PÖNIs: (5/5)
DER ZERSTÖRERISCHE MENSCH auf Pandora. Titel = „AVATAR: THE WAY OF WATER“ von JAMES CAMERON (Co-B +R + Co-Produktion + Co-Schnitt; USA 2017 – 2018; Co-B: Josh Friedman; K: Russell Carpenter; M: Simon Franglen; Co-Schnitt: Stephen E. Rivkin; David Brenner; John Refoua; 3-D-Fassung; 193 Minuten; deutscher Kino-Start: 14.12.2022). Der Filmtitel bezieht sich auf die im Film vorkommende Aussage „Der Weg des Wassers hat keinen Anfang und kein Ende. Das Wasser ist nicht nur im Filmtitel von Bedeutung, sondern auch im Film selbst, weil es alles verbindet“. Der Film ist eine Fortsetzung des Films „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ von 2009; bildet den Auftakt von insgesamt vier geplanten Fortsetzungen von James Francis Cameron. JAMES CAMERON ist ein kanadischer Filmregisseur, Filmproduzent, Drehbuchautor, Filmeditor und dreifacher „Oscar“-„TITANIC“-Preisträger (1998/“Bester Film“; „Beste Regie“ und „Bester Schnitt“). Unter seiner Regie sind mit „Titanic“ und „Avatar 1“ zwei der drei kommerziell erfolgreichsten Filme der Filmgeschichte entstanden. Die Filme von James Cameron haben viele Gemeinsamkeiten. Dazu gehören die intensive Nutzung aufwendiger Spezialeffekte nach dem aktuellen Stand der Technik und das üblicherweise hohe Budget. In fast allen Filmen Camerons spielen starke und selbstbewusste Frauen eine tragende Rolle, eine Seltenheit im Actionfilmgenre. Stilistisch auffallend ist der häufige Einsatz von blauen Farbfiltern. Die Sensibilisierung für eine Neujustierung des Verhältnisses der Menschen zur Natur sei für Cameron nach eigenen Angaben der Grund, den Großteil seiner verbleibenden Regisseurs-Karriere in „Avatar“ zu investieren. „Zu James Camerons Perfektionismus gehört der Anspruch, stets am avantgardistischen Rand der Kinotechnik zu operieren. Für AVATAR 2 optimierte er ein Aufnahmeverfahren, das 3-D-Bilder mit der digitalen Motion-Capture-Technik kombiniert. Die Bewegungen realer Schauspieler – ZOE SALDANA, SAM WORTHINGTON, SIGOURNEY WEAVER, KATE WINSLET – werden per Computer in die Physiognomie der Ureinwohner von Pandora umgerechnet. So ist man permanent damit beschäftigt, die Star-Anteile in den Fabelwesen zu suchen“ (Katja Nicodemus/DIE ZEIT/15.12.2022).
„Avatar 1“ spielte weltweit über 2,92 Milliarden US-Dollar ein und war damit bis Juli 2019 der erfolgreichste Film weltweit nach Einspielergebnis. Seit März 2021 ist „Avatar“, nach einer Wiederveröffentlichung in China, wieder der erfolgreichste Film weltweit nach Einspielergebnis.
Damals: „AVATAR – AUFBRUCH NACH PANDORA“: Der Kinostart hierzulande ist am 17. Dezember 2009 (s. Kino-KRITIK/5 PÖNIs). Wir befinden uns im Jahr 2154. Die Rohstoffe auf dem Planeten Erde sind endgültig „alle“. Die Menschheit giert nach Alternativen. Im All. Und ist, vertreten durch einen mächtigen Groß-Konzern, RDA, einem Raumfahrt-Konsortium, auf dem Planeten Pandora fündig geworden. Dort sind wertvolle Minerale vorhanden, mit denen die Energieprobleme der Erde gelöst werden könnten. Deshalb wurden dorthin auch riesige Maschinen-Bagger hingeschafft, die bereits seit vielen Jahren die Mineralien abbauen. Und sich dabei tief und tiefer in die Landschaft bohren. Und sie dabei zerstören. Was die Ureinwohner von Pandora auf den Plan ruft. Sie sind blauhäutige, gelenkige Wesen und heißen NA´VI und wollen die zunehmende Zerstörung ihres Lebensgebietes nicht länger dulden. Sie leben in und mit ihrer wunderbaren, einzigartigen Natur im Einklang und haben im Grunde schon genug damit zu tun, sich inmitten ihrer farbigen, leuchtenden Dschungelwelt gegen „sonderbare Tiere“ wie den papageienbunten Flugsauriern und pechschwarzen pantherartigen Dampfmonstern zu behaupten. Und nun kommt auch noch „der besonders gefährliche Mensch“ hinzu. Allerdings kann DER hier nicht frei atmen, denn die Luft ist für Menschen absolut Gift. Nur mit Atemmasken können sie sich hier fortbewegen. Und weil deshalb alles viel zu langsam vonstatten geht mit dem Abbau und Raubbau, haben Wissenschaftler und Experten das AVATAR-Programm entwickelt. Vereinfacht gesagt – mittels einer Bewusstseinstransplantation wurden ferngesteuerte Körper gezüchtet. Bestehend aus menschlicher DNS und kombiniert mit der DNS der Ureinwohner. Der gelähmte Ex-Marine Jake Sully (Sam Worthington) wird in einen solchen „Körper“ „gebracht“, um vor Ort die Na´vis auszuspionieren. Um sie gefügig zu machen. Um sie aus ihrem, für den Menschen wertvollen Gebiet wegzukriegen. Doch dann begegnet Jake der Häuptlingstochter Neytiri (Zoe Saldána). Lernt ihr Volk kennen und – schätzen. Was „zuhause“ natürlich ganz und gar nicht gut ankommt.
