„DER UNGLAUBLICHE BURT WONDERSTONE“ von Don Scardino (USA 2012; 101 Minuten; Start D: 04.04.2013); es existieren in Hollywood zwei Komiker, die ich, mit Verlaub, beinahe ständig als Zumutung empfinde: Den beleibten Kevin James sowie den nicht minder „unangenehmen“ STEVE CARELL. Letzterer spielt hier als Burt Wonderstone mit und zeigt sich nicht nur permanent völlig „überhaart“ sowie überschminkt (soll möglicherweise komisch oder „bedeutsam“ oder beides sein), sondern auch als unsympathischer, arroganter Schnösel von Star-Zauberer. Der seit vielen Jahren, gemeinsam mit seinem Freund und Partner Anton Marvelton (STEVE BUSCEMI), als Meister-Illusionist die Las Vegas-Bühne prägt. Doch nun blättert der Erfolgslack. Was Burt W. aber nicht einsehen möchte. Nicht einsehen will. Und kann. Also trällert er die überspannte Tour, von wegen was ist kann nicht sein, setzt dabei sogar die einst in Kindertagen begonnene, beschworene Freundschaft zu Anton aufs Spiel und landet schließlich, weiterhin uneinsichtig, ganz„unten“. Während ihr „wahnsinniger“ Konkurrent, der unkonventionelle Straßen-„Artist“ Steve Gray (JIM CARREY mit exotischer Langhaarmähne), dank Internet zum neuen „realistischen“ Zauberer-Kracher mutiert. Was Burt & Anton dann doch wieder zusammen- und auf die Idee bringt, sich wieder auf ihre alten Erfolgstugenden (Talent & Freundschaft) zu besinnen, um dann über einen neuen sensationellen Show-Act wieder aufzusteigen. Am feudalen Kirmes-Himmel. In der Glitzerwelt von Las Vegas.
Wenn ich mit einer Top-Besetzung wie mit dem 50jährigen Steve Carell („Ich suche einen Freund für das Ende der Welt“; „Get Smart“), mit dem Independent-As STEVE BUSCEMI, 55 („Reservoire Dogs“; „The Big Lebowski“ / TV-Erfolgsreihe „Boardwalk Empire“ = „Golden Globe“ als „Bester Schauspieler“), mit der Komiker-Ikone und zweifachem „Golden Globe“-Preisträger JIM CARREY („Die Truman Show“; „Der Mondmann“); mit dem tollsten „Sauhund“-Kraftkerl von Hollywood, JAMES GANDOLFINI (kürzlich eine Nebendarsteller-Augenweide in „Killing Them Softly“; „Golden Globe“-Preisträger für die Hauptrolle in der überragenden HBO-Serie „Die Sopranos“/ZDF); mit dem „Oscar“-gekrönten Charakter-Star ALAN ARKIN („Little Miss Sunshine“; „Golden Globe“ für Nebenpart in „Argo“), wenn ich also mit einem solchen gigantischen Ensemble antrete, kann dies eigentlich nur bedeuten, ich präsentiere einen Klasse-Film. Das Gegenteil ist der Fall.
Carell flitzt als beknackter Egomane durch die hysterische Szenerie; eine simple, biedere, vorhersehbare Handlung lähmt bald jegliches Interesse; selbst die Slapstick-Nummern wirken phantasielos-analphabetisch und wenig komisch; der bislang vorwiegend beim Fernsehen tätige Regisseur Don Scardino („30 Rock“) vermag wenig Schwung in diese abgestandene Ulk-Kiste mit namhaftem Personal zu bringen. Sein Film ist überwiegend pointenfrei. Und wenn beziehungsweise wie sich „unser“ Michael „Bully“ Herbig („Der Schuh des Manitu“) in kurzen Nebenauftritten ziemlich dusslig verhält, verbittert schon. (Wenigstens wird er nicht, wie so einige seiner deutschen Kollegen in Ami-Filmen, gleich erschossen).
Eine humorfreie Langweiligkeit, das ist, dies bedeutet „The Incredible Burt Wondestone“ (= 1 PÖNI).