AUF DEN SPUREN DES MARSUPILAMI

PÖNIs: (3,5/5)

Das Filmland FRANKREICH ist angesagt. Wieder einmal. Spätestens seit den „Sch’tis“ vor fünf Jahren und diesem Über-Hit „Ziemlich beste Freunde“ von neulich ist die filmische Neugier „nach Französischem“ immens. Neuester Streich, hierzulande gleich fürs Heimkino: „Sur la piste du Marsupilami“ (Originaltitel). Gleich in seiner ersten Startwoche sahen 1,7 Millionen Kinobesucher in Frankreich diesen Film, bis heute sahen ihn dort über 5 Millionen Interessenten. Dabei ist DAS Marsupilami mittlerweile über 61 Jahre jung. Hatte am 31. Januar 1952 seinen ersten (Neben-)Auftritt im belgisch-französischen Comic-Magazin „Spirou“.

Seine ersten Abenteuer erlebte das Marsupilami noch an der Seite seiner beiden Freunde Spirou & Fantasio. In der gleichnamigen Comic-Reihe. Ab den 1980er Jahren bekam dieser kesse wie niedliche Dschungelbewohner, vor allem wegen seines großen kindlichen Zuspruchs, dann seine eigene Comic-Serie. Erfunden hat übrigens dieses lustige, süße schwarzgefleckte gelbe „Viech“ mit dem acht Meter langen Multifunktionsschwanz der belgische Comic-Autor und Zeichner ANDRÉ FRANQUIN (*03.01.1924 – †05.01.1997). In der Bundesrepublik Deutschland erschienen in den 60er und 70er Jahren die ersten Abenteuer um das Marsupilami, unter anderem in den „Fix und Foxi“-Comics. Dort hatte es noch den Namen Kokomiko. Seit 1987 gibt es bei uns die eigene Comic-Serie „Die Abenteuer des Marsupilamis“. Die erste Realverfilmung, hergestellt mit einem Budget von 39,4 Millionen EURO, hatte in den französischen und belgischen Lichtspielhäusern am 4. April 2012 Premiere und wurde bei uns gleich fürs Heimkino platziert:

„AUF DEN SPUREN DES MARSUPILAMI“ von und mit Alain Chabat (Co-B; Co-Pr.; R + HD; Fr 2010/2011; Co-B: Jeremy Doner; nach dem gleichn. Comic von André Franquin; M: Bruno Coulais; 105 Minuten; Heimkino-Veröffentlichung: 08.03.2013).

Es spielen mit: ein genervter TV-Reporter mit Schmu-Aktionen; ein listiger Reiseführer, ein teuflischer Botaniker; ein örtlicher Diktator, der in Céline Dion (herself, mit einem Cameo-Auftritt) vernarrt ist; hungrige Piranhas sowie Hüter einer uralten Prophezeiung. Sowie, natürlich, dieses legendäre Marsupilami, ein hochintelligentes, diesen Menschen weit überlegenes bezauberndes Tier mit Superkräften. Alle zusammen halten sich in Palumbien auf, was in Südamerika angesiedelt ist. Jeder will hier sein eigenes profitables Süppchen kochen, was aber meistens „daneben“ geht. Weil, klar, die Menschen ziemlich hübsch dämlich-dusslig auftreten, während die Familie Marsupilami mit ihrer Verteidigungs-, Angriffs- und Spaßschwanzwaffe ulkig mitmischt. Bunte Slapstick-Motive, Travestien und ein groteskes Kabinett von lauter überkandidelten Figuren sorgen für ein zwar wenig plausibles, dafür aber „sorgenfreies“ unterhaltsames Familienfilmvergnügen. Mit mal mehr Temperament, mit auch mal weniger Aufregungen. Während die Menschen sich permanent selbst „auf die komische Schippe“ nehmen, ist es dieses Marsupilami, das dann für den lakonischen wie lockeren Frohsinn sorgt. Motto: Auch am Computer „gezeichnete“ Tiere sind der Spezies Mensch weit voraus. An Humanität, Charme und ironischem Humor.

ALAIN CHABAT, 54, er war 2002 bei der Produktion „Asterix und Obelix: Mission Kleopatra“ Drehbuch-Autor, Regisseur, Co-Produzent und auch als „Julius Cäsar“ aktiv, gibt als TV-Mimose die quatschige Richtung vor, begleitet vom einmal mehr charismatischen JAMEL DEBBOUZE („Angel-A“) als pfiffiger Comedian von Reiseführer, während LAMBERT WILSON („Von Menschen und Göttern“) als poppiger Diktator auch seine „weibliche Schmuseseite“ zum ulkigen Vorschein bringen darf. Insgesamt also:

„Auf den Spuen des Marsupilami“ zeigt sich als eine aufwändige Fantasy-Show für sowohl erwachsene Kinderaugen wie auch für kindliche Gemüter. Geht lächelnd, als hübsches Schmunzel-Vergnügen „gut durch“. Als sonnig-lockeres Oster-Heimkinoprogramm für die ganze Familie. Bei diesem österlichen Sauwetter draußen (dieser Text entstand am „wetter-deprimierenden“ Karfreitag, dem 29. März 2013, während es draußen kalt windet und auch noch schneit). Also: Ein – sozusagen – geeigneter Antischeißwetter-Gutfilm (= 3 1/2 PÖNIs).

Anbieter: „Senator Home Entertainment“

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