2022. Avatar, „einmal“-übersetzt – eine künstliche Person, läuft weiter. Mehr als zehn Jahre nach den eben geschilderten Ereignissen. haben Jake und Neytiri eine Familie gegründet. Fünf Kinder zählen inzwischen dazu. Darunter der adaptierte Menschenjunge Javier (Jack Champion, blass) und Na´vi – Teenager Kiri (Sigourney Weaver/inzwischen 73 und erstaunlich jünglich). Die Firma Resources Development Administration (RDA) ist weiterhin bemüht, Pandora auszubeuten, um dort die für die Menschen wichtige Rohstoffe abzubauen und will überhaupt den gesamten Mond kolonisieren, weil die Erde inzwischen unbewohnbar geworden ist. Ab sofort läuft die Racheakademie. Angeführt von Colonel Miles Quaritch (STEPHEN LANG). Der eigentlich schon tot war. Aber „wiederhergestellt“ wurde. Weil dadurch ihre Heimat nicht mehr sicher ist, verlassen Neytiri & Jake und ihre fünf Kinder ihre Dschungelheimat und suchen bei einem anderen Na´vi-Stamm Zuflucht. Der lebt auf den Atollen an den Küsten des Mondes Pandora. Und empfängt die Family Jake und Neytiri mit zwiespältigen Gefühlen. Weil DEREN Aufenthalt-hier mit vielen Erschwernissen verbunden ist. Zum Beispiel wie man sich in dieser Wasserrefugium zurechtfindet. Sie müssen nun vieles lernen, wie die richtige Atemtechnik „funktioniert“, um möglichst lange im Meer zu tauchen. Und wie man mit den „exotischen“ Wassertieren richtig, also wuchtig, also wummig, umgeht.
Darum geht es, wie stets – die üblen Bösen donnern um und auf die Guten herum. Wollen sie ausbeuten. Kaputtschlagen. Bedeutet filmtechnisch: Die „Menschen“ bedienen die Effekte, diese sind sensationell. Perfektioniert. Die Optik ist dermaßen mitreißend, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommt. Was Cameron & Team, in 3-D-Dimensionen und „2-D-Normal-Bewegungen“, auf die große Leinwand bringen, ist atemberaubend. Wie sie die – kämpferischen, kriegerischen – Geschehnisse entwickeln und gerade in der letzten Filmstunde bebend einpowern, bindet einen von völlig verblüfft bis unfassbar in den atmosphärischen Raum. Was sich innerhalb „des dominierenden Wassers“ an verblüffender tierischer Artistik abspielt, ist furios; sorgt für begeisternden Atemsturm. Wenn sich gigantische, Hai-ähnliche Wasserbewohner in die Geschichte beamen, kriegt KINO hochgradige Temperaturen. Die hitzigen Emotionen wirbeln hoch, übrigens auch musikalisch. Donnernd. Rauschend. Klangvoll. Während die Figuren die Stories erläutern und mit den „Wasserpferden“ sich wirbelnd „austauschen“, ist die Verblüffung faszinierend. Zauberhaft. Irre. Zum totalen Empfinden geeignet. Während „nebenbei“ der schmutzige Kolonialismus, dieser eklige Umweltschmutz und der Walfang beim Duell zwischen Gut und Böse, zwischen Frieden und Krieg, gedanklich mitwirken.
Hab‘ ich’s eigentlich schon gemeint – „AVATAR 2“ überzeugt als spektakuläres, phantastisch visualisiertes KINO-Ereignis-Erlebnis. Mit unglaublichen, s a g e n h a f t e n Schauwerten (= 5 PÖNIs).