
(Fotoquelle: rbb / Oliver Feist)
TRAUER um HORST KRAUSE. Einem geschätzten und sehr gemochten Schauspieler. Der am 18. Dezember 1941 in Bönhof, Westpreußen geborenen wurde und am 5. September 2025 in Teltow verstorbenen ist. Horst Krause wurde insbesondere durch seine TV-Rolle eines Polizeihauptmeisters im „Polizeiruf 110“ aus Brandenburg bekannt. Die Rolle, die wie er Horst Krause hieß, spielte er von 1999 bis 2015 – zunächst an der Seite von Jutta Hoffmann, schließlich neben Imogen Kogge und zuletzt neben Maria Simon, die jeweils die Ermittlerinnen spielten.
Horst Krause erlernte zunächst den Beruf des Drehers und studierte von 1964 bis 1967 an der Staatlichen Schauspielschule in Berlin-Schöneweide. Er spielte unter anderem am Landestheater Parchim, am Schauspielhaus Karl-Marx-Stadt und am Staatsschauspiel Dresden. 1993 wurde er durch Detlev Bucks Komödie „Wir können auch anders…“ einem breiten Kino-Publikum bekannt. Für die Rolle des „Most“ Kipp erhielt er den Deutschen Filmpreis.
In seiner rund sechs Jahrzehnte andauernden Karriere trat er von 1962 bis 2022 in über 120 Film- und Fernsehproduktionen vor die Kameras. 2021 bekam er den Verdienstorden des Landes Brandenburg.
Am letzten Wochenende teilte der Schauspieler und Freund Roman Knizka auf seiner Instagram-Seite einen Nachruf auf Horst Krause: “ Hotte, du warst ein Mensch, wie es ihn nur einmal geben kann. Du warst ein Asket, wenn du wolltest, ein Berserker, wenn du musstest. Ein Schauspieler des Volkes, der Bühne, der Herzen“, schrieb er unter anderem zu einem gemeinsamen Foto. „Hab viel gelernt durch dich. Ich danke dir ewig. Horst du wirst fehlen, aber bleibst“, endet er seinen Abschiedsgruß, den er zu einem gemeinsamen Schwarz-Weiß-Foto teilte.
Mach’s dort weiterhin gut, wo du jetzt bist. Mit lieben Grüßen und einem HERZlichen Tschüs, „Hotte“. Pöni.
1.) AMERIKA IN FILM-WUT. Titel = „THE LONG WALK – DER TODESMARSCH“ von Francis Lawrence (Co-Produktion + R; USA 2024; B: J. T. Mollner; K: Jo Willems; M: Jeremiah Fraites; 108 Minuten; deutscher Kino-Start: 11.09.2025). ===== „TODESMARSCH“, Originaltitel: „The Long Walk“, ist ein Roman des US-amerikanischen Autors Stephen King, der als zweiter Roman unter Kings Pseudonym Richard Bachman herausgegeben wurde. Veröffentlicht wurde er durch den NAL-Verlag im Jahre 1979. Die deutsche Übersetzung von Nora Jensen wurde durch den Heyne-Verlag erstmals im Jahre 1987 verlegt. =====
Amerika. First America. Bald. JETZT. Die Zukunft. Ist erreicht. Mit dem JETZT. In einer dystopischen Ära. Die Epoche. Die Vereinigen Staaten werden von einem autoritären Militärregime angeführt. Kontrolliert. Der Anführer. Der „Major“ (MARK HAMILL). ER ist verantwortlich, Dass jährlich ein sogenannter „Todesmarsch“ abläuft. (Welch eine … Sprachpointe). Gesetzt als „amtliches Unterhaltungsprogramm“ für das ermattete, deprimierte, ausgebeutete, kaputte USA-Volk. Damit die amerikanische Gemeinschaft endlich mal wieder etwas zum öffentlichen Feiern, zum lauten Jubeln, zum rüden „Denken“ hat, für das allgemeine gesellschaftliche Spiel. Bei dem Menschen, Bürger, erniedrigt, ausgenutzt und vernichtet werden, bei diesem Jahrmarkt der Vernichtungsmaschinerie. Um „Leute“ in Stimmung zu bringen.
Der gnadenlose Wettbewerb: 100 männliche Jugendliche, knapp nach dem Teenageralter, dürfen laufen, bis es nur noch einen Überlebenden gibt. Denn: Unterschreiten die Youngster die Mindestgeschwindigkeit von drei Meilen pro Stunde, werden sie (vom „mitreisenden“ uniformierten Personal) angemahnt, und nach mehreren Warnungen erschossen. Ganz offiziell. Dem Sieger lockt reichlich Gewinn. Neben Dauer-Leben in Luxus winkt auch die Erfüllung eines beliebigen – und noch so ausgefallenen – Wunsches. Pausen? Lachhaft. Scheißen? Nur bedingt. Heimlich ist vielleicht etwas möglich. Essen. Nur sehr begrenzt. Taschenration. Trinken. Quatschen? Aber nur zu. Gespräche. Viel. Oft. Es entwickeln sich Positionen. Du „Verbündeter“, Du Feind. Wenn du nur dabei dein Laufen, deine Bewegungen, diszipliniert fortführst. Mach‘ hinne. Schließlich zählen für diesen Wettkampf „Ergebnisse“. Wie Abschuss-Klicks. EINER wird schon übrigbleiben. Gewinnen. Der Rest?: stirbt. Die Regeln. Sind SO autoritär festgelegt. Ist doch alles klar. Und ganz deutlich!
