„DIE CHRONIKEN VON NARNIA: DER KÖNIG VON NARNIA“ von Andrew Adamson (USA 2005; 143 min; Start D: 08.12.2005); dem 38jährigen neuseeländischen Hollywood-Regisseur, der mit seinen beiden Animations-Hits „Shrek“ und „Shrek 2“ zum Branchen-Star avancierte und hier erstmals einen Spielfilm inszenierte. Der auf den in der englischsprachigen Welt sehr populären (insgesamt 7) Büchern des britischen Schriftstellers CLIVE STAPLES LEWIS (1898-1963) basiert (über 85 Mio. Exemplare wurden seit der Erstveröffentlichung im Jahr 1950 verkauft) und nicht zufällig Parallelen an die „Herr der Ringe“-Trilogie von John Ronald Reuel TOLKIEN aufweist: Beide waren befreundet, lehrten zeitgleich an der Universität Oxford, beide waren überzeugte Christen und erzählen vom ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, wobei Lewis direkter/deutlicher in der Fantasy-Variante des Neuen Testaments vorging: Jesus tritt hier in Gestalt eines strengen Löwen auf, der sich hinrichten lässt, um einen armen menschlichen Sünder zu retten, um dann sogleich wiederaufzustehenden und das Böse zu vernichten.
Die böse Weiße Hexe Jadis hat als Satan herzuhalten, während sich hinter einem verführten Kind, Edmund, Judas verbirgt. Die Ausgangssituation: Während im Zweiten Weltkrieg deutsche Bomben auf London fallen, werden vier Geschwister aus der Hauptstadt aus Sicherheitsgründen aufs Land gebracht. Dort kommen sie im Hause eines verschrobenen Professors unter und entdecken in und hinter einem geheimnisvollen Schrank das magische Land NARNIA. Und das Abenteuer kann beginnen, denn dort ist gerade der Machtkampf zwischen dem Löwen-Herrscher und der Eishexe in vollem Gange. Nach den überwältigenden Kino- Erfolgen von „Der Herr der Ringe“ (2001-2003) und dem radikalen Jesus-Film von Mel Gibson im Vorjahr („Die Passion Christi“) investierte die sonst eher mit lieblichen Animationsweihnachtsfilmen aufwartende WALT-DISNEY-Filmfirma 120/250 Mio. Dollar, um zweigleisig KASSE zu machen: In den USA wird diese eher einfältige, vorhersehbare, humorfreie Kitsch- und Trick-Orgie vom „Bambi-Konzern“ als fundamentalistische Christen-Botschaft verkauft, während in den „gottlosen Ländern“ wie Deutschland die Show als pures Fantasy-Abenteuer (und Harry-Potter-Konkurrenz) herhalten soll.
Und um dafür auch die „richtige“ Altersfreigabe zu bekommen, die hiesige FSK hat ihn ab 6 Jahren freigegeben, fließt hier nach blutrünstigen Schwertkämpfen kein Tropfen Blut und werden hier die Folgen von Gewalt einfach ausgeblendet. Dieses erbärmlich-verlogene, 138minütige Religions-Blockbuster-Kino, das trotz spektakulärer Märchentrickfiguren nichts für kleine Kinder ist, braucht nun wirklich niemand mehr, und auf eventuelle Fortsetzungen darf man überhaupt nicht gespannt sein (= 1 PÖNI).