„BRASSERIE ROMANTIEK“ von Joel Vanhoebrouck (Belgien 2013; B: Jean-Claude Van Ruckeghem, Pat Van Beirs; K: Ruben Impens; M: Tuur Florizonne; 97 Minuten; Start D: 12.02.2015); ach Leute, so gerne ich „Exoten“ wie beispielsweise aus Belgien mögen möchte, dies hier geht – übrigens in Echt-Zeit gedreht – gar nicht. In einem überschaubaren Restaurant versammelt sich an einem Valentinstag, 14. Februar, eine kleine Gesellschaft von ebenso bekannten Figuren. Will sagen – in diese enge Bistro-Kaschemme, obwohl mit einem Punkt im „Genießer-Reiseführer“ Gault Millau ausgezeichnet, würde ich mich nicht freiwillig begeben, denn a) von wegen räumlich; ich mag ich es nicht, derart eng beieinander zu sitzen, so dass „Nachbar“ ständig alles mithören kann; und b) wirken die Gäste wie ausgesucht bei einer psychiatrischen Gruppenveranstaltung. Alle wollen gemocht/geliebt werden, wie gehabt, sind aber zumeist frustriert und haben „diesbezüglich“ so ihre Probleme. Als da wären: Das in die Jahre gekommene Ehepaar, wo der dynamische Autohändler-Mann (bekannt: FILIP PETERS/aus „Loft“; 2008) geschäftstüchtig ständig mit dem Handy hantiert, was „Frau“ natürlich und überhaupt nervt (sie hat übrigens bereits einen Liebhaber und will ihm dies heute Abend mitteilen); ein verklemmter Walter-Beamter, Mineraloge mit Blind Date-Versuch, mit zunehmend aufwallenden Gefühlen für eine proppere Besucherin gegenüber; einer Blonden hat die Freundin ihren Kerl weggeschnappt (dabei habe sie sie doch einst „aus der Gosse“ geholt, und jetzt DAS); eine manisch depressive Mia wird vom feschen Kellner umgarnt; der junge, verklemmte Kochgehilfe möchte endlich die Aushilfsstudentin zu einem Drink einladen; und dann bekommt taucht auch der Ex von Pascaline (SARA DE ROO) auf, die gemeinsam mit ihrem Bruder das Etablissement führt, und möchte sie heute Abend noch gen Buenos Aires mitnehmen. Motto: Zurück in ihre früheren Emotionsspuren. Und tatsächlich: Schwester-Herz lässt sich nach und nach becircen. Die Speisen werden zur Nebensache, Problem(auf)lösungen lautet die Vorgabe für die vorhersehbare, simple Farce. Die manchmal nett provoziert, aber ohne spannende Raffinesse grummelt und für einen schmackhaften Kino-Abend viel zu durchsichtig ist in Sachen Klischee-Beteiligte und deren Macken (= 2 PÖNIs). |
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