READY OR NOT – AUF DIE PLÄTZE, FERTIG, TOT

PÖNIs: (3,5/5)

„READY OR NOT – AUF DIE PLÄTZE, FERTIG, TOT“ von Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett (USA 2018; B: Guy Busick, Ryan Murphy; K: Brett Jutkiewicz; M: Brian Tyler; 95 Minuten; deutscher Kino-Start: 26.09.2019); na ja, sie haben es sich natürlich sehr viel einfacher vorgestellt – die schrecklich exzentrischen Mitglieder der reichen Familie Le Domas. Die leben – abseits – in einem hochherrschaftlichen Anwesen und pflegen seit Generation ein ziemlich anrüchiges Ritual. Wenn es darum geht, ein neues Familienmitglied aufzunehmen. Wie gerade Grace (SAMARA WEAVING). Die sich anschickt, Sohn Alex (MARK O`BRIEN) zu ehelichen. Dieser kehrt deswegen nach rund drei Jahrzehnten mal wieder hierher zurück, nachdem er einst wegen „Irritationen“ abgehauen war. Nun aber möchte er seiner Familie „die Braut“ vorstellen. Präsentieren. Was nur eher „begrenzten“ Anklang findet. Vielmehr interessiert die dekadente Muschpoke, ob Grace das üblich abgehaltene Ritual überhaupt überstehen wird. Das so eine Art „Fangenspiel“ ist. Grace muss sich in dem riesigen Anwesen verstecken, während sie von allen gejagt wird. Mit antiken Waffen. Bis zum Morgengrauen. Sollte sie von irgendjemand gefunden werden, darf sie umgehend getötet werden. Keine große Aufgabe, meint man in dieser obskuren Gemeinschaft, schließlich ist „die Neue“ ja blond. Das stimmt, aber DIE BLONDE weiß mehr und mehr ungeschickt-geschickt, nicht nur ihren Kopf aus der blutigen Schlinge zu ziehen. Sprich: sich irgendwie „umfangreich“ zu verteidigen. Putscht sich zu einer wütenden Kriegerin hoch. Motto: Wehe wenn Blondie losgelassen. Leichen pflastern ihren Lauf.

Komischer Horror. Eine unkomplizierte Trash-Komödie mit exzessiver Arroganz. Versehen mit viel ironischem B-Splatter-Charme. Angereichert mit düsterem Humor und reichlich Nervenkitzel. Als typisches Außenseiter-Movie, schnell mal für 6 Millionen US-Dollar hergestellt, um dann an der Kasse mit 43,4 Millionen Dollar in den USA abzuräumen. „Boshaft unterhaltsam“ nannte David Ehrlich in „IndieWire“ den Streifen, während Bobby LePire in „Film Threat“ ulkig ausflippte: „Das Schauspiel ist unglaublich, die Regie auffällig und intensiv, und das Drehbuch ist unglaublich brillant und lustig. Ich verehre jede gruselige und lustige Sekunde dieses Films und empfehle ihn wärmstens“. Schließlich verliehen die Autoren Stephen King und R. L. Stine sowie die Horror-Regisseure Guillermo del Toro und Michael Dougherty ihrer Twitter-Freude „darüber“ Ausdruck und vermeldeten ihre Anerkennung über den poppig-grotesken, lässig-coolen Blut-Appetithappen. Dessen letztes lakonisches Wort lautet: „Schwiegereltern“ (= 3 1/2 PÖNIs).

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