1.) HART. SPANNEND. KINO-Like. Titel = „LOCKED“ von David Yarovesky (USA/Kanada 2023; B: Michael Arlen Ross; Co-Produzent u.a.: SAM RAIMI; K: Michael Dallatorre; M: Tim Williams; 95 Minuten; deutscher HEIMKINO-LEONINE-Start: 01.08.2025). Passiert auch. Meistens während der Sommerzeit. Wenn die Angebote im hiesigen Kino eher „gedämpft“ sind. Da kann man schon mal filmische Entdeckungen entdecken, auf die man sonst eher kaum beziehungsweise weniger blickt. (Hört sich umständlich an, ist es HIER aber nicht; ganz im Gegenteil). Zunächst die Fakten: „LOCKED“, also „Gesperrt“, ist ein englischsprachiges – deutsch-synchronisiertes – Remake des argentinischen Actionfilms „4×4“ aus dem Jahr 2019. Einem Zwei-Personen-Treffer DEN ich nicht kenne.
Gewaltig Hauptrollen-besetzt ist „Gesperrt“ mit BILL Istvan Günther SKARSGARD, geboren am 9. August 1990 in Vällingby, Stockholm, als Sohn des bekannten schwedischen Schauspielers Stellan Skarsgard. Bill ist bekannt für seine bösen Clown-Darstellungen in den legendären Horrorfilmen „ES“ (2017) und „ES – Kapitel 2“ (2019). Die zweite Spitzenrolle des Films „Locked“ ist fast durchweg sprachlich – „besetzt“ mit „Oscar“-Preisträger ANTHONY HOPKINS („Das Schweigen der Lämmer“).
Damit ist klar – hier duellieren sich zwei Spitzenkräfte. Auf ganz enge Art und Weise. In einem luxuriösen SUV. Der Eine. Während der Andere „von draußen“ die brutalen, hämischen Bewegungen bestimmt. Lenkt.
Von Eddie (Bill Skarsgard) und dem reichen wie rachsüchtigen Witwer William (Sir Anthony Hopkins). Der Jugendliche Eddie erweist sich als Lump. Als lauter Angeber. Hat nichts, ist nichts, außer verschuldet, will nur irgendwie und bequem existieren. Zum Beispiel mit Klauen. Und weiteren Deftigkeiten. Eddie ist in finanziellen Nöten. Vermag sich die Reparatur seines Vans nicht leisten. Ist klamm. Dabei hatte er seiner Tochter Sarah versprochen, sie „nachher“ von der Schule abzuholen. Also sehen wir zu bei seinen wilden Bemühungen, sich ein fremdes Auto „anzueignen“. Hätte er aber auch nur geahnt, also gewusst, dass aus einem „simplen“ Diebstahl ein absoluter Alptraum wird, hätte er, Eddie, es sich vielleicht zweimal überlegt, ob er den „geöffneten“ SUV wirklich stehlen möchte. DENN: Dass der offensichtlich psychopathische Wagenbesitzer ihn in dem Auto einsperren und auf einen ferngesteuerten wie hinterhältigen wie äußerst aggressiven verbalen Trip durch die Hölle schicken würde, mit auch immer mal wieder „gemütlichen“ elektrischen Attacken versehen, na‘ dann …….. will sagen – was Eddie auch immer anstellt, in Sachen Sich-zu-Befreien, es gibt anscheinend keine Fluchtmöglichkeiten für den verblüfften, immer verzweifelter und wütender werdenden Eddie-Boy.
Wir erleben DIE TAGE. Wo von Freitag bis Mittwoch zeitweise gefoltert wird. Musikalisch, also per Jodeln, telefonisch, mit biestigem Sprachaustausch, und sogar mit vehementen Beethoven-Klängen. Senior William sieht den Gesellschaftsvertrag des Nachwuchses unanständig-eklig verunstaltet, gebrochen, und stellt auch fest, dass „Demokratie ein furchtbares Wort“ sei. Wie er seinem Gefangenen die jetzt geltenden Gesellschaftsregeln zu vermitteln gedenkt. „Du musst nun für deine ‚Sünden‘ büßen“, lauten seine lachhaften Vorgaben.
