DIE LETZTE VERSUCHUNG CHRISTI

PÖNIs: (1,5/5)

Viel Wirbel gab und gibt es seit Wochen um den neuesten Film:

„DIE LETZTE VERSUCHUNG CHRISTI“ von Martin Scorsese (USA 1988; B: Paul Schrader; nach dem Roman „Die letzte Versuchung“ von Niko Kazantzakis/1951; K: Michael Ballhaus; M: Peter Gabriel; 164 Minuten; deutscher Kino-Start: 10.11.1988); und ist des Aufhebens nicht wert.

Er basiert auf dem gleichnamigen Roman des Griechen Nikos Kazantzakis und ist zunächst einmal entsetzlich lang. 160 Minuten dauert das Spektakel, das zu 3/4 ein ganz normaler Bibel- und Jesus-Film ist wie wir es seit Jahrzehnten kennen. Der Messias als Wundermann und -Heiler, als Prediger und Aufrührer, als Vermittler von Liebe und Nächstenliebe. In seinem Schlepptau die Anhänger, die Jünger, allen voran ein erstaunlich kecker, intellektueller, beinahe sympathischer Judas. Dann aber, als die Prophezeiung eintritt und Jesus ans Kreuz genagelt wird, beginnt das eigentliche Thema.

In der letzten halben Stunde versucht noch einmal das Böse die Oberhand zu gewinnen. In seinen Schinerzen halluziniert Jesus, was wäre, wenn er ein ganz gewöhnlicher bürgerlicher Mensch sei. Sieht sich mit Frau und Kindern, sieht sich alt und grau werden und schließlich “normal“ sterben. Besteht schließlich auch diese Prüfung und diesen letzten Satans-Versuch und erfüllt letztlich die Erwartungen als Sohn Gottes.

Martin Scorsese hat daraus einen langen und langweiligen Film gemacht. Sein Thema berührt ebenso wenig wie es provoziert. Viele Worte, Hokuspokus-Effekte, alte Kostüme und moderne Klänge, während die Kamera von Michael Ballhaus länger und direkter aufs Blut und die Gewalt schielt. Jesus 1988 halt, aber sonst … bzw. na und?

“Die letzte Versuchung Christi“ ist keine überzeugende Aufforderung dafür ins Kino zu eilen oder gar dagegen zu protestieren… (= 1 ½ PÖNIs).

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