BUMBLEBEE

„BUMBLEBEE“ von Travis Knight (USA 2017; B: Christina Hodson; K: Enrique Chediak; M: Dario Marianelli; 114 Minuten; deutscher Kino-Start: 20.12.2018); am Anfang beharken sie sich dermaßen ultra, dass ich schon dachte – wieder so ein (Scheiß-)Transformers-Movie. Schließlich gehört der gelbe Bumblebee zu diesen Viechern, also: gigantischen Autos, die sich jederzeit in überdimensionale Blech-Krieger verwandeln können. Und anfangs wird auch mächtig geklotzt. Im Orbit. Also auf dem Kosmos Cybertron. Zwischen den heldenhaften Autobots, angeführt von Optimus Prime, und den schurkischen Decepticons. Eine gewaltige Klopperei. Dann, als der Fight aussichtslos zu werden scheint, schickt Optimus Prime den Transformer B-127, genannt Bumblebee, zur Erde, um dort eine Operationsbasis zu errichten. Bis hierher – das Übliche. Wie zuletzt bei „Transformers: The Last Knight“, dem fünften Schrott-Spektakel vom Sommer letzten Jahres (s. Kino-KRITIK / = O Pönis). Dann aber wendet sich das Film-Blatt.

Und eine Art „E.T.“-Geschichte nimmt ihren unterhaltsamen Lauf („E.T. – Der Außerirdische“ von Steven Spielberg (s. Kino-KRITIK)). Als Spin-off zur „Transformers“-Reihe, mit der die Vorgeschichte dieses gelben Roboters erzählt wird, bevor DER 2007, im ersten „Transformers“-Movie (s. Kino-KRITIK), auf Sam Witwicky (Shia LaBeouf) traf. Jetzt befinden wir uns im Jahr 1987. Auf einem Schrottplatz in Kalifornien. Treffen auf die fast 18-jährige Charlie (HAILEE STEINFELD/“True Grit“), die noch nicht so recht weiß, was sie mit ihrer unruhigen Jugend anfangen soll. Als die Außenseiterin auf den ziemlich ramponierten VW-Käfer Bumblebee trifft, beschließt die handwerklich Begabte, ihn wieder „fahrtüchtig“ zu machen. Nichtsahnend, wer oder was sich hinter dem Vehikel wirklich befindet. Versteckt. Unter stimmungsvoller musikalischer Begleitung der damals angesagten Rock-Töne von The Smiths, die Charlie besonders schätzt, A-ha, Tears for Fears oder Rick Astley macht sie sich also ans Werk. Das dann zu einem mächtigen Abenteuer mutiert. Denn Bumblebee lebt. Auf. Und wie! Kommt in mechanischen Schwung. Auch emotional: Charlie & Bumblebee = zwei Kumpels, die zu dicken Freunden werden.

Doch die bösen Verfolger nahen. Sie haben „Lunte“ gerochen, wo sich B-127 aufhält und sind hinter ihm her. Wollen ihn zerstören. So dass diese passable Coming-of-Age-Geschichte des Öfteren durch satte, aber vergleichsweise „behutsame“ Schlachten und Zerstörungen unterbrochen wird.

„Bumblebee“, ein unterhaltsamer Jux zwischen Gefühl und Knallerei. Regisseur Travis Knight, bekannt geworden durch seinen begeisternden Stop-Motion-Animationsfilm „Kubo – Der tapfere Samurai“ (2016), hat einen romantisch-kauzigen Erinnerungsstreich an die „komischen“ Achtziger Jahre gedreht, ohne die sattsam bekannten „Transformers“-Exzesse, und bei dem das US-Militär einmal mehr blöd, dumpfbackig und aggressiv-dämlich hantiert. Was zwar die zwischenmenschlich-maschinische Harmonie erheblich stört, aber nicht den netten Unterhaltungswert dieses ulkigen „Weihnachtsfilms“ (= 3 PÖNIs).

 

 

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