Das schielende Glück

DAS SCHIELENDE GLÜCK“ von Andrzej Munk (Polen 1960; 92 Minuten; OF mit deutschen Untertiteln; Start D: 03.12.1987), 1960 in Cannes auf den Filmfestspielen erstmals im westlichen Ausland vorgestellt wurde, fand er bei der internationalen Kritik sehr viel Lob.

“Das schielende Glück“ ist die Geschichte des ‘kleinen Mannes von der Straße‘ aus polnischer Sicht. Er will immer alles richtig machen, möchte sich bei allen ‘lieb Kind‘ machen, möchte ein rechtschaffender Bürger sein, der stets vorschriftsmäßig lebt, und doch geht ständig alles schief. Entweder er sagt ein Wort zu viel oder seine Nase passt nicht in die ideologische Landschaft oder er zieht gar zum verkehrten Zeitpunkt die falsche Uniform spaßeshalber an. Ein Pechvogel, der fortwährend den Hänseleien und Prügeleien seiner Umgebung ausgesetzt ist und doch immer wieder auf die Beine fällt. Ein Clown agiert hier, ein Tunichtgut, ein Opportunist, ein Dauer-Opfer. Dabei werden drum herum Verhältnisse und Zustände geschildert, die alles andere als menschenfreundlich und human sind.

Ein Stück polnische Geschichte bedeutet dieser Film aus dem Jahre 1960, aber es ist eine ganz andere als die aus den amtlichen Geschichtsbüchern. Dabei überraschen diese schon sehr frühe “Glasnost“-Radikalität und Offenheit. Mit “Das schielende Glück“ läuft ein Meisterwerk polnischer Filmkunst wieder an (= 4 PÖNIs).

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