Brutal. Erschütternd. Entsetzlich. Mit ekligem Realitätsgeschmack. Versehen. Fassungslos schauen wir zu. Wer am besten ununterbrochen „ewig“ läuft ….. America first schreit es von der Leinwand schlimm-gemein herunter.
PRAXIS: Die Filmaufnahmen mit Kameramann Jo Willems erfolgten im Sommer 2024 in der kanadischen Provinz Manitoba, rund um Winnipeg. Regisseur FRANCIS LAWRENCE drehte in chronologischer Reihenfolge, um die entstehende Kameradschaft sowie die psychische, psychologische und emotionale Verfassung der Teilnehmer besser abbilden zu können. Pro Drehtage mussten die Darsteller – darunter COOPER HOFFMAN (als Raymond „Ray“ Garraty); DAVID JONSSON (als Peter McVries); CHARLIE PLUMMER (als Gary Barkovitch) – dabei teilweise bis zu 15 Meilen laufen, sodass über die gesamten Filmaufnahmen hinweg eine Strecke von rund 350 Meilen zurückgelegt wurde.
Wer läuft gewinnt. Zählt zu den besten STEPHEN KING-Movies (= 4 1/2 PÖNIs).
2.) LIEBE MIT GESCHICHTEN. Titel = „ON SWIFT HORSES“ von Daniel Minahan (Co-Produktion + R; USA 2023; B: Bryce Kass; nach dem gleichnamigen Roman von Shannon Pufahl/2019; M: Mark Orton; 117 Minuten; deutscher HEIMKINO-Leonine-Start: 12.09.2025). Dies ist ein Lebens- und Liebesreigen, der sich mit atmosphärischer Ungewissheit entfaltet. Von einer queeren Dreiecksgeschichte erzählt, in der die Beteiligten enorme emotionale Zeit benötigen, um sich darüber im klaren zu sein, wer man ist, wer man sein mag und wie man gedenkt, dies zu erreichen. „Auf schnellen Pferden“ ist ein kraftvoll inszeniertes Drama über verborgene Begierden, stille Rebellion und leise Aufbrüche aus vorgezeichneten Lebenswegen. Vor dem Hintergrund des konservativen Amerika der 1950er-Jahre blicken wir auf die Geschichte zweier Brüder und einer Frau, die lernen müssen, dass das, was sie suchen, nicht im Außen liegt, sondern im Mut, sich selbst zu begegnen. Zu begreifen.
Muriel (DAISY EDGAR-JONES) lebt mit ihrem Ehemann Lee (WILL POULTER) ein offenbar geordnetes Dasein – er gerade aus dem Korea-Krieg zurück, sie bemüht, den Alltag in der Vorstadt aufrechtzuerhalten. Doch als Lees jüngerer Bruder Julius (JACOB ELORDI) plötzlich verschwindet, gerät das fragile Gleichgewicht ins Wanken. Während Julius in den Spielhallen von Las Vegas abtaucht, dort auf den geheimnisvollen Liebhaber Henry trifft, beginnt die bisexuelle Muriel sich selbst neu zu hinterfragen. SIE sucht nach Freiheit, nach Nähe, nach einem Gefühl von Echtheit. Und findet „Erfolg“ bei heimlichen Pferdewetten. Was sie aber nicht ihrem Gatten „verrät“, sondern seinem Bruder. Sie glaubt, er wird ihre Leidenschaft teilen. Mit subtilen Bildern, die das Lügen strafen, über was vordergründig gesprochen wird, beobachtet der sanfte Film eine Gesellschaft, die keine Abweichung von der Norm duldet, und führt Varianten dessen vor, wie Liebe möglicherweise „besser“, also verständlicher sein könnte (= 3 PÖNIs ).
3.) TV-TIPP: Es ist soweit – der „TATORT“ kehrt original nach Hause, also zur ARD, am SONNTAG-ABEND, 14.9., 20.15 Uhr, zurück. Nach der langen Krimi-Sommerpause. Mit dem fränkischen Kriminalhauptkommissar Felix Foss (FABIAN HINRICHS) und seiner neuen Kollegin Wanda Goldwasser (ELI WASSERSCHEID) sowie mit dem Fahrer Manfred Kramer „Fred“ (SIGI ZIMMERSCHIED) . Der Fund einer Leiche sorgt für Fragen: Zwei Meter tief der Erde war der seit zwei Jahren vermisste Mann in der Flussaue nahe Nürnberg begraben. Der zum Todeszeitpunkt 37-jährige Fahrradhändler Andreas Schönfeld galt als freundlich und bei den Nachbarn beliebt, und doch müssen die fränkischen Ermittler feststellen: Ein näheres Umfeld hatte er nicht. Felix Foss steigt in die schwierigen Ermittlungen ein.
NACH DER 20.15 Uhr-AUSSTRAHLUNG FOLGT MEINE KRITIK AUF DEN BEKANNTEN KANÄLEN (www.facebook.com/poenitv/ und hier).
4.) MUSIK = Ich blicke ins Archiv. Und entdecke: „Mr. Tambourine Man“ , gesungen von Bob Dylan, live at the Newport Folk Festival. Wenn anhören und zusehen für viel gute Freude und Motive sorgen:
Wünsche allen eine zufriedene Woche.
Liebe PÖNI Pönack-Grüße