„DIANA“ von Oliver Hirschbiegel (GB 2012; B: Stephen Jeffreys, nach dem Buch „Diana: Her Last Love“ von Kate Snell/2001; K: Rainer Klausmann; M: Keefus Ciancia, David Holmes; 113 Minuten; Start D: 09.01.2014); ach herrje, was ist denn DAS? Eine Antwort steht im Presseheft: „Das Herzstück von DIANA ist ihr Reifeprozess von der deprimierten, einsamen Lady zu einer Frau, die im Privatleben Erfüllung fand“. Es geht also um Diana Frances Spencer (1.7.1961 – 31.8.1997), die als Diana, Princess of Wales, zur britischen Ikone avancierte. Der Film konzentriert sich auf ihre letzten beiden Lebensjahre, setzt also 1995 ein. Nach der Trennung von Ehemann Prinz Charles. Mehr denn je steht sie unter ständiger Medien-Beobachtung. Hat als „Privatfrau“ keine ruhige Minute. Lernt bei einem Hospital-Besuch den pakistanischen Herzchirurgen Hasnat Khan (NAVEEN ANDREWS) kennen und lieben. Eine (zunächst) heimliche Beziehung, die sie, so der Film, „befreit“. „Lockerer“ macht. Nun darf sie Hausfrau sein, seine Wohnung eifrig aufräumen, sich einfach wie eine nette Normalverliebte benehmen. In der Öffentlichkeit kann sie nun ungezwungener als Aktivistin und Wohltäterin auftreten. Wird als „Prinzessin der Herzen“ wahrgenommen. Doch der Arzt hält diesen steten Medienrummel um seine Partnerin nicht aus und zieht im Sommer 1997 die Beziehungsreißleine. Millionenerbe Dodi Al Fayed (CAS ANVAR) tritt in ihr Leben, mit dem sie bald darauf in Paris im Auto tödlich verunglückt. Selten so gegähnt. Alles wirkt nur spannungslos gekünstelt. Der Versuch, Lady Diana zu einer „normalen“ liebenden Frau filmisch umzupolen, trägt bisweilen komisch- groteske Züge wie Töne. Soll „ernst“ sein, wirkt aber eher dusslig-komisch. Wie in einer schlechten Seifenoper. Eine wahre Nähe zur Person, eine charakterliche Tiefe zum Menschen wird ebensowenig thematisiert wie dieser dauerhafte seelische Zwiespalt und diese permanente Belastung zwischen öffentlicher und privater Person. Dies ist ein nichtssagender Tupferfilm. Der mal hier kostet, die gebeutelte Prinzessin, mal dort austeilt, die schrecklichen „Beobachter“. Der SIE mal als Heilige umschmeichelt, das Mädel mit dem großen Wohltätigkeitsherzen, mal als schmucken leeren Boulevard-Bonbon zeigt. Von wegen schöne Klamotten, nette Fön-Frisur, Glanz-Fotos. Nichts von allem ist glaubwürdig. Überzeugend. Diana, der Film, ist nur eine laue Promi-Behauptung. Mit einer sich erkenn- und fühlbar anstrengenden NAOMI WATTS (im Vorjahr „Oscar“-Nominierte für die Hauptrolle in „The Impossible“) als wenig ergiebige, nur äußerlich „angerichteten“ Lady Di. Zudem mit einer grässlich hölzernen Sprache ausgestattet. Der deutsche Regisseur Oliver Hirschbiegel („Das Experiment“; „Der Untergang“) hat dieses britische Gesellschaftsthema überhaupt nicht in den Sinn- und Darstellungsgriff gekriegt. Hat einen faden bis lächerlichen, völlig langweilenden Unterhaltungseintopf angerichtet, bei dem Funken und Fakten überhaupt nicht funktionieren, weder als Herzschmerz-Show noch als Promi-Biopic. Sein „Diana“-Film ist völlig missraten (= 1 PÖNI). |
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