ALLES IST LIEBE

ALLES IST LIEBE“ von Markus Goller (D 2014; B: Jane Ainscough; K: Ueli Steiger; M: Annette Focks; 120 Minuten; Start D: 04.12.2014); in der Reihenfolge: den Anfang machte „TATSÄCHLICH … LIEBE“, dieser britisch-amerikanische Komödien-Hit von Richard Curtis aus dem Jahr 2003, der sicherlich auch in diesem Jahr das hiesige TV-Weihnachtsprogramm wieder bereichern wird. 2007 folge das niederländische Remake „Alles is liefde“ von Joram Lürsen, das in Holland Platz 3 in der Kino-Jahresfilmbestenliste (nach „Harry Potter und der Orden des Phoenix“ + „Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt“) belegte. 2010 erschien ein flämisches Remake unter dem Titel „Zot von A.“ von Regisseur Jan Verheyen, das in Antwerpen angesiedelt war. 2012 schließlich kam in Holland die Fortsetzung von „Alles ist liefde“ heraus, wieder unter der Regie von Joram Lürsen.

Und nun WIR. Auch. „Alles ist Liebe“ ist eine gutwillige Ensemble-Komödie. Paare geraten zur Frankfurter Weihnachtszeit in „Stress“. In fünf miteinander verwobenen Erzählsträngen wird um Liebe, Lebenslügen und – natürlich – Triebe duelliert. Mann ist fremdgegangen, will nun Frau zurückerobern. Mädel träumt vom perfekten Lover, lernt IHN kennen und mag ihn aber gar nicht. Wie Sie glaubt. In einer Schwulen-Beziehung kriselt es ebenso wie bei einem weiteren Beziehungs-Touchdown, wo Männe alle Energie einsetzt, um den finanziellen Ruin abzuwenden, damit das Fest mit Frau doch noch schön werden kann. Der, wie er glaubt, bindungsunfähige „Weihnachtsmann“ Martin rennt gerade seiner nächsten Frau weg, obwohl er sie liebt.

Dies verpackt im schnellen Hin und Her, mit vielen vorhersehbaren Problem-Entwicklungen und reichlich albernen Zufällen, wenn die Beteiligten immer dann auftauchen und gefordert sind, wenn sie eigentlich gerade jetzt hier falsch platziert sind. Ist nicht so doll lustig. Wie annonciert. Wie überhaupt das Ganze als theoretisches Konstrukt und weniger als pfiffig-erdiger Trabbel-Spaß ´rüberkommt. Mit glaubwürdigem Tiefgang. Damals, bei „Tatsächlich … Liebe“ verstand man, Emotionen HERZlich und mit legerer britischer Humor-Lockerheit auszubreiten, hier hat man den hektisch-deutschen Augen- und Plapper-Eindruck von „Papier-Atmosphäre“; mehr behauptet denn überzeugend. Und mit einer völlig überdrehten Überzuckerungs-Charme-Schluss-Offensive.

Dabei legen sich namhafte Akteure wie Heike Makatsch, Wotan Wilke Möhring, Elmar Wepper, Nora Tschirner oder Friedrich Mücke und Christian Ulmen mächtig ins Figuren-Zeug, um ihre Turbulenzen in zünftigen Schwung zu bekommen. Und dümpeln doch nur im beziehungsreichen wie langweiligen Mittelmaß herum. Merke: Was Selber erfinden als Gutes nachzuäffen, ist vielleicht lustiger (= 2 PÖNIs).

 

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