasie und der unaufdringliche Humor zu einem wunderbar-eigenwilligen Meisterwerk, bei dem alle Sinne angeregt und die widersprüchliche Schönheit des Lebens hofiert werden. Dank Maronas unermüdlichem Einfühlungsvermögens wird ihre Existenz zu einer Lektion der Humanität und Liebe. Was die Autoren-Regisseurin zu bestätigen weiß: „Wir leben die Gegenwart nicht so, wie es die Hunde tun“ (= 5 PÖNIs). P.S.: Die Autoren-Regisseurin war die erste Filmemacherin, die 2016 den von Eurimages ausgeschriebenen Audentia-Preis erhielt, mit dem Frauen, die den Mut haben, Regisseurin zu werden, gewürdigt werden, so dass ihre Arbeiten eine größere Sichtbarkeit erlangen und andere Frauen so wiederum inspiriert werden, in ihre Fußstapfen zu treten.