PÖNIs: (4,5/5)
„CYRANO“ von Joe Wright (GB 2020; B: Erica Schmidt; nach ihrem gleichnamigen Bühnenmusical aus dem Jahr 2018, das auf dem Versdrama-Stück „Cyrano de Bergerac“ von Edmond Rostand aus dem Jahr 1897 basiert; K: Seamus McGarvey; M: Aaron Dessner + Bryce Dessner; 124 Minuten; deutscher Kino-Start: 3.3.2022);ZAUBERHAFT. Titel = „CYRANO“. Von JOE WRIGHT (GB 2020; B: Erica Schmidt /Ehefrau von Peter Dinklage/; nach ihrem gleichnamigen Bühnenmusical aus dem Jahr 2018, das auf dem Versdrama-Stück „Cyrano de Bergerac“ von Edmond Rostand aus dem Jahr 1897 basiert; K: Seamus McGarvey; M: Aaron Dessner; Bryce Dessner; 124 Minuten; deutscher Kino-Start: 3.3.2022). Das Stück ist dermaßen bekannt, wurde natürlich im Verlaufe der Jahre einige Male im Theater und im Lichtspielhaus erlebt; unvergessen ist der französische Spielfilm von 1990, mit Gérard Depardieu als näselndem Titelhelden, und jetzt also das Filmmusical mit viel stimmungsintensiver Sättigung. UND: Nicht die „überlange“ Nase von Cyrano tritt diesmal in Erscheinung, sondern der kleinwüchsige Offizier Cyrano (PETER DINKLAGE). Der „als Zwerg“ von vielen unterschätzt wird. In Frankreich, Ende des 17. Jahrhundert. Der seiner Zeit aber weit im voraus ist und – und auch reichlich begabt ist. Am Degen wie mit Worten. Wenn es darum geht, seine Gefühle zu offenbaren. Eben tiefsinnig verbal und eben auch an der Schreibfeder. Aufgrund seiner äußeren Erscheinung aber ist Cyrano überzeugt, dass seine enge Freundin, die schöne Roxanne (HALEY BENNETT), seine Liebe niemals teilen bzw., überhaupt jemals – erwidern wird. Deshalb bringt er es nicht übers Herz, ihr gegenüber seine Gefühle zu erklären. Und dann auch noch das – eines Tages vertraut sie ihm an, dass sie sich in den gutaussehenden Kadetten Christian (KEVIN HARRISON Jr.) verliebt hat. Cyrano übernimmt die Aufgabe, den Freier zu unterstützen, in dem er in dessen Namen Briefe mit seinen „goldigen Worten“ formuliert. Was bedeutet – ich verleihe meinen Emotionen liebeskräftigen Ausdruck. PETER DINKLAGE – unvergessen in „Station Agent“ von Tom McCarthy/2003 – scharwenzelt hier als Kavalier vom Allerfeinsten.
Mit diesem begeisternden Musical kehrt der Regisseur Joe Wright („Stolz & Vorurteil“; „Abbitte“; „Anna Karenina“) zu seinen empathischen Wurzeln zurück und inszeniert die so elegante wie opulente Verfilmung einer der größten Liebesgeschichte der Weltliteratur. Faszinierend untermalt von Aaron und Bryce Dessner, den Komponisten des Cyrano-Musicals, das 2018 im Norma Theatre in Chester, Connecticut (USA) uraufgeführt wurde. Die Songtexte schrieb Matt Berninger. Hier dominiert jetzt die INDIE-ROCK-BAND „THE NATIONAL“, der Berninger und die Dessner-Brüder angehören. Fazit: Was für ein prächtiges Stimmungserlebnis bietet solch exzellentes Unterhaltungs-Kino! (= 4 1/2 PÖNIs).