PÖNIs: (4/5)
In der ARD-„Tatort“-Folge Nr. 1028 schickt der verantwortliche SWR-Sender ein neues Team ins sonntägliche Spannungsrennen: mit den beiden Freiburger Kriminalhauptkommissaren Franziska Tobler (EVA LÖBAU) und Friedemann Berg (HANS-JOCHEN WAGNER). Deren Vorgesetzte (d i e Rolle, die einst an den Entertainer Harald Schmidt vergeben war, der aber – nach Zustimmung – dann absagte) spielt souverän STEFFI KÜHNERT als Cornelia Harms. Vor allem in ländlichen Regionen des Schwarzwalds wird dieses Team künftig zweimal jährlich ermitteln.
Das Debüt ist mit dem Film „GOLDBACH“ – Buch: Bernd Lange; Regie: Robert Thalheim – gelungen. Erst einmal, es gibt – dem Himmel oder wem auch immer sei Dank – keinen ermüdenden, privaten Schnickschnack von beziehungsweise zwischen den Beteiligten; der Fall steht im Mittelpunkt. Dieser ist geschickt und nicht vorhersehbar aufgebaut. In einer idyllischen Gemeinde sind die Bewohner Bekannte. Freunde. Als eine 11-jährige „von denen“ tot aufgefunden wird, stellt sich heraus, dass dieser „Ruheort“ keineswegs so friedlich ist wie er ausschaut. Der simple, aber immer gleiche Grund: Geld. Gier. Durch Handel mit Waffen. Oder: Was passiert, wenn man seinen Nachwuchs „stolz“ an die „Vorteilhaftigkeit“ von Waffen und deren Benutzung heranführt. Dabei wird vor allem psychologisch denn „handfest“ argumentiert.
Die weitaus unbekannten „Tatort“-Mitwirkenden überzeugen. Endlich einmal neue unverbrauchte Gesichter.
An der Rampe: ER, „Bulle“ Friedemann Berg, der wie ein gutmütiger Bär herumtapert, kann ganz schön angenehm-grantig sein, wenn es mal wieder um seine „nicht so gute“ Diplomatie bei der Ermittlung geht. SIE, Franziska Tobler, trinkt im Dienst keinen Schnaps und ist emotional bei der Aufklärung klug „beteiligt“. Ein interessantes Gespann, auf das man neugierig bleibt. Und die schneeige Kulisse Schwarzwald verdient das visuelle Prädikat: wau, wie geheimnisvoll.
Ein unterhaltsamer, guter neuer „Tatort“-Geruch, war das soeben. Nach dem Hit „Stau“ von vor drei „Tatort“-Wochen in Stuttgart konnte der SWR erneut vielversprechend regional-spannend punkten (= 4 PÖNIs).