Pöni wird am 30. Mai 1946 als Hans-Ulrich Pönack in Berlin geboren. Da seine Mutter als Platzanweiserin im Kino arbeitet, kann er schon als Kind und Teenager viel Zeit vor der großen Leinwand verbringen und die „Wirtschaftswunder-Filme“ der 1950er und 1960er Jahre ansehen. Jedoch sind es vor allem die französischen Streifen von Francois Truffaut, die den jungen Cineasten in ihren Bann ziehen. Bevor er allerdings auf die Idee kommt, mit Filmkritiken hauptberuflich Geld zu verdienen, arbeitet der spätere diplomierte Verwaltungswirt ab 1962 bei der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte. Erst Lehre, dann Studium-dort, dann Übernahme ins Beamtenverhältnis.
Parallel dazu übt er sich im Kritisieren, indem er dem „Spandauer Volksblatt“ regelmäßig entsprechende Kino-Beiträge unterjubelt. Dafür wird er nicht mit Geld, sondern mit Freikarten von den Verleihfirmen entlohnt. Damit diese lukrative Karten-Quelle nicht versiegt, legt er sich für Verrisse das Pseudonym „Christian Dilzburger“ zu. So kann er schlechte Filme auch entsprechend angemessen in Schutt und Asche schreiben, ohne das Privileg der Freikarten zu verlieren.
Weitere regelmäßige Auftraggeber im Print-Bereich sind die Kultur-Monatsbroschüre „Pro + Kontra“ des DGB (von 1967 bis 1974) und das Berliner Stadtmagazin „tip“ (von 1974 bis 1997).
Der ledige Katzenliebhaber favorisiert keine bestimmten Genres, scheut filmbegleitende Premieren-Partys und legt großen Wert auf seine Unabhängigkeit: „Mein Urteil ist unbestechlich. Ich gehe nicht zu irgendwelchen Filmstammtischen und gehöre auch keiner Vereinigung an. Zu Premierenfeiern gehe ich grundsätzlich nicht. Schnittchen kann ich auch zu Hause essen.“
Nach seinen stets deutlichen Urteilen wissen Kinogänger in aller Regel, ob sich der Besuch eines Filmes lohnt oder nicht. Aufgrund seiner klaren und gelegentlich derben Wortwahl wird er medial oft auch als „Terminator der Filmkritik“ und „Bud Spencer der Haudraufkritiker“ bezeichnet.
Ab 1969 bespricht er im Wechsel mit anderen Kritikern auf RIAS Berlin und dessen Nachfolger Deutschlandradio Berlin bzw -Kultur vornehmlich in der Abendsendung „Fazit“ die Kino-Filmstarts der Woche. 1985 legt er seine Beamtentätigkeit endgültig zu den Akten und startet auf der neu gegründeten Jugendwelle RIAS 2 sein wöchentliches Abend-Magazin „Rias2-Special Film aktuell“. Hier verlässt die Berliner Kodderschnauze klassische Moderationswege und experimentiert mit Live-Elementen und produzierten Beiträgen. In mehr als 300 Ausgaben informiert er jeden Dienstag über alles Wichtige aus der Welt des Kinos, interviewt Stars wie Armin Mueller-Stahl, Sydney Pollack, Loriot, Götz George und nicht zuletzt auch die deutschen Synchronstimmen amerikanischer Leinwandhelden wie Danny DeVito und John Wayne.
Als Pönack seine Hörer auf RIAS 2 zur Vorpremiere des ersten im Kino aufgeführten „Schimanski-Tatorts“ in den „Zoo-Palast“ einlädt, kommen statt der erwarteten überschaubaren Fan-Schar mehr als tausend Leute. Zum Glück zeigt sich das Kino kulant und disponiert um, sodass spontan der größte Saal genutzt werden darf.
Von 2002 bis 2015 ist Pönack auch wöchentlich beim privaten Rundfunksender Radio Gong 96,3 in München zu hören, und bei 105’5 Spreeradio in Berlin ist er seit 2004 bis heute ununterbrochen an jedem Donnerstagmorgen live zu Gast.
Aber auch das Fernsehen bleibt von Pönis Radiogesicht nicht verschont, und so beschert er dem „SAT.1 Frühstücksfernsehen“ von 1999 bis 2015 jeden Mittwoch beste Einschaltquoten. Dabei geraten seine dortigen Auftritte bisweilen derart emotional, dass er mehrfach von Martin Klempnow in der Comedy-Sendung „Switch Reloaded“ auf Pro Sieben aufs brachial-komischste parodiert wird.
Im legendären Funkhaus in Schöneberg, dessen Sendungen auch in der DDR enorm beliebt waren, geht Pönack 48 Jahre lang ein und aus. Nach der Abwicklung des RIAS in den Jahren 1992 und 1993 bleibt er noch bis Juni 2017 den nachfolgenden Deutschlandradio Berlin beziehungsweise -Kultur beziehungsweise Deutschlandfunk Kultur erhalten und verabschiedet sich schließlich im Juni 2017 mit einem einstündigen Talk-Special.
Seit 2015 ist der Filmsachverständige auf seinem YouTube-Kanal „pöni-tv“ aktiv und seit 2018 auch im wöchentlichen Podcast „Pönis Kinowoche“ auf allen relevanten Plattformen zu hören. Zudem informiert die Mobile-App „Pönis Filmclub“ über alle neuen Kritiken, und auf poenack.de werden alle Texte zu Kino- und Heimkino-Besprechungen in ausführlicher Fassung archiviert.