SIE NANNTEN IHN SPENCER

PÖNIs: (4/5)

„SIE NANNTEN IHN SPENCER“ von Karl-Martin Pold (Co-B; Co-Produzent + R; Ö/D 2010-2016; Co-B: Michael Gizicki; K: Serafin Spitzer, Jens Fischer; 122 Minuten; deutscher Kino-Start: 27.07.2017); wie schön: ein halbspielerischer Dokumentarfilm, der fröhlich-flott-melancholisch gut unterhält. Im Titel wird zu erkennen gegeben: Es geht um den „Dicken“ der beiden Nachfolge-Dick & Doofs, um BUD SPENCER, bürgerlich: Carlo Pedersoli (*31.10.1929 – †27.06.2016), der in den 70er & 80er Jahren gemeinsam mit Kumpel Terence Hill alias Mario Girotti die Kinokassen weltweit klingeln ließ mit vielen Verhau-Filmen bzw. Prügel-Shows. Zwei Fans, Marcus (32) und Jorgo (37). Der eine blond, der andere blind. Ihr sehnlichster Wunsch: Einmal im Leben ihrem Idol ganz nah‘ zu sein. Vielleicht sogar mit ihm sprechen zu können. Ein Lebenwunsch-Traum.

Der Film beschreibt den vielen Aufwand, den sie dafür betreiben, den mühseligen Weg über viele Städte-Stationen, bei dem sie auf eine ganze Menge früherer Weggefährten des korpulenten Maestros stoßen, die natürlich für viele Anekdoten gut sind. Ob das damalige „Film-Gegner“ sind oder Stunt-Doubles oder Produzenten, Regisseure und Autoren oder Kritiker oder Biographen oder das Duo „Oliver Onions“ (alias Guido & Maurizio de Angelis), das für viele Spencer/Hill-Streifen populäre Filmmusik komponierte und arrangierte; man hat etwas beizusteuern aus diesen so erfolgreichen filmischen Prügel-Zeiten. Natürlich kommt auch Terence Hill ausführlich zu Wort sowie seine deutsche Stimme THOMAS DANNEBERG, der die Chose-hier auch als flapsiger Off-Erzähler begleitet, sowie natürlich auch die Berliner Synchron-Ikone RAINER BRANDT, der den originalen, bisweilen „trockenen“ Filmen seine ganz eigene, bekannt-schnoddrige Wort-Klamauk-Schärfe zufügte. Zudem: Es ist amüsant, dass und wie passend der österreichische Regie-Initiator KARL-MARTIN POLD, Jahrgang 1981, andauernd passende „deutsche“ Ausschnitte aus den populären Filmen der beiden Haudegen mit-einbindet, als enormes Anschauungs- wie Unterhaltungsmaterial, so dass die annoncierte urige Stimmungslage nie kippt.

Obwohl ich NIE ein Fan der Bud Spencer-& Terence Hill-Filme war, nötigt mir diese sympathische Fleiß- und sonderliche Spannungsarbeit des Teams um Karl-Martin Pold viel Respekt ab. Die Story um die beiden „Suchenden“ MARCUS ZÖLCH & JORGO PAPASOGLOU wird locker-leger durchgezogen, und manchmal agieren die beiden so „charmant“ wie ihre Leinwand-Heros. „Ein Blonder und ein Blinder auf der Suche nach Bud Spencer“ vermittelt fröhlich das Filmplakat, und dies kommt auch „so“ ironisch ‘rüber. Es ist nicht verwerflich, wenn an dieser Stelle verraten wird, dass Marucs und Jorgo am Ende tatsächlich Bud Spencer treffen. Die private Begegnung in seinem römischen Haus ist Abschieds-(be-)rührend. Und lehrreich: „Futteténne!“ laute seine Lebensphilosophie, verkündet Bud-Carlo alters-listig: „Scheiß drauf!“

Leicht, lässig, locker, urig, flockig: Was für ein unangestrengter, kurzweiliger FAN-Spaß, der ansteckt, obwohl mir – heuer wie damals – „das Erfolgs-Gekloppe“ von Spencer/Hill kaum imponierte. Ist ja auch egal, denn dies hier ist von ganz anderem (Recherche-)Vergnügen (= 4 PÖNIs).

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