TATORT: TANZMARIECHEN (19.2.2017)

Bildquelle: IMDb; Tatort: Tanzmariechen

PÖNIs: (4/5)

Lustigkeit-Machen ist schwer. Jedenfalls beruflich. Jedenfalls beim Karneval. „Kölle Alaaf?“ – von wegen. Bei diesem Spaß geht es um Druck, viel Druck, absoluten Leistungs-Druck. Aus Ehrgeiz wird Wahn. Tödlicher Wahn.

Der heutige ARD-„Tatort“ Nr. 1011 war ein dreifach-bödiger Spannungshammer. Einerseits hatten es die Hauptkommissare Max Ballauf (KLAUS J. BEHRENDT) und Freddy Schenck (DIETMAR BÄR) bei ihrem neuen Fall aus der „lustigen“ Domstadt mit dem Mord an einer Karneval-Tanztrainerin zu tun. Zugleich war der Blick auf Macher und Machen von „Karneval“ beängstigend. (Jedenfalls mit solch einem glatten Ehrgeiz-Drecksack wie dem von Herbert Knaup gnadenlos dargebotenem Vereins-Präsidenten Kowatsch.)

Während die familiären Konfrontationen in einer Kölner Durch-und-Durch-„Normalo-Karnevals-Familie“ mit ihren seelischen Auswirkungen, Belastungen und fürchterlichen Konsequenzen unter die Haut gingen. Dabei darstellerisch überragend: MILENA DREIßIG als Martina Pösel. 1A-Spannungsfilm; von den „Tatort“-erfahrenen Jürgen Werner (Drehbuch) und Thomas Jauch (Regisseur). Der meinen preußischen „Ekel“ auf diesen angesagten Frohsinn nur mehr grandios verstärkte.

Unangenehm: Jetzt auch hauseigene ARD-Werbung im laufenden „Tatort“-Film; erst nach 5 Minuten, dann um 20:29 Uhr nochmal: Hinweis auf den Mittwoch-Film „Katharina Luther“. Ehrlich, wie aufdringlich, unpassend, unangenehm. Wieso imitieren „die Öffentlichen“ jetzt „die Privaten“? Ihr habt doch die Gebühren von uns schon und braucht solch einen Scheiß nicht! Alaaf-Goodbye (= 4 PÖNIs).

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