WAS MARIELLE WEIß

PÖNIs: (4/5)

LISTIG. PIKANT. Deutsch. Titel = „WAS MARIELLE WEIß“ von Frédéric Hambalek (B + R; D 2024; K: Alexander Griesser; M: Steffen Pfauth; 86 Minuten; deutscher Kino-Start: 17.04.2025). Was für ein pfiffiger Streich. Gedanklich wie räumlich. Beim Hören wie zum Mit-Sehen. Stellt sie Euch vor: Eine deutscher Bürgerfamilie: Julia (JULIA JENTSCH), Tobias (FELIX KRAMER) und ihre Tochter Marielle (LAENI GEISELER). Die Bilder sind verbunden mit – typisch Film-Deutsch, also „schweren“ – Musikklängen. Von Problemfilm-Bratschen. Mit Signalen der Erhabenheit. Was fremdelt so. Insgeheim. Denn eigentlich führt diese Familie ein komfortables Dasein. In scheinbarer Harmonie. Doch dann brechen die komfortablen Grenzen. Miteinander. Untereinander. Gegeneinander. Die Idylle zerbricht. Weil Tochter Marielle plötzlich und auf unerklärliche Weise um sich herum ALLES SEHEN UND HÖREN kann. Was ihre Eltern so tun. Worüber sie sich äußern. Immer und überall. Von einem Tag auf den anderen. Erfährt sie jedes Detail aus deren Privatleben. Was zunächst wie eine sonderbare, skurrile Herausforderung wirkt, bringt nach und nach und immer mehr tief verborgene Konflikte ans Licht. Warum? Offenbar ist hierfür eine Ohrfeige schuld. Jedenfalls scheint keine Bremsung möglich. Auf dass der Krampf-Charme immer mehr das Familienprogramm leitet. Lenkt. Dirigiert. Während die Musik dazu von jämmerlich bis verzweifelt bratscht. Ab und an. Hier und dort.

Let’s do it. Help. Eine neue Backpfeife wird „herangezogen“. Besprochen. Geplant. Denn DAS, diesen Krampf-Charme, weiterhin auszuhalten, sorgt Für-immer-mehr-Unruhe. Genau. Unruhe. Im familiären Taumel. Seelisch wie physisch. Unangenehm wie absurdisch. Der Kino-Gang hinterlässt atmosphärische Spuren. Motto: Man stelle sich vor, DAS wäre Realität? Nicht auszudenken. Oder etwa möglich? Nein: Fürchterlich. Oder etwa nicht? Gesucht wird eine praktikable Lösung. So was in d e r Art! Wir suchen eine L ö s u  n g  …..

Ein bissiger deutscher Film. Packend. Spannend. Melancholisch. Informativ. Über den Verlust von Privatsphäre und die damit verbundene quälende Frage: Würden Kinder ihre Eltern immer noch, sagen wir – mögen, wenn sie alles über sie von denen wüssten??? (= 4 PÖNIs).

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