„SAME SAME BUT DIFFERENT“ von Detlev Buck (Co-B+R; D 2008/2009; 107 Minuten; 21.01.2010); der neue „Buck“, der 2009 beim Festival in Locarno erstaufgeführt wurde, basiert auf den Erlebnissen des heute 30jährigen Benjamin Prüfer. Er hat „darüber“ die Reportage „Bis der Tod sie mir wegnimmt“ und schließlich den autobiographischen Roman „Wohin du auch gehst“ (2007) geschrieben.
Ben (DAVID KROSS), lebensfroher junger Weltenbummler von Anfang 20, verliebt sich während eines Aufenthalts in Kambodscha in die Prostituierte Sreykeo (APINYA SAKULJAROENSUK). Eine Disco-Bekanntschaft. Aus der „mehr“ wird. Zuneigung, Liebe. Selbst als Ben erfährt, daß sie HIV-positiv ist, hält er weiterhin konsequent zu ihr. Auch nach der Rückkehr in Hamburg. Obwohl Freunde und Familie ihm abraten, besteht er auf „sein Glück“. Pendelt zwischen Asien und Europa hin und her, kämpft für seine Liebe, unterstützt sie finanziell. Detlev Buck („Knallhart“; „Männerpension“; „Wir können auch anders…“) erzählt dies angenehm „nüchtern“, unaufgeregt, sich auf Figuren und Seele einlassend. Motto: „Eine Liebe mit Verfallsdatum“, aber auch mit Hoffnung. Viel Hoffnung. Wenn „man ES anpackt“. Der Blick auf den „anderen“ Kulturkreis ist ebenso neugierig wie vorsichtig, sensibel und vor allem ohne „westliche Anklage/Häme“. Von wegen der „anderen“ Lebensbedingungen „dort“.
„Same Same But Different“ ist kein x-beliebiges 08/15-Irgendein-Reiseabenteuer, mit „rührseligen Folgen“, ist auch keine gutgemeinte Sozialreportage, verpackt in einen Unterhaltungsfilm, sondern das durchaus ´rüberkommende Begreifen/Verständnis über die intensive Beziehung zwischen zwei Menschen aus zwei völlig verschiedenen Kulturkreisen. Die sich „gefunden“ haben und DAS durchstehen. Gegen alle äußerlichen, inneren und vor allem medizinischen Widerstände. Sie wollen gemeinsam leben, sich erleben. Ein interessanter Menschen-Film, der auch vor Ort in Kambodscha entstand und das ehrliche Motiv vorgibt: Krise stärkt Liebe. Wo immer, wann immer, wie immer. Detlev Buck zählt weiterhin mit zu unseren spannendsten Filmemachern (= 3 PÖNIs).