Der Film heißt
„TÖDLICHE STILLE“ von John Patterson (USA 1989; 91 Minuten; Video-Veröffentlichung: 06.08.1990); und besitzt ein Thema, das unerträglich still behandelt wird, obwohl es doch großen Lärm und Wut auslösen müsste: Inzest. Es geschieht heimlich und wird auch in den meisten Fällen geheim gehalten, weil die Betroffenen aus Scham schweigen. Dabei ist die Dunkelziffer hoch. Allein in der Bundesrepublik liegt sie bei über 300.000 Delikten jährlich. Im Film „Tödliche Stille“ geht es um eine amerikanische Bilderbuchfamilie.
Vater, Mutter, 3 Kinder, ein Häuschen im Grünen mit netter Nachbarschaft. Tochter Cheryl ist 11, als sie von ihrem Dad erstmals intim berührt wird. Mit 13 wird sie von ihm zum Geschlechtsverkehr gezwungen. Als Cheryl 16 ist, lässt sie ihren Vater von einem Schulfreund erschießen. Die Öffentlichkeit ist entsetzt und mobilisiert. Viele ahnten was, niemand wollte etwas wahrhaben. Doch jetzt, während der Ermittlungen und während des Prozesses, beginnt für das junge Mädchen der eigentliche Horror. Denn nun muss sie die Misshandlungen noch einmal „erleben“, wobei ihr viele nicht glauben, nicht glauben wollen.
„Tödliche Stille“ beruht auf einer wahren Begebenheit. Erzählt von einem Verbrechen, das viel zu selten publik gemacht wird und doch tatsächlich vorhanden ist. Dabei geht der Spielfilm sehr behutsam und überzeugend vor. Beschreibt sensibel die Unmenschlichkeit, verzichtet auf spekulative Details oder voyeuristische Bilder.
Klagt nicht blind an, sondern beschreibt die Umstände, die zu einer zweiten Verurteilung von Cheryl führen. Heather Fairfield spielt sehr glaubwürdig die geschändete Frau; um sie herum agiert ein Ensemble ausgezeichneter Schauspieler. Ein Film, der sehr spannend ist und sehr nahe berührt: „Tödliche Stille“ von John Patterson, eine der wichtigsten Video-Premieren der letzten Zeit.
Anbieter: „VCL“ (vergriffen)