BROKEN FLOWERS

„BROKEN FLOWERS“ von Jim Jarmusch (B + R; USA 2005; K: Frederick Elmes; M: Mulatu Astatke; 106 min; deutscher Kino-Start: 08.09.2005); einem der coolsten Independent-Filmemacher („Stranger Than Paradise“; Down by Law“, „Night On Earth“, „Dead Man“, „Coffee And Cigarettes“) überhaupt. Mit seinem neuen Werk, das im Frühjahr in Cannes den „Großen Preis der Jury“ erhielt, hat der heute 52-jährige echt sein MEISTERSTÜCK abgeliefert.

In der Hauptrolle brilliert der in diesem Monat 55 werdende, einzigartige BILL MURRAY („Lost In Translation“, „Und täglich grüßt das Murmeltier“, „Ghostbusters – Die Geisterjäger“). Der in den letzten Jahren auf der Leinwand immer besser wird und wirkt und hier GENIE-Ausdrucks-Stärke (á la Buster Keaton/Chaplin/Tati) erreicht: Obwohl er wenig spricht, um dafür um so mehr mit seinem Körper ALLES auszudrücken/um mit seinem Poker-Face grandios-hintergründig-komisch „zu kommunizieren“: Murray spielt einen Typen, der seine „beste Zeit“ hinter sich zu haben scheint. (Sozial abgesichert, aber gleichgültig-solo.) Gerade hat ihn seine Freundin verlassen, jetzt erfährt er durch einen anonymen Brief, dass er möglicherweise früher mal einen Sohn gezeugt hat, von dessen Existenz ihm bislang nichts bekannt war. Eher widerwillig macht er sich auf die Reise zu seinen „Verflossenen“/in seine (Beziehungs-)Vergangenheit. Und damit beginnt ein eigenwilliges Road-Movie in all das, was man GEFÜHLE nennt/mit EMOTIONEN erklärt.

Herrlich stimmungsvoll-„stumm“ und mit wieder feinem, balladenhaftem Song-Sound (von u.a. Marvin Gaye, „The Greenhorners“ mit Holly Golightly, „The Tennors“) begleitet, erzählt Jarmusch von Lebenserfahrungen, von Seelen-Zuständen, von der Melancholie des in die Jahre gekommenen „reifen Daseins“. Und von der Schließlich-Erkenntnis, von dem Bewusstsein, dass nur das Heute/die Gegenwart „zählt“. Mit drumherum „kribbelnd“-mitspielenden Promi-Akteurinnen wie SHARON STONE, JESSICA LANGE und TILDA SWINTON. Wunderbar lakonisch-spannend, zum ständigen „Kieksen“, Schmunzeln und Lachen; ein wirklich schon beim ersten Sehen KULTIGES EREIGNIS (= das natürlich NUR mit gleich 5 PÖNIs belobigt werden muss). = IN DIESEN FILM VERLIEBT MAN SICH =

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