PÖNIs: (4/5)
„SONNE UND BETON“ von David Wnendt (Co-B + Co-Produzent + R; D 2021; Co-B: Felix Lobrecht; nach dem autobiografisch inspirierten gleichnamigen Roman von Felix Lobrecht/2017; K: Jieun Yi; M: Enis Rotthoff; Konstantin Scherer; 119 Minuten);STADT-RAND. Berlin. Neukölln. Titel = „SONNE UND BETON“ von David Wnendt (Co-B + Co-Produzent + R; D 2021; Co-B: Felix Lobrecht; nach dem autobiografisch inspirierten gleichnamigen Bestseller von Felix Lobrecht/2017; K: Jieun Yi; M: Enis Rotthoff; Konstantin Scherer; 119 Minuten). Mit seinen Filmen „Kriegerin“ (2011), „Feuchtgebiete“ (2012/s. Kino-KRITIK) /1/2 PÖNI) und „Er ist wieder da“ (2014/s. Kino-KRITIK /1 1/2 PÖNIs) war ich überhaupt nicht zufrieden. Mit seinem vierten Kinofilm starte ich gerne mit, also: durch. Weil sich DAVID WNENDT jetzt in die realen gesellschaftlichen Spuren begibt. Wo Berlin hottet. Spukt. Spuckt. Je nachdem gen dorthin, nach Banditen-Town, oder halt mal hierhin, als Parkstürmer.
Achtung, Achtung : Berlin-Gropiusstadt im Hitzerekordsommer 2003. In den Parks stinkt es nach Hundescheiße; überall Scherben, Graffiti, in den Ecken stehen Dealer. Gangster oder Opfer, lauten hier die Fehlzündungen. Lukas (LEVY RICO ARCOS); Gino (RAFAEL LUIS Klein-Heßling) und Julius (VINCENT WIEMER) sind „Opfer“. Kein Geld fürs Schwimmbad, kein Glück in der Liebe und zu Hause nur Stress. Als sie im Park Gras kaufen wollen, geraten sie zwischen rivalisierende Dealer. Die verprügeln Lukas und wollen 500 Euro Schutzgeld. Wie soll Lukas DAS auftreiben? Sein neuer Klassenkamerad Sanchez (AARON MALDONADO-MORALES) hat DIE IDEE: Nichts wie hinein in die Schule, dort einbrechen, die neuen Computer aus dem Lager schleppen und verscherbeln. Damit seien doch die Geldsorgen schnell beseitigt. Und der Plan gelingt. Beinahe. Also – fast.
David Wnendt und sein (Bestseller-)Drehbuch-Mitschreiber Felix Lobrecht kriegen Typen, fiebernde Atmo, rotzige Sprache, schonungslosen Rhythmus und Problem-Halbwüchsige hin; beweisen Gespür für das „sonderbare Leben“ hier und vermitteln ein eindrückliches Bild von jenem Neukölln als Brennpunkt sozialer Hektik mit Ungerechtigkeit. Kino – robust mit reichlich Gegenwartsgeschmack (= 4 PÖNIs).