1.) Möchte ihn mögen ….. Titel = „DAS KANU DES MANITU“ von und mit MICHAEL HERBIG (Co-B + D + Produktion; D/Spanien 2024; Co-B: Christian Tramitz; Rick Kavanian; K: Armin Golisano; M: Ralf Wengenmayr; 88 Minuten; deutscher Kino-Start: 14.08.2025). Ich mag Film. Ich mag – SEHR – Kino. Ich mag gute Streifen. Ich mag – eigentlich – das oftmals viele Lachen im Parkett. Ich mag „Bully“ Herbig. In dieser Woche allerdings bietet das zirzensische Leinwandstarren massenhaft Probleme. Weil nichts so funktioniert wie erhofft. Erwartet. Okay – wenn’s KINO ziemlich zappelt und irgendwie auf den Keks geht, dann, ja dann ist das auch ziemlich indianisch-egal. Fazit: Was hier wo und warum und überhaupt-passiert. Achtung: Mehr nein denn ja.
Allerdings gibt es auch immer wieder mal ein buntes Humorblühen. Jedenfalls um mich herum. HIER. Im schönen Kinotempel am Kurfürstendamm. Wo schon mal gegrinst und auch ab und an heftig-deftig laut geschmunzelt wird. Und verlustigt wird. Sozusagen Sprüchehaft-komisch, in Farbe.
Ich fühle, ich seh‘ schon, empfinde, wie die Stimmung hier eiert. Will aber kein Spielverderber sein und übernehme deshalb erst einmal die textlichen Inhaltszeilen vom Presseinfo. Und da heißt es: Abahachi, der Häuptling der Apachen (MICHAEL „Bully“ HERBIG), und sein weißer Blutsbruder Ranger (CHRISTIAN TRAMITZ) kämpfen unermüdlich für Frieden und Gerechtigkeit, doch eine neue, aufstrebende Bande macht ihnen das Leben besonders schwer! Sie locken Abahachi und Ranger in eine Falle, um an das sagenumwobene „Kanu des Manitu“ zu gelangen. Erst in letzter Sekunde können sie von ihrem treuen Weggefährten, dem viel-lachenden Griechen Dimitri (RICK KAVANIAN), und seiner neuen Fachkraft Mary (JASMIN SCHWIERS) gerettet werden. Doch wie sich herausstellt, war das alles Teil eines großen Plans und auch erst der Anfang. Mit vereinten Kräften (und allerlei Meinungsverschiedenheiten und Missverständnissen) stürzen sich die Helden in ihr größtes Abenteuer – und finden, mit viel Schmunzeln, überraschende Antworten auf die allerwichtigsten Fragen des Lebens! Ha, ha.
Schau’n mer mal. Wie das Filmleben halt so spielt. Sich emotional bewegt. Und sich bisweilen gagig kommentieren lässt.
Zwischeneintrag: Der Vorläufer hieß „Der Schuh des Manitu“, stammt aus dem Jahr 2001; diese Westernkomödie von und mit Michael „Bully“ Herbig ist mit 11,7 Millionen Besuchern und 65 Millionen Euro Umsatz an den Kinokassen einer der erfolgreichsten deutschen Filme aller Zeiten.
Und weiter: Von den Damalsschuhen zum heutigen Kanu. Man hantiert. Kauderwelscht-ganz nett. Mitunter robust-queer um pustigen Tiefgang sich bemühend. Man bleibt aber zu oft auf den Humortreppen stehen. Mal so richtig einen oder mehrere Paradesätze loszulassen, kann ganz schön schwer funktionieren, und ist hier schwer auszumachen. Humorig betrachtet. „Im Western a bissl was Neues“ überschreibt die „SZ“ die Kritik, während unsere hiesige Hauptstadt-Zeitung „Berliner Morgenpost“ kanuhaft-kritisch feststellt: „Das ist zu woke, um wirklich lustig zu sein“. Meine Notierung für dieses neue Comedy-Westernwerk lautet: WARUM NICHT. LASS BLÖDELN Hatschi-Batschi-Bumm (= 2 1/2 PÖNIs).
2.) ABSURD. HÄMISCH. WENIG. Titel = „WILLKOMMEN UM ZU BLEIBEN“ von Tallulah Hazekamp Schwab (B + R; Belgien/Finnland/Niederlande/Norwegen 2023; K:Frank Griebe; M: Stan Lee Cole; 96 Minuten; deutscher Kino-Start: 14.08.2025). Ein lahmer Film. Ziemlich überflüssig. Fürs beziehungsweise im Lichtspielhaus. Ein Magier (CRISPIN GLOVER) wurschtelt herum, sucht auf der Durchreise eine Bleibe für die Nacht, doch was als simple Rast startet, wird zur merkwürdig-surrealen Odyssee ohne Abschluss. Die mürrische Rezeptionistin ist noch vergleichsweise harmlos gegen den alten Mann, den der Magier in seinem stinkige Zimmer unter seinem Bett entdeckt. Oder gegen die Putzkraft, die seinem Kleiderschrank entsteigt. Ehe er sich richtig konzentrieren kann, marschiert eine Blaskapelle aus den Wänden, und das eigenwillige Hotel entpuppt sich als Labyrinth aus endlosen Korridoren, verwinkelten Treppen und eigenwilligen Regeln. Bedeutet – Das Gebäude zu verlassen (wo und wie überhaupt?) ist hier keine Option. Je mehr sich der „gestörte“ Gast gegen die bekloppte Logik des Ortes wehrt, desto mehr wird ER in diese bizarre Welt des Hotels hineingezogen. Er begegnet Anton (JAN GUNNAR ROISE), einem „originellen“ Küchenhelfer, der sich, wie so viele Andere hier, längst mit seinem Dasein in dieser ewigen Zwischenwelt arrangiert hat.
Wenn Du es mit dem Gewusel eines „merkwürdigen“ Ensembles zu tun hast, wird DAS GETUE gerne umgehend mit „kafkaesk“ beziffert. Als visuell „überwältigendes Kino-Enigma“ beschrieben, wo die Grenzen zwischen Traum, Alptraum und Gesellschaftssatire verschwimmen. Während wir mit dieser ziemlichen Beklopptheit und den damit zusammenhängenden „Ereignissen“ permanent belästigt werden. Auf meinem Notizzettel heißt es dazu: „Irren bei ihren Wirren zuschauen“; sowie „Ab sofort bremse ich Filme, wenn sie nichts bedeuten“ sowie „Ich sehe mir gerade einen Film an und weiß nicht, warum!“. Und dann höre ich einen Ausrufungszeichen-Satz, der da speit: „Genug von dem Unsinn“; meint gerade Küchenchef (= 2 PÖNIs).
3.) Tapfere MUSIK: Ein Freund ist vor geraumer Zeit geflogen. Von Berlin nach Hamburg. Und durfte dort den größten FLASHMOB Deutschlands erleben. Titel: „HAMBURG SINGT“. Urteil: Klasse-Unterhaltung, musikalisch triumphal, zum Sehen UND zum Anhören unbedingt geeignet:
Wünsche weniger hitzige Tage. Und sende beste Grüße in die Welt
PÖNI Pönack