PÖNIs: (1,5/5)
Amerika und seine Comic-Figuren: eine unendliche Geschichte. Die vor allem “drüben“ “funktioniert“. Nachdem sich die ersten 3 neuen “Batman“-Filme in Amerika und Kanada als wahre Geldquellen erwiesen haben, die Millionen-Dollar-Gewinne einspielten, investierte man in das 4. Spektakel:
„BATMAN & ROBIN“ von Joel Schumacher (USA 1996/1997; B: Akiva Goldsman; nach den gleichn. DC-Comics; K: Stephen Goldblatt; M: Elliot Goldenthal; 125 Minuten; deutscher Kino-Start: 26.06.1997) nach Angaben der Fachzeitschrift “Variety“ gleich 160 Millionen Dollar Produktionskosten. Allerdings: nur für das simple Breitwand- und nicht für das großzügige Cinemascope-Format. Nach dem eher statischen Michael Keaton und Val Kilmer darf nun Hollywoods neuer Sonnyboy GEORGE CLOONEY, soeben in “Tage wie dieser“ aufgetreten, in die engen Fledermausklamotten steigen.
Von Anfang an wird klargestellt: Die sogenannte “Story“ dient nur dazu, um wieder eine gigantische Materialschlacht à la Hollywood vorzuführen. Denn eine Handlung wird nicht gezeigt, sondern dauernd erklärt/erläutert/erzählt. Ein Mr. Freeze, dargeboten vom gut verpackten ARNOLD SCHWARZENEGGER vor seiner Herzoperation, will die gigantische Batman-Metropole Gotham City vereisen. Warum, wieso ist völlig egal, an den Haaren herbeigezogen; also müssen Batman und seine Getreuen ran. Erst kriegen sie eins mächtig auf die Masken-Nase, dann verhelfen sie der Gerechtigkeit wieder zum Sieg. Bla, bla, bla.
Wie immer bei den “Batman“-Filmen interessiert nicht die Story. Sie ist nur ‘Aufhänger‘ für die Effekte. Für die vielen Tricks, für den riesigen Dauerlärm, für die phantasievollen Kostüme, für die Stunts und Verfolgungsjagden. Also: für diese ewige Materialschlacht. Weil die aber nicht abendfüllend ist, wird mühsam und umständlich eine Handlung konstruiert und erzählt. Dabei das Motto natürlich: Gut gegen Böse, wie gehabt. Während die Schauspieler wie Marionetten steif herum wuseln. Zudem: Um Batman hat man nun einige Figuren hinzugefügt, die auch nicht gerade interessanter sind. So wie das blonde Batgirlie ALICIA SILVERSTONE oder der blasse CHRIS O’DONNELL als Batman-Schatten Robin. Einzig UMA THURMAN als kriminelle Biologin Poison Ivy vermag zeitweise etwas “Feuer“ ins ansonsten so seelen- und hirnlose Spiel zu bringen. Der neue Batman-Film “Batman & Robin“: ein neuerliches monumentales Kasperletheater aus dem großen Kauf-Haus-Hollywood. Das übrigens, so lässt der Schluss vermuten, fortgesetzt wird. Die spinnen halt manchmal, ganz mächtig und gerne, diese Amis… (= 1 ½ PÖNIs).