PÖNIs: (4/5)
„THE CARD COUNTER“ von Paul Schrader (B + R; USA 2020; Executive Producers u.a.: Martin Scorsese; K: Alexander Dynan; M: Ben Salisbury; Geoff Barrow; 112 Minuten; deutscher Kino-Start: 3.3.2022);Lebens-SPIELER! Titel = „THE CARD COUNTER“. „Der Kartenzähler“. Von PAUL SCHRADER B + R; USA 2020; Executive Producers u.a.: Martin Scorsese; K: Alexander Dynan; M: Ben Salisbury; Geoff Barrow; 112 Minuten; deutscher Kino-Start: 3.3.2022). Nein, er heißt nicht Wilhelm Tell, sondern William Tell. (OSCAR ISAAC). Hat über sieben Jahre im Gefängnis verbracht. Weil er, als ehemaliger Soldat einer amerikanischen Spezialeinheit, viel Schuld im Irak-Gefängnis Abu Ghraib auf sich lud. Einer strengen Routine folgend, zieht er durchs Land, von Casino zu Casino. Allerdings: Um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, hält er den Einsatz konsequent niedrig. Und eine weitere Festlegung – ich bleibe allein. Meistens jedenfalls. Als er auf den jungen Cirk (TYE SHERIDAN) trifft, haben sie einen gemeinsamen Feind. Ein Racheplan wird geschmiedet. William sieht in dem Jungen die Chance auf Vergebung. Mit Beistand der undurchsichtigen Poker-Agentin La Linda (TIFFANY HADDISH) will er nun doch einmal ums große Geld spielen, um damit seinen Schützling auf den rechten Weg „zu bekommen“. Doch die Geister der Vergangenheit lassen sich nicht so einfach abschütteln.
Mit „The Card Counter“ legt „Taxi Driver“-Autor Paul Schrader („Blue Collar“; „The Walker“) in der für ihn unverkennbaren filmischen Intensität ein visuell cooles Werk vor, welches existenzielle Fragen nach moralischer Schuld, Gerechtigkeit und Erlösung stellt. In einem pikanten Nebenpart mimt WILLEM DAFOE, als Major John Gordo, den Schänder, der „nichts zu bezahlen“ gedenkt. Während OSCAR ISAAC, Jahrgang 1979, bekannt von Auftritten in „Inside Llewyn Davis“ (von den Coen-Brüdern), „A Most Violent Year“ und dem Science Fiction-Thriller „Ex Machina“ (2014), in diesem Puzzle um Wahnsinn und Sühne seine bedrückenden (Lebens-)Runden zieht. Und dabei sogar die Augen-Kamera einsetzt. Um „America-first“ einzubinden (= 4 PÖNIs).