Ein ungewöhnlicher Thriller. Packend, explodierend, aufwühlend. Mit vielen aufregenden Spannungsmotiven. Hätte eigentlich ins Kino vor der Heimkino-Auswertung gehört. (= 4 PÖNIs).
2.) BEACHTLICH. Titel = „WAS UNS VERBINDET“ von Carine Tardieu (Co-B + R; Fr 2023; Co-B: Raphaele Moussafir; Agnés Feuvre; K: Elin Kirschfink; M: Eric Slabiak; 105 Minuten; deutscher Kino-START: 07.08.2025). Was für eine angenehme, nachdenkliche Entdeckung! Nach den ansprechenden, atmosphärischen Erfolgen mit „Eine bretonische Liebe“ und „Im Herzen Jung“ ist der Pariser Co-Autorin und Regisseurin Carine Tardieu ein weiterer wahrhaftiger wie lebensbejahender Film gelungen, der sich in Frankreich mit rund 800.000 Besuchern binnen vier Kino-Wochen zu einem enormen Publikumserfolg entwickelt hat. Sandra (VALERIA BRUNI TEDESCHI), eine alleinstehende Frau in den Fünfzigern, lebt ein unabhängiges Leben frei von Konventionen. Als das Paar aus der Nachbarwohnung zur Entbindung ihres Kindes ins Krankenhaus muss, erklärt sich Sandra widerwillig bereit, sich um deren kleinen Sohn Elliott zu kümmern und ahnt nicht, damit zu einer wichtigen Bezugsperson für die ganz Familie zu werden. Was als vorübergehende Hilfe begann, führt zu einer unerwartet tiefen Bindung. Dieser Film, der seine Weltpremiere bei den 81. Venedig-Festspiele vollzog, thematisiert auf empathische und sensible Weise die Trauer und Verlust und schafft es eindrücklich, den Begriff der Familie neu und nachhaltig zu definieren.
Etwas fürs schlaue, gefühlsintensive Herz (= 4 PÖNIs).
3.) HORROR-PUSTEKUCHEN. Titel = „WEAPONS – Die Stunde des Verschwindens“ von Zach Cregger (Co-B, Co-Produktion; M + R; USA 2024; Co-B: Roy Lee; Miti Yoon; Raphael Margules; J. D. Lifshitz; K: Larkin Seiple; M: Ryan Holladay; Hays Holladay; 128 Minuten; deutscher Kino-START: 07.08.2025). Maybrook. Eine amerikanische Kleinstadt. Dort erwachen eines Nachts um 02.:17 Uhr siebzehn Schulkinder aus dem Schlaf und begeben sich jeweils aus dem elterlichen Wohnhaus. Laufen schnell los, verschwinden in der Dunkelheit. Bleiben seitdem spurlos verschwunden. Die Unruhe ist groß in der Region. Niemand vermag sich zu erklären, was hier und warum los ist. Tatsächlich passiert ist. Weil insbesondere die Klasse der Lehrerin Justine Gandy (JULIA GARNER) bis auf einen Jungen „abwesend“ ist, wird SIE verdächtigt. Vor allem vom Vater eines verschwundenen Matthew, der seinen Jungen lauthals überall sucht. Und öfters nach ihm ruft. Eher spinnerter Spannungsauflauf um matte Figuren, läppische Bewegungen und viel Getue. Um halt reichlich wenig, also nur dürre Horror-Luft (= 2 PÖNIs).
4.) M U S I K: Mir fehlt das TV-Temperament. Vor allem derzeit im ZDF am Freitag-Spät-Sommer-Abend. Wo „normalerweise“ der – u. a. – begnadete Entertainer, Satiriker, Autor, Musiker JAN BÖHMERMANN vor Viel-Publikum in unterhaltsam-doppelbödige, also wunderbar-tückische Stimmung gerät. Mit seinem Z D F – Das MAGAZIN ROYALE, phantastisch begleitet vom PIKOBELLO – Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld. Um mal wieder – siehe BLOG-Text 333 – daran zu erinnern, mit welcher speziellen Klasse-Musikalität hier gepowert wird. ES WIRD JETZT HÖCHSTE ZEIT FÜR BRILLANTE MUSIKALITÄT! Mit Anfangs: ENNIO MORRICONE !
VIEL VERGNÜGEN!
PÖNI Pönack