PÖNIs: (3,5/5)

(Fotoquelle: BR)
In MÜNCHEN fand heute die neue Krimi-Runde statt. Mit dem bekannten Ermittler-Team Franz Leitmayr (UDO WACHTVEITL) und Ivo Batic (MIROSLAV NEMEC). Sowie Assistent Kalli Hammermann (FERDINAND HOFER). UND: Im aktuellen „Tatort: Charlie“ aus Bayern findet sich das Publikum mitten in einer Kriegssimulation wieder. Diesmal wird nämlich im Umfeld von COBs („Civilians on the Battlefield“ = Zivilisten auf dem Schlachtfeld auf einem US-Stützpunkt nahe der bayerischen Landeshauptstadt gearbeitet. COBs sind Statisten der US-Armee. Sie agieren etwa als Journalistinnen, Lehrer, Polizisten oder Händlerinnen, also als Menschen, auf die Soldaten im Kriegsgebiet treffen können. Die tatsächlichen Berufe der COBs können vielfältig sein. So befinden sich unter ihnen beispielsweise Studierende, freischaffende Künstler oder auch pensionierte Beamte, die sich etwas dazuverdienen möchten. In diesem „Tatort“ wird mit den COBs ein großes NATO-Manöver geprobt. In diesem stecken Leitmayr und insbesondere Batic bald mittendrin. Denn an der Isar finden Passanten an einem wie inszeniert wirkenden Tatort die Leiche einer jungen Frau in einem Militärfahrzeug. Sie war COB, und die Ermittler entdecken ihre Kleidung sowie eine weitere Leiche in einem Lager auf dem Militärgelände. Die Spannung kriegt Fahrt.
Auch, weil sich das Abenteuer Manöver in Richtung Kriegsspiel bewegt, mit Uniform-Zivilisten, die schon mal – privat – „ernst“ machen. Weshalb unsere beiden Münchner Polizisten „mitmischen“ von wegen unkonventionelle Ermittlungsmethoden. Will sagen – wir vergessen Straßen, Büroflächen, Läden, Kneipen und all das Bekannte und befinden uns mittendrin „außerhalb“. Mit vielen kaputten Patronen. Am Ende taumeln wir, phantasie-begabt, durch Apocalypse-Bavaria.
Miroslav Nemec, der Ivo, betont zum Fall: „Die gegenwärtige politische Situation macht diese Erfahrung umso nahbarer und eindringlicher“. Wenn er recht hat, hat er recht ( = 3 1/2 PÖNIs).