SURVIVOR

Der Ire PIERCE BROSNAN ist inzwischen 62, war von 1994 bis 2002 bekanntlich viermal als 007 – James Bond-Held unterwegs und hatte wohl Lust, mal „die Seiten“ zu wechseln. In einem neuen Film jedenfalls mimt er einen Top-Terroristen namens „Der Uhrmacher“, was aber weder ihm noch dem Film bekommt:

SURVIVOR“ von James McTeigue (USA/GB 2014; B: Philip Shelby; K: Danny Ruhlmann; M: Ilan Eshkeri; 96 Minuten; Heimkino-Veröffentlichung: 27.11.2015);

der australische Regisseur James McTeigue hatte gleich mit seinem Debütfilm „V wie Vendetta“ 2006 einen Achtungserfolg, seitdem ist es ruhiger um ihn geworden. Lese, dass er danach viel fürs Fernsehen gearbeitet hat. Hier verantwortet er einen neuen Thriller, der wenig spannend ist; sowohl inhaltlich wie vor allem darstellerisch viel „daneben“ liegt. Eine SIE ist diesmal in Haupt-Action: MILLA JOVOVICH (zig Male in „Resident Evil“ unterwegs). Es wird hier behauptet, sie sei eine der besten Anti-Terror-„Waffen“, die die Amis haben. Deshalb wird sie gen London entsandt, um dort beim „bürokratischen“ Anti-Terrorkampf zu helfen. Was die snobistischen Einheimischen natürlich überhaupt nicht gerne sehen; dass da „eine Tusse“ von auswärts kommt, mit der sie kooperieren sollen. Einzig ihr britischer Kollege Sam Parker (DYLE McDERMOTT) unterstützt sie, wo er nur kann. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, in deren Terror-Verlauf Kate Abbott selbst in erheblichen Verdacht gerät, eine Terroristin zu sein.

Bis auf Sam im Hintergrund steht sie nun in London alleine da, wird von allen Seiten gejagt. Attackiert. Dabei zieht Nash, genannt „The Watchmaker“ (PIERCE BROSNAN), im Hintergrund süffisant die schurkischen Fäden. Teile der Briten-Abwehr sind korrupt (darunter ROBERT FORSTER), die Ami-Botschafterin eher „schlicht“ ignorant (ANGELA BASSETT), so dass Kate allein um ihr Überleben zu fighten hat. Dabei bleibt die Frisur natürlich top, während sich im Gesicht ein paar „attraktive“ Blut-Schrammen zeigen. Und Pierce, der üble Bursche, es einfach nicht fertigbringt, sie auftragsgemäß zu killen. Obwohl der Gutgekleidete sich doch so viele Jagd-Mühe macht. Gibt.

Schließlich „verkleidet“ sie sich mit einer Brille und fliegt schnell mal unbehelligt von London nach New York, um den dortigen Terror-Anschlag zu Silvester am Times Square solo zu verhindern. Terror-Auftraggeber übrigens: BENNO FÜRMANN als Banker-Terrorist, denn „sobald viel Blut fließt, fließt auch das Geld“. 100 Milliarden Dollar Gewinn winken.

Umgekehrte Action-Welt: Taffes Mädel als „Bourne“, die es alleine mit einem riesigen Haufen Verfolger aufnehmen muss. Zwischendurch Sätze zu Sam spricht wie „Was machen wir bloß aus unserem Leben?“, um ihm dabei in der 50. Minute sogleich sanft in den Arm zu fallen. Für eine kurze Pause. Milla Jovovich ist farblos. Rennt viel uninteressant herum. Noch schlimmer hottet Oldie Brosnan durch die Szenerie, mal mit Oberlippenbärtchen, mal wieder ohne. Pierce, „der Uhrmacher“, ist kein charismatischer „Schakal“-Terrorist, sondern ein stupider, arroganter Grauhaar-Schurke mit böser wie ewiger Grimassen-Schnute. Brosnan (wieder mit seiner deutschen Al Pacino-Stimme FRANK GLAUBRECHT) mimt entsetzlich eindimensional-fade. Agiert völlig uninteressant. Mit immer demselben Blöd-Ausdruck.

Wenn also die beiden Rampen-Gigs nicht funktionieren, kann es auch der gesamte Film nicht. Der beim Gehirnabschalten zwar momentweise für etwas Kurz-Interesse sorgt, aber insgesamt weder clever durchdacht noch irgendwie reizvoll wirkt. Das Drehbuch hier ist der völlige Versager; die Akteure agieren dumpfbackig; der Regisseur kriegt nichts halbwegs vernünftig in die Spannungsreihe: Nö! (= 1 1/2 PÖNIs)

Anbieter: „Universum Film“

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