Die DEFA-Stiftung meldet: Am 20. Oktober 2025 wäre KONRAD WOLF 100 Jahre alt geworden. Das Jubiläum stößt auf ein breites öffentliches Interesse: Zahlreiche Kino- und Gesprächsveranstaltungen finden weltweit statt. Wolfs Filme laufen im Fernsehen, erscheinen auf DVD und sind über diverse Streamingplattformen erlebbar. Seine Kriegstagebücher erscheinen in einer Neuauflage, und es gibt einen von Studierenden initiierten Konrad-Wolf-Podcast. Der Newsletter der Stiftung bietet einen Überblick über viele Aktivitäten.
1.) ERINNERUNGEN. Titel = „AMRUM“ von FATIH AKIN (Co-B + R; D 2024; Co-B: Hark Bohm; K: Karl Walter Lindenlaub; M: Hainbach; 100 Minuten; deutscher Kino-Start: 09.10.2025). Anfang 1945. Es sind die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs, wir befinden uns in einem kleinen Dorf auf der Insel Amrum im ländlichen Norddeutschland. Der 12-jährige Nanning Bohm (beeindruckend: JASPER BILLERBECK) geht als ältestes Kind der Familie auf Robbenjagd, fischt nachts und arbeitet auf dem Feld, um seiner Mutter zu helfen, die Familie zu ernähren. Sie ist eine glühende Nationalsozialistin und hochschwanger. Sie mussten gemeinsam mit seiner Tante und seinen beiden kleineren Geschwistern aus dem zerbombten Hamburg auf die Insel fliehen. Nannings Vater war ein hohes Tier und befindet sich in Kriegsgefangenschaft, und seine Frau ist auf Amrum auf sich allein gestellt, während die Menschen dort heimlich im Radio Jazz hören. Mit dem ersehnten Frieden kommen allerdings völlig neue Konflikte, und Nanning muss lernen, seinen eigenen Weg zu finden. Was sich als schwierige Aufgabe erweist, denn auf Amrum mangelt es an allem. Was mit Nahrung zu tun hat.
Der Film ist ein Ausnahmeprojekt, ist ein Geschenk, das FATIH AKIN seinem guten Freund und Mentor HAKR BOHM machte. Ursprünglich vorgesehen als letzte Regiearbeit von ihm, „kümmerten“ sich beide um das Drehbuch. „Ein Hark Bohm-Film von Fatih Akin“, heißt es im Nachspann. Das Ergebnis ist ein ungemein persönliches Coming-of-Age-Movie (= 4 PÖNIs).
2.) JENSEITS MIT PROBLEMEN. Titel = „ZWEIGSTELLE“ von Julius Grimm (Co-B + R; D 2025; Co-B: Fabian Krebs: K: Lea Dähne; M: Sebastian Borris; Benedikt Krüger; 98 Minuten; deutscher Kino-Start: 09.10.2025). Als hätten sie nicht schon genug Probleme, sprich Schwierigkeiten, geraten Resi und ihre drei bayerischen Freunde auf der Fahrt in die Alpen in einen tödlichen Unfall. Schneller SCHNITT. Prompt findet sich die muntere Clique in einer bayrischen Jenseits-Behörde wieder – „Sektion Süddeutschland III/2“ . Elysium, Fegefeuer, Wiedergeburt, alles scheint möglich. Also machbar zu sein. Allerdings als dann bald klar wird, dass dieser Gruppe jegliche Überzeugung, jeglicher Glaube fehlt, stellt sich die entscheidende Frage: Was, zum Teufel, passiert mit jemandem, der zu Lebzeiten an NICHTS geglaubt hat? Mit reichlich regionalem Humor und einem listigem Gespür für das Absurde entstehen Possen und Posen als bayerisches Schmankerl, in dem nebenbei bekannte Akteure wie RAINER BOCK als origineller Hausmeister, LUISE LUISE KINSEHER als Bürokratische Rita und auch der Pfiffige MAXIMILIAN SCHAFROTH als Fridolin lustig mitmischen. Während der Film musikalisch begleitet wird von immerhin ROY BIANCO & DIE ABBRUNZATI BOYS.
