„SUMMERTIME BLUES“ von Marie Reich (D 2008; 116 Minuten; Start D: 20.08.2009); das ist ein Debütfilm, der auf dem gleichnamigen Jugend-Roman der britischen Schriftstellerin Julia Clarke basiert. Und von den Pubertätswirren eines jungen Bremer Burschen namens Alex (Francois Goeske) handelt. DER muß nicht nur damit klarkommen, daß seine Eltern sich scheiden lassen und auch schon mit neuen Partnern liiert sind, sondern daß er seine ganzen schönen Sommerferien nicht bei seinen norddeutschen Kumpels verbringen darf, sondern mit seiner Mutter und deren neuer „Flamme“, mit Seth, einem ganz und gar versnobten Seriendarsteller-Fuzzi, in Südengland verbringen muß, wo DER gerade dreht. Aber als ob es nicht schon genügend Streß ist, das alles zu akzeptieren, nein, dort nun, inmitten der saftigen Landschaft in der englischen Grafschaft Kent, trifft Alex auch auf zwei höchst unterschiedliche junge Mädels, die seinen Hormonhaushalt gehörig in Wallung bringen. Folgerichtig bekommt der Junior einen echten „Summertime Blues“.
Ein Scheidungskind muß sich einkriegen, befindet sich zwischen Familienkrise, Identitätsfindung und erster Liebe; das wird angenehm sensibel wie lakonisch augenzwinkernd erzählt. Mit allerdings darstellerisch unterschiedlicher Kraft; während die Erwachsenen viel zu „dick“ auftragen (KAROLINE EICHHORN als Mutter wirkt viel zu eindimensional-holzschnittartig; ALEXANDER BEYER überzieht unglaubwürdig als neuer, arroganter Mama-Lover), kommt der Nachwuchs (SARA BECK + ZOE MOORE wie vor allem Hauptakteur FRANCOIS GOESKE) natürlich wie überzeugend-wandlungsfähig gut ´rüber. Der hauptsächlich auf ein jugendliches Publikum (zwischen 12 und 17) zugeschnittene Film wurde von der Filmbewertungsstelle mit dem Prädikat „Wertvoll“ bedacht und läßt insgesamt angenehm unterhaltsam-schmunzeln (= 3 PÖNIs).