PÖNIs: (2/5)
In der ARD-„Tatort“-Folge Nr. 1023, Titel: „AMOUR FOU“ – Drehbuch: der Til Schweiger-„Tatort“-Autor Christoph Darnstädt, Regie: Vanessa Jopp – sind zum fünften Mal die Berliner Ermittler Nina Rubin (MERET BECKER) und Robert Karow (MARK WASCHKE) in Aktion. Litten deren vorherige Fälle, zuletzt: „Dunkelfeld“ am 11. Dezember 2016 (s. TV-KRITIK), darunter, dass man „Vorwissen“ haben musste, um völlig in die Geschehnisse einzusteigen (= Hauptkommissar Karow suchte immer auch noch nach dem Mörder seines ehemaligen Partners Maihack, um den Verdacht als Mittäter los zu werden), so handelt es sich diesmal um einen ganz selbständigen, separaten Berliner Milieu-Krimi.
Für den dasselbe gilt wie vorher auch: Ich komme mit diesen beiden Berliner Ermittler-Hanseln nicht klar. Meret Becker zieht immer ein Gesicht wie Drei-Tage-Regenwetter und hat private Probleme, die einen wirklich am selbigen vorbeigehen; und Mark Waschke mimt einen auf Cool-Man von der „Kik“-Stange. Also mit viel billigem Proll-Charme. Und der Fall? Ein schwuler Lehrer von einer Neuköllner Gesamtschule wurde ermordet, und was und wer da-genau dran- beziehungsweise mit-dran-hängt, kriege ich ziemlich über-konstruiert matt erzählt. Am Schluss düst die mürrische Kommissarin schnell mal nach Calais, um zufällig „wen“ zu entdecken. Wer’s glaubt, wird selig.
JENS HARZER, 45, der 2016 Ulrich „Kommissar Murot“ Tukur und auch uns in dem „Tatort“-Fall „Es lebe der Tod“ überragend zu erschrecken vermochte, zieht auch hier seine geheimnisvollen Register als verdächtiger Ehemann des Toten, sonst aber: „Tatort“-Berlin hängt weiterhin im unteren Spannungsfeld herum. War wieder ziemlich uninteressant (= 2 PÖNIs).