Na also. Geht doch. Etwas. Und über-haupt (= 3 PÖNIs).
3.) ANGENEHM KAPUTT. Titel = „REFLECTION IN A DEAD DIAMOND“ von Hélène Cattet und Bruno Forzani (B + R; Belgien/Luxemburg/Italien/Fr 2023; K: Manuel Dacosse; M: vorhanden; 87 Minuten; deutscher Kino-Start: 09.10.2025). Es gibt Lichtspiele, die wunderbar mies sind. Wie dieser. Denn ER, also der Film, versteht es, völlig unsinnig zu gefallen. Dabei handelt es sich um den vierten Film des – mir unbekannten – Regie-Duos und Ehepaars Helene Cattet und Bruno Forzani. Wie gesagt, habe von DENEN bislang nix vernommen. Dafür kenne ich aber natürlich den italienischen Senioren-Akteur FABIO TESTI, geboren am 2. August 1941, zu dessen frühen Filmarbeiten die Rolle des Stuntdoubles in Sergio Leones „Zwei glorreiche Halunken“ ebenso zählte wie der Part eines von Henry Fondas Handlangern in Leones „Spiel mir das Lied vom Tod“, allerdings – bis auf eine Einstellung wurde Testis Rolle in diesem Klassiker größtenteils herausgeschnitten, da Leone fand, dass Testi zu adrett für den Film aussah.
Nun, im stolzen Alt-Alter, 70-co, ziert Fabio Testi hier wieder eine „umfangreiche“ Rolle. Als Ex-Agent JOHN DIMAN, alt, während ein YANNICK RENIER ihn als „jung“ mimt. Womit eine Inhaltsangabe zum läppischen Vorschein kommt. Was ich jetzt noch erwähnen möchte? Nun, ich erwäge einige Sätze aus dem Action-Thriller-Mystery-Rabatz als Erklärung heraus-zu filtern.
Beim Pressetext des Filmverleihs stößt man auf geeignete Quellen. Als es da heißt: „Der Film handelt von einem siebzigjährigen Spion im Ruhestand, der an der Cote d’Azur lebt und befürchtet, dass seine ehemaligen Freunde zu einem letzten Kampf zurückkehren“. UND: „Als sein Nachbar spurlos verschwindet, muss sich John den Dämonen seiner Vergangenheit stellen“. Wie Serpentik,, eine in schwarzem Leder gehüllte Widersacherin, die immerhin von THI MAI NGUYEN gespielt wird. (?).
Klingt doch spannend. Nicht wahr.?. !
Aus dem kinematografischen Zitatenwust von „REFLECTION…“ & Co: Weißt du, ohne Hosen hätte die Menschheit immer noch den üblen Gestank von Höhlenbewohnern. Dein Kampf ist eine Illusion. Sie ist im Kieferwald. Sie sind ohnmächtig geworden, Sie müssen sich ausruhen. Ich hab‘ mich geändert, bin nicht mehr der Gleiche. Dies ist ein Giallo-Film.
Es lebe DIESES KINTOPP! (= 4 PÖNIs).
4.) TV-TIPP: An diesem SONNTAG-ABEND (12.10.) tritt mal wieder „TATORT“ – „DRESDEN“ auf, mit diesem prima-tobenden Ost-Kommissario PETER MICHAEL SCHNABEL (MARTIN BRAMBACH) und der Kollegin LEONIE WINKLER (CORNELIA GRÖSCHEL). Mal schau’n, was diesmal in Sachen Spannung & Co. herauskommt. Und: Nach der 20.15 Uhr-ARD-Ausstrahlung folgt, wie gehabt, meine Kritik auf allen bekannten Kanälen.
5.) MUSIK: Ich mag IHR Lied. Titel „ICH BIN STARK“. Von 1981, interpretiert von GITTE HENNING . Mit 4:05 – Minuten hat es genau die richtige Dauer. Besitzt Power und stimmungsvolle Atmosphäre. Ganz klar, meine Nummer 1 für diese Woche:
Beste ATMO-Grüße um BLOG 359
PÖNI Pönack