BRIMSTONE

PÖNIs: (0,5/5)

„BRIMSTONE“ von Martin Koolhoven (B + R; NL/D/Fr/Belgien/Schweden 2015; K: Rogier Stoffers; M: Tom Holkenborg; 148 Minuten; deutscher Kino-Start: 30.11.2017); ein europäischer Western mit vielen ernsthaften Horror- und dumpfen Splatter-Elementen. Gut und Böse. Die alten Menschheits-Elemente. Herr Kain und Frau Abel. SIE heißt Liz (DAKOTA FANNING); ER nennt sich: „The Reverend“ (GUY PEARCE). Sie ist stumm, seitdem ihre Zunge abgeschnitten wurde; Er, der Diabolische, trägt das Wort Gottes scheinheilig vor sich her. Erklärt „die Anderen“ zu Sündern, denen nur er helfen kann und will. Das alte Macht- und Autoritäts-Spiel. Nimm‘ „Religion“ in die Schnauze und die einfältigen Lämmer-Leute folgen dir. Blind. Gähn. Schon wieder? Ja.

Die alte Chose. Der personifizierte despotische Satan kommt anno damals in die amerikanische (Dorf-)Welt, um Böses zu tun. Daran weidet sich der niederländische Drehbuch-Autor und Regisseur MARTIN KOOLHOVEN immens. Also ausdauernd. Von Anfang an suhlt er sich an und mit der ausführlichen Schilderung der Quälerei von Männern an Frauen. Und speziell: von einem Teufels-Kerl an einer Frau. Ausführlich und sehr atmosphärisch-unheilvoll werden, mit biblischen Titel-Kapiteln versehen, Gewalt-Orgien – Offenbarung, Exodus, Genesis, Vergeltung – detailgetreu wie genüsslich vorgeführt, ausgebreitet, unerträglich belichtet. Und immer geht es eklig darum, dass Männer Frauen benutzen, ficken, prügeln, und „die“ sich das – meistens jedenfalls – hier gefallen lassen müssen. Bis zum Finale nach mehr als zwei von choraligem Sound begleiteten Übel-Stunden, wo „Frau“ endlich doch … allerdings…

Ein Drecks-Movie. Indem Sadismus genüsslich über eine Western-Horror-Story propagiert wird. Inmitten archaischer Landschaften, in denen Pathos-Töne dominieren und die Unterschichten zu dämlich oder zu dröge oder beides sind, um zwischen Recht und Unrecht befinden zu können. Deshalb sich alles gefallen lassen, so dieser zündelnde Au-Weia-Streifen, und deshalb darf auch der heuchel-fromme Fanatiker unbehelligt herum-gruseln. Und Menschen ausgiebig erniedrigen. Foltern. Zerbrechen. Töten. Den Killer vor dem Herrn machtvoll demonstrieren. Immer mit einem falsch-frommen Gehorsamsspruch auf den Lügen-Lippen. Amen. Seid brav. Und stets folgsam. Sonst kriegt dich der Butzemann.

Weil dies bald klar und deutlich ist, verbleibt nur: die restliche überlange Zeit mit ständiger Zurschaustellung von sinnloser, explizit-dumpfer, ekliger Dauer-Gewaltverherrlichung zu füllen, so dass Kollegen in den USA den Film auch – zu Recht – als „Gewaltporno“ bezeichnen.

„Brimstone“ = „Schwefel“; ein Mädel/eine Frau muss viel er-leiden. In der blutigen, ekelhaften, prügelnden, peitschenden, vergewaltigenden, schießwütigen, totschlagenden Tat: Ein plakativer, eindimensionaler, elendig langweilender, dauer-vorhersehbarer Schund um schreckliche Menschen, die mit schrecklichen Taten widerlich dauer-prahlen (= 1/2 PÖNI).

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