„CHAOS“ von Tony Giglio (B+R; USA/GB/Kanada 2005; 106 Minuten; DVD-Veröffentlichung: 05.09.2006); ein unbekannter Drehbuch-Autor + Regisseur der mit viel schönem amoralischem Rotz einen Klasse-B-Movie fabriziert hat. Bei einem Banküberfall in Seattle werden sämtliche Bank-Angestellten und Kunden als Geisel genommen. Und: Lorenz, der Kopf der Bande, besteht darauf, ausschließlich mit dem wegen eines völlig missglückten Einsatzes suspendierten Cop, Detective Conners, in Verhandlung zu treten. Wohl oder übel holen ihn also seine Vorgesetzten zurück. Conners ist kein „normaler Bulle“, sondern ein ebenso ziemlich kaltschnäuziger wie auch reichlich zynisch-schnoddrig auftretender Profi-Solist. Der den jungen Kollegen Shane Dekker an die Seite gestellt bekommt. Als alles aus dem Ruder läuft, ist die Bank demoliert, ein Wachmann tot, sind die Gangster entkommen und alle reichlich ratlos. Denn es wurde nichts geklaut, während ein einziges Schließfach offensteht. Fortan hat man es mit einem Rätsel-Puzzle zu tun, bei dem die „Chaos-Theorie“ (anfangs erscheint alles völlig unsinnig/ungeordnet, bis sich Sinn-Zusammenhänge und Lösungen aufzeigen…) ebenso eine spannende Rolle spielt wie die Tatsache, dass hier gar nichts so ist wie es lange Zeit scheint. Und GUT wie BÖSE nun überhaupt nicht mehr zu unterscheiden sind, denn auch innerhalb der Polizei kommt man mit den „herkömmlichen Mitteln“-allein längst nicht mehr aus („…man muss die Regeln FLEXIBEL anwenden…“). Zudem eliminiert nun der vermeintliche Oberschurke die Mitglieder seiner eigenen Gang, während die Polizei den Ereignissen lange Zeit nur „aufräumend“ hinterher zu hecheln vermag. Ein richtig SPANNENDER Thriller. Dessen Plot- Unwahrscheinlichkeiten durch raffinierte, überraschende Einfälle und schließlich durch eine wirklich verblüffend-unerwartete (Auf-)Lösung wettgemacht werden. Zudem sind die Akteure prima: Der 34jährige Brite JASON STATHAM, Ex-Turmspringer (= Mitglied der englischen Olympiamannschaft 1988 in Seoul + 1992 in Barcelona), Model für Werbekampagnen und Darsteller für TV-Spots, bewegt sich ja seit einigen Jahren auf den draufgängerischen Bruce-Willis-Spuren („Bube, Dame, König, grAs“; „The Transporter“; „The Italian Job – Jagd auf Millionen“; neulich: „Crank“) und lässt hier einmal mehr den exzellenten Rüpel ´raus; an seiner Seite beweist Hollywoods 32jähriger „Milchbubi“ RYAN PHILLIPPE („Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“; „Eiskalte Engel“; neulich: „Oscar“-Film „L.A. Crash“), warum mit ihm immer öfter „zu rechnen“ ist. Dazu tönt der schwarze Action-Hero WESLEY SNIPES („Blade“) mit ebenso cleveren wie durchtrieben-merkwürdigen „Motiven“ und ergänzt treffsicher das muntere Ensemble. Also: Ein Thriller, der nicht nur äußerst aufregend ist, sondern auch eindrucksvoll „zu verblüffen“ versteht. Tolle Anti-Weihnachts-Spannungs-Unterhaltung…(= 4 PÖNIs). Anbieter: „Kinowelt Home Entertainment“ |
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