„DESTROYER“ von Karyn Kusama (USA 2017/2018; B: Phil Hay, Matt Manfredi; K: Julie Kirkwood; M: Theodore Shapiro; 122 Minuten; deutscher Kino-Start: 14.03.2019); schöne Frauen bewegen und benehmen sich gerne auch mal: HÄSSLICH. Filmisch betrachtet natürlich. So einst die wunderschöne Südafrikanerin Charlize Theron in „Monster“ (s. Kino-KRITIK), die dafür mit dem „Silbernen Berlinale-Bären“ sowie mit dem „Oscar“ belobigt wurde, und jetzt auch NICOLE KIDMAN, inzwischen attraktive 51.
Sie mimt in finsterster Outlaw-Manier die heruntergekommene LAPD-Detektivin Erin Bell. Die als Polizistin in Los Angeles vor Jahren ein Alptraum-Erlebnis hatte, das sie bis heute aus der Bahn wirft. Erin ist traumatisiert: Damals war sie mit einem Kollegen sowohl privat liiert als auch in einem brutalen Undercover-Einsatz zusammen. Dieser lief aus dem Ruder, ihr Partner wurde dabei getötet. Seitdem „stinkt“ sie vor sich hin. Die Ehe ist kaputt, sie vermag keine neue Beziehung aufzunehmen, ihre Tochter Shelby will mit ihr nichts mehr zu tun haben.
Ein neuer Mordfall lässt die Vergangenheit wieder hochkochen, offensichtlich ist der Übeltäter von damals wieder „im Revier“. Noch einmal bemüht sie sich, so etwas wie „Kontrolle“ in ihr Dasein zu bringen, um „ihre Sache“ ein für allemal zu klären. Zu beenden.
Ein Thriller mit Widerhaken. Im Heute und Gestern verstrickt, also mit nicht immer plausiblen Rückblenden hantierend, während natürlich ALLES für SIE vorbereitet/angereichert ist. Nicole Kidman schlurft wie ein Junkie durch die Gegend, sieht aus wie ausgekotzt, darf aber als destruktive Ermittlerin „machen“. Weiter machen. Jeder sieht wie kaputt-zerstört sie ist, dennoch schreitet niemand dienstlich ein. Was einigermaßen verwundert. Schließlich haben Vorgesetzte auch Verantwortung für Mitarbeiter. Egal. Sie eckt weiterhin an, zieht aber ihr Such- & Schnüffel-Ding knallhart solo durch. Rotzt sich durch die Szene und nimmt die Fährte(n) auf.
Es ist DIE Nicole Kidman-PERFORMANCE. Und Wahnsinns-Präsenz. Als Erin Bell will sie es konsequent ausprobieren, den Geschmack von menschlicher Niederlage, menschlichem Abgrund, zu präsentieren. WIE sie DIES beseelt, ist furios. Doch dass dabei die Story dermaßen in Hinterhand und Beliebigkeit gerät, ist schade, weil dies Spannungspunkte kostet. Nach einer Weile hat man sich an die „Zerstörerin“ gewöhnt und hofft, dass nun auch die Handlung in ähnliche Spannungspuschen kommt. Doch: Fehlanzeige. Selbst am Schluss kommt es nur quasi nebenbei und also verschenkt zur „Lösung“.
Regisseurin Karyn Kusama, 2000 beim „Sundance Festival“ mit ihrem Debütfilm „Girlfight – Auf eigene Faust“ entdeckt und ausgezeichnet und dann mit der amerikanisch-deutschen Co-Produktion „Aeon Flux“ 2006 abgesoffen (s. Kino-KRITIK), feiert mit „Destroyer“ ein nur halbherziges Thriller-Comeback; dafür allerdings ist NICOLE KIDMAN hier ein „spezielles“ Erlebnis-Ereignis (= 3 PÖNIs).