„DIE DEFEKTE KATZE“ von Susan Gordanshekan (B + R; D 2017; K: Julian Krubasik; M: Sebastian Fillenberg; 93 Minuten; deutscher Kino-Start: 04.10.2018); in der Branche rumort es. Die Kino-Besucherzahlen sind 2018 bislang so „defekt“ wie schon seit Jahren nicht mehr. Ein Argument sticht hervor: wöchentlich zu viele neue Filme, die überhaupt nicht auf die große Leinwand gehören. Dieser Film gibt dieser Argumentation recht. Dabei ist er keinesfalls schlecht, keineswegs, nur er besitzt dieses „gewisse“ TV-Charisma – es knarren die Dielen; vieles spielt sich „geduldig“ in „trockenen“ Räumen ab; „Bewegung“ ist überschaubar. Und, na ja, allzu temperamentvoll oder spannend oder faszinierend oder überhaupt prickelnd-reizvoll oder überhaupt von solchem Interesse, dass ich mich für sie aufmache, um extra dafür ein Lichtspielhaus zu besuchen, ist die Filmgeschichte eher nicht. Dabei ist sie nicht banal, sondern eher… ziemlich beliebig. Also: egal.
Mina (PEGAH FERYDONI), 31, Elektroingenieurin, lebt im Iran und möchte sich von dort „lösen“. Single Kian (HADI KHANJANPOUR), 34, ist hierzulande Assistenzarzt. Mit Unterstützung einer Vermittlerin kommen sie „holprig“ zusammen und heiraten hier, ohne dass man von „großer Liebe“ sprechen kann.
Wie eine arrangierte Beziehung/Ehe lange Zeit trotz Bemühungen auf beiden Seiten weniger anstatt mehr funktioniert, davon handelt der Film. Obwohl sich beide emotionale wie intellektuelle Mühe geben. Dann muss er viel mehr Dienst schieben als gewohnt. Sie fühlt sich alleine gelassen, einsam. Schafft sich eine graue und nicht ganz gesunde, sprich „defekte“, also verhaltensauffällige Katze an. Was ihn, der Katzen nicht mag (was für ein Unsympath!), sauer werden lässt. Und noch mehr, als sie mit dem Mann einer Arbeitskollegin von ihm oberflächlich kontaktet. Da reagiert Kian besitzergreifend wie eifersüchtig und sperrt Mina in der Wohnung ein. Dann verschwindet auch noch die geliebte Katze. Sie hat die Paar-Faxen dicke. Will wieder zurück. In den Iran.
Sehe dem Herumbandeln zu und kriege weder Neugier noch cineastischen Reiz noch unterhält mich das Geschehen erheblich, sprich tief. Auch für das Arthaus-Kino wirkt dieser Film zu schmächtig. Im Rundfunk hatten wir „für so etwas“ von „schwächelndem Material“ ein trotziges Argument: das versendet sich schon. Unauffällig. Dasselbe findet gerade im Kino statt (= 2 1/2 PÖNIs).