„ALFONS ZITTERBACKE – DAS CHAOS IST ZURÜCK“ von Mark Schlichter (Co-B + R; D 2018; Co-B: Anja Flade, John Chambers; nach der Buchreihe „Alfons Zitterbacke – Geschichten eines Pechvogels“ von Gerhard Holtz-Baumert/1958 + 1962; K: Christof Wahl; M: Egon Riedel; 90 Minuten; deutscher Kino-Start: 11.04.2019); in der DDR, so erfahre ich, war der kleine ALFONS ZITTERBACKE sehr populär. Erfunden hat ihn der Berliner Schriftsteller Gerhard Holtz-Baumert (*1927 – †1996). 1966 kam „drüben“ ein DEFA-Kinofilm zum Vorschein, Regie: Konrad Petzold, den bis 1968 2.565.125 Zuschauer sahen.
Nun die gesamtdeutsche Wiederaufnahme. Alfons (TILMAN DÖBLER) ist `ne kleine Pech-Socke. Ein echter Lausbuben-Tollpatsch. Was auch immer er wo anpackt, wird zum chaotischen Desaster. Deshalb ist Alfons auch verschrien: „Zitterbacke, Hühnerkacke!“ Doch Alfons will sich nicht ´runterkriegen lassen. Sein größter Wunsch: Er will Astronaut werden. Dafür ist er bereit, alles zu versuchen. Leider. Denn wir ahnen es – das Meiste läuft schief. So dass Eltern, Lehrer und auch sein bester Kumpel Benni (LEOPOLD FERDINAND SCHILL = viel spannender als der Alfons-Bubi-Darsteller) entsprechend reagieren. Motto: Man hat insgesamt von Alfons und seinen Eskapaden die Faxen dicke. Was durchaus nachvollziehbar ist.
Der deutsche Kinderfilm. Quält erst ein Kind lange Zeit, um es dann doch als „Sieger“ hervorzuheben. Will sagen. Dieser Kinderfilm ist purer Murks. Voll mit Klischee-Sülze inmitten stümperhafter Figuren. Sämtliche Erwachsene sind und benehmen sich nur unkomisch-doof (wie der geistig unterentwickelte Chemie-„Lehrer“ OLAF SCHUBERT; oder wie der ständig-stinkige, reiche WOLFGANG STUMPH-Papa von Alfons schlimmstem, gemeinem Klassen-Konkurrenten; oder wie die lauwarmen, Papier-Sätze aufsagenden Alfons-Eltern: DEVID STRIESOW & ALEXANDRA MARIA LARA; einzige „Krawall“-Ausnahme: KATHARINA THALBACH als „resolute“ Schul-Direktorin); und die Kinder-Akteure treten auch auf wie hingestellt und nicht abgeholt. Zudem ist die Show simpel-vorhersehbar arrangiert. „Lebe deinen Traum!“, rappt es zum Abspann. Aha. Verstehe.
Ein dünner, also „fleischloser“ TV-Film – mit einfältiger, lahmer, eben vorhersehbarer Behäbigkeits-Dramaturgie – traut sich mal wieder ans/ins Kino. Bedauerlicherweise. Die hiesige Filmbewertungsstelle gab ihm das Prädikat „Besonders Wertvoll“ (= 1 1/2 PÖNIs).