PÖNIs: (4,5/5)
Der Kultfilm von ROLAND KLICK (Jahrgang 4.7.1939). Mit: Charly Wierzejewski; der brünetten Eva Mattes (mit blonder Perücke); Michael Degen; Walter Kohut; Hans-Michael Rehberg; Alfed Edel; Hans Irle; Edgar Bessen ; Karl Walter Diess u.a.
Der Film wurde 1974 mit dem „Deutschen Filmpreis“ für die „Beste Regie“ und die „Beste darstellerische Leistung“/Walter Kohut ausgezeichnet. Hinter der Kamera stand der damals noch unbekannte Jost Vacano, der später für die spektakulären Kamerafahrten in Wolfgang Petersens „Das Boot“ verantwortlich war und dann mit Paul Verhoeven in Hollywood Karriere machte. Der von Peter Hesslein geschriebene Song „CELEBRATION“ wurde von dem zu dieser Zeit weitgehend unbekannten Marius Müller-Westernhagen unter dem Pseudonym MARIUS WEST gesungen. Dieser Erstling war 1974 ein großer Erfolg. Müller-Westernhagen war auch die deutsche Synchronstimme des polnischen Hauptdarstellers Wierzejewski.
Bei „Wikipedia“ heißt es: Roland Klick erhielt für seine Regieleistung des „Filmband in Gold“; und Walter Kohut ein weiteres in der Kategorie „Bester männlicher Nebendarsteller“ für seine bemerkenswerte Leistung als „herrlich gemein-hilflose(r) Penner“ Theo. Der Film erhielt das Prädikat „Besonders wertvoll“. Kritiker Wolf Donner resümierte in der „ZEIT“ vom 8. Februar 1974: „Der Film ist erstaunlich sicher, einfach und sorgfältig gemacht, so effektiv wie effektvoll“.
Superman – Supergirl – Supermarkt. Die Welt, in der man alles kaufen kann. Träume gegen Bargeld. Wer zahlt, hat recht. Wer nicht zahlen kann, der schießt … Willi (Charly Wierzejewski) ist 18 und lebt auf der Straße. Ohne Orientierung lässt er sich durch die Stadt treiben, immer auf dem Sprung. Er begegnet Menschen wie dem Journalisten Frank (Michael Degen), der ihm helfen möchte, oder dem schmierigen Kleinganoven Theo (Walter Kohut), der ihn auf den Strich schicken will. Als Willi Monika trifft (Eva Mattes), der es noch schlechter geht als ihm, will er ihr helfen. „SUPERMARKT“ ist „ein Film über die Kunst mit einer eisernen Scheckkarte einkaufen zu gehen“ (Roland Klick), ein Actionthriller aus dem Großstadtdschungel, in der Tradition von Filmen wie Scorseses „TAXI DRIVER“ oder „MEAN STREETS“ (= 4 1/2 PÖNIs).
Klicks heutiger filmischer „Verleger“ – GALERIE 451 – stellt fest: „Klick machte großes, aufwühlendes Publikums-Kino – doch nach nur sechs Spielfilmen hatte sich das große Talent des deutschen Films auf mysteriöse Weise ins Aus manövriert. Obwohl Klick mit seinen Filmen sechs Bundesfilmpreise gewann, wurde, wurde er nicht Teil der erfolgreichen Riege des „Neuen Deutschen Films“, die ihn als zu kommerziell anfeindete. Roland Klick wurde zum Außenseiter gestempelt. Im Ausland wurden seine Filme von einer Reihe „big names“ mit regem Interesse verfolgt, darunter Quentin Tarantino, Steven Spielberg und Alejandro Jodorowsky, die Klicks Genremeisterschaft schätzten und seine filmische Kühnheit lobten, weil sie sich jeder Kategorisierung widersetzt.“
UND: „DAS PUBLIKUM HATTE KEINE LOBBY IM NEUEN DEUTSCHEN FILM. ICH HABE IMMER GESAGT, DIE LEUTE HABEN BEZAHLT UND HABEN EIN RECHT DARAUF; DAS ICH MIT IHNEN FILMISCH SPRECHE. DAS WURDE MIR SEINERZEIT ALS KORRUPTION AUSGELEGT, ABER ES BEDEUTET DAS GENAUE GEGENTEIL“ (Roland Klick).