„TOUCH ME NOT“ von Adina Pintilie (B + R + Schnitt + Mitwirkende; Rumänien/D/Tschechien/Bulgarien/Fr 2017; K: George Chiper-Lillemark; M: Ivo Paunov; 125 Minuten; deutscher Kino-Start: 01.11.2018); was mag ich diesen Film: NICHT. Habe ihn zur Berlinale gesehen, wo er – zur Überraschung vieler – von der Jury, unter dem Vorsitz von Tom Tykwer, mit dem Hauptpreis, dem „Goldenen Bären“, prämiert wurde. Als ich ihn bei der Pressevorführung im „Berlinale-Palast“ damals sah, war ich nach gut einer Stunde nur noch der Einzige in meiner Rang-Reihe. Die Anderen waren „geflüchtet“. Ich hielt durch.
Habe ihn mir jetzt noch einmal angesehen, ohne Hektik und Stress, und muss feststellen, dass sich an meiner Erst-Sicht-Beurteilung nichts geändert hat. Dieser Film ist in seinem Anliegen vielleicht interessant, aber in der langweiligen, dürftigen, unappetitlichen Ausführung unangenehm. „Ich wollte herausfinden, was Intimität ist“, erläuterte die rumänische Filmemacherin Adina Pintilie ihre Absicht. Was ja durchaus spannend sein kann. Doch bei bzw. mit ihren filmischen Mitteln wirkt der überlange Streifen eher abstoßend. Elendig langatmig – langweilig – immens langweilend. Körper-Kino als intellektuelles Kopf-Projekt. Mit totalem No-Charme. Ohne reizvolle Intimität. Mit viel Rede-Belästigung(en). Also: Erklärung(en). Und ich denke, das ist alles Verschwendung von Lebenszeit.
Nacktheit, Berührung, Sexualität. Als „Vortrag“. Mit Spiel-Arten. Erkundungen am Körper, an Körpern. Doch Nähe ist nicht zu spüren, sondern immer nur: Distanz. Ich schaue Gestalten bei abstrakten und tatsächlichen Sex-Übungen zu. Und denke an eine warme Mahlzeit, die ich jetzt viel lieber genießen würde. Keine Empathie, nur – was soll das hier? Suche fassungslos Erklärungen. Finde sie heute bei „Wikipedia“ mit folgender Inhalts-Beschreibung: „Der semidokumentarische Film begleitet Laura, Tómas und Christian, die sich mit der Regisseurin Adina Pintilie auf ein persönliches Forschungsprojekt zum Thema Intimität einlassen. Pintilie interviewt die drei über einen Bildschirm in Form von Therapiesitzungen, setzt sich zum Teil vor der Kamera zu ihnen oder tauscht mit ihnen die Plätze“.
Aha. Beziehungsweise – ja und? (= 1 PÖNI; aus Höflichkeit von wegen Irgendwie-Berlinale-Bär).