„DER WOMANIZER“ von Mark Waters (USA 2008; 100 Minuten, Start D: 28.05.2009); nach seinem Abschluß im Fach Regie am „American Filminstitute“ hatte Waters mit der unabhängig produzierten/gedrehten und auf dem „Sundance Festival“ von 1997 erstaufgeführten Schwarzen Komödie „Wer hat Angst von Jackie-O?“ ein beachtetes Regie-Debüt. Hollywood kappte sich ihn, wo er mit den Komödien „Hals über Kopf“; „Freaky Friday – Ein voll verrückter Freitag“ (2003/mit Jamie Lee Curtis + Lindsay Lohan) sowie „Girls Club – Vorsicht bissig!“ und „Solange du da bist“ (mit Reese Whitherspoon + Mark Ruffalo) einige Publikumshits landete. Zuletzt, 2008, schuf er das familienfreundliche Fantasy-Abenteuer „Die Geheimnisse der Spiderwicks“. Hier nun vergreift sich Mark Waters an einem klassischen Stoff: 1843 verfaßte und veröffentlichte der britische Schriftsteller CHARLES DICKENS bekanntlich den Roman „A Christmas Carol“, deutscher Titel: „Ein Weihnachtslied“. Bekannt, berühmt, vielfach verfilmt (u.a. „Die Geister, die ich rief…“/1988, mit Bill Murray sowie von und mit den Muppets/“Die Muppets Weihnachtsgeschichte“/1992). Darin geht es um die „Resozialisierung“ des reichen, herzlosen und extrem geizigen Geschäftemachers mit Namen Ebenezer Scrooge durch verschiedene Geister.
2009 blicken wir in „Ghosts of Girlfriends Past“ (Originaltitel) auf einen Typen namens Connor Mead. Der ist in New York ein erfolgreicher Mode-Fotograf und liebt die Freiheit, den Spaß und die Frauen; und genau in dieser Reihenfolge. Der eingefleischte Junggeselle, der schon mal – mir kann keine(r), was bin ich cool – mittels Telefonkonferenz mit drei Geliebten gleichzeitig Schluß macht, muß natürlich zur Raison (= schreibt man das so) gebracht werden. Als er wieder einmal großkotzig über die Stränge schlägt, begegnet er auf dem Herrenklo dem Geist seines vor Jahren verstorbenen Onkels (erfrischend „zurechtgemacht“: MICHAEL DOUGLAS, mit prima-schmierigen Sprüchen und Goldener Armbanduhr), der ihn ermahnt, über sein nur-oberflächliches Leben nachzudenken. Zugleich kündigt er den nächtlichen „Besuch“ von drei weiblichen Geistern von Ex-Freundinnen an, die ihm dabei „helfen“ werden. Na ja, was folgt, ist ebenso vorhersehbar wie lahm. Es geht auf einen Ghost-Trip in Richtung Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, um Connors Bindungsunfähigkeit zu demonstrieren. Aha.
Aber: Was soll daran interessant sein, lange Zeit einem ausgesprochen unsympathischen Frauenhelden bei seiner „Arbeit“ zuzusehen/zuzuhören??? Antwort: Es ist halt weder interessant noch irgendwo ulkig, pointiert oder sonst wie unterhaltsam. Es ist nur doof. Der lange Zeit in Hollywood „hochgehandelte“ und inzwischen auch auf die 40 zugehende MATTHEW McCONAUGHEY („Die Jury“; „Contact“; „Amistad“) mimt inspirationslos den blöden Schönling, der bekehrt werden soll und natürlich wird. McConaughey, zuletzt in Filmchen wie „Zum Ausziehen verführt“ und „Ein Schatz zum Verlieben“, liefert über diese ideenarme Geschichte sauertöpfische Moral-Pikser inmitten flacher Gags ab. Erwähnen wir auch noch JENNIFER GARNER („Operation: Kingdom“), ROBERT FORSTER („Jackie Brown“), ANNE ARCHER („Narrow Margin – 12 Stunden Angst“), die – stichwortartig – auch mitmischen. Die deutsche Titel-Pointe „Der Womanizer“ ist und bleibt denn auch die einzig „ulkige“ hier…..(= 1 ½ PÖNIs).