DER NACHNAME

PÖNIs: (3/5)

„DER NACHNAME“ von Sönke Wortmann (D 2021; B: Claudius Pläging; K: Jo Heim; M: Helmut Zerlett; 87 Minuten; deutscher Kino-Start: 20.10.2022);

FAMILY-TWIST. Titel = „DER NACHNAME“ von SÖNKE WORTMANN (D 2021; B: Claudius Pläging; K: Jo Heim; M: Helmut Zerlett; 87 Minuten; deutscher Kino-Start: 20.10.2022). Ich mag seine Filme. Die meisten jedenfalls: Sönke Wortmann, geboren am 25. August 1959 in Marl, Sohn eines Bergmanns und Ex-Fußball-Profi (u.a. Westfalia Herne), kann auf eine Menge Zuspruch/Erfolgsfilme verweisen und hat sich zuletzt mit überzeugenden, germanischen „Family-Streichen“ hervorgetan wie  – „Frau Müller muss weg!“ (2015/s. Kino-KRITIK/4 1/2 PÖNIs); „Der Vorname“ (2018/s. Kino-KRITIK/4 PÖNIs); „Contra“ (2021/s. Kino-KRITIK/4 1/2 PÖNIs); „Eingeschlossene Gesellschaft“ (2022/s. Kino-KRITIK/4 1/2 PÖNIs). Luftig-listig-pointierte Bestands- bzw. Zustandsaufnahmen , mit clever-pikanten gesellschaftskritischem bundesdeutschen Beigeschmack. „Es lebe das Laster“, heißt übrigens diesbezüglich ein populärer Spitzenhit von Udo Jürgens.

Dieser Streifen entstand im Frühjahr 2021 auf den Kanarischen Inseln, sollte eigentlich am 20. Januar 2022 bundesweit in die Kinos kommen, eröffnete dann die Filmmesse in Köln am 16. August 2022, um jetzt endlich den bundesweiten Kinostart zu erleben. „Der Nachname“ setzt zwei Jahre nach der Handlung von „Der Vorname“ an. Kurz gedaddelt: die verkehrt gelaunte Familie Böttcher trifft sich zu einem Wochenendtrip auf der Finca von Mutter Dorothea (IRIS BERBEN) auf Lanzarote. Kaum dass man sich begegnet, fliegen die verbalen Fetzen. Zwischen dem Ehepaar Stephan (CHRISTOPH MARIA HERBST/was für ein rolliger Stinkstiefel) und Elisabeth (CAROLINE PETERS) mit den frisch gebackenen Eltern Thomas (FLORIAN DAVID FITZ/was für ein drolliger Stinkstiefel) und seine auszuteilen verstehende Frau Anna (JANINA UHSE). Ausgangsempörung: Adoptivsohn René, der sich galante Beziehungsmühe gibt, also um Verständigung buhlt (exzellent: JUSTUS VON DOHNÁNYI), und Mamma Dorothea haben zwischenzeitlich geheiratet und signalisieren, zunächst diskret, ihren Kinderwunsch! Was für eine Empörung! Löst dies aus. In diversen Allianzen geht es fortan um komplizierte Erbfolgen, warum-abgeschlossene Türen, merkwürdige Luftnummern, um das allgemeine moderne (Un-)Verständnis von einem bräsigen gemeinsamen Familienverbund. Wir vernehmen diverse Eitelkeiten, verbunden mit atmosphärischer Wut, sowie heiteren Nebensächlichkeiten. Bei denen die Sonne Spaniens, die Reize einer jungen Gärtnerin, nicht vorhandenes, aber benötigtes GELD sowie die bemerkenswerte Wirkung von Haschkeksen für eskalierende Situationen sorgen. Allerdings – der Dampf-hier ist zu dick aufgetragen. Die Positionen werden lauthals untermalt, biestern sich hoch zu einer wortreichen Krawallatmosphäre und verändern-andauernd längst bekannte Regungen. Bewegungen. Auf dass die absurden Streitigkeiten sich mehr und mehr vereinen mit plötzlich zum Vorschein kommenden so genannten Geheimnissen. Die für eine zunehmende Tonart-Radau-Laune sorgen. Wer entdeckt hier-nicht bekanntes aus bekanntem Familienverbund hier, da, dort und überhaupt….. und muss im dunklen Kinoraum nett grinsen. Also – knapp 90 Minuten Mittelstandsunterhaltung, mit „guten Bürgern“, das ist doch auch schon etwas Etwas(= 3 PÖNIs).

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