1.) Wenn SATIRE funkt. Titel = „DRAMA QUEENS“ von Alexis Langlois (Co-B + R; Fr/Belgien 2024; C-B: Carlotta Coco; Thomas Colineau; K: Marine Atlan; M: Pierre Desprats; 115 Minuten; französische OF mit deutschen Untertiteln). ===== „Der Film einer Generation! Queer und politisch“ / Libération =====
Breaking News! Glitterpop-Ikone Mimi Madamour (LOUIZA AURA) und Butch-Punksängerin Billie Kolher (GIO VENTURA) sind ein Liebespaar. Aber niemand darf es wissen. 2005 lernen sie sich in einer Castingshow kennen und sind direkt schockverliebt. Die unangepasste Billie fliegt aus der Show. Mimi gewinnt, wird zur blonden Popdiva und landet tatsächlich noch einen weltweiten Megahit. Doch als Star verliert sie zunehmend die Kontrolle über ihr Leben – und über die stürmische Beziehung zu Billie, die plötzlich selbst große Erfolge feiert.
In dem turbulent-satirischen Musical „Drama Queens“ reflektiert Alexis Langlois smart und schonungslos toxische Aspekte von Musikindustrie und Fankultur. Gleichzeitig ist Alexis‘ Debütfilm auch eine Liebeserklärung der frühen 2000er und eine leidenschaftliche Feier ihrer chaotischen Diven. Sozusagen: Ein berauschendes queeres Glitterpop-Märchen, das tief in Schwung gerät und alle Register zieht!
Im JULI ist der Film in Deutschland und Österreich im Kino zu sehen – in knapp 50 Städten in der Queerfilmnacht und ab 7. August dann in ausgewählten Kinos! (= 4 PÖNIs).
2.) MONSTER-ACTION-TRUBEL. Titel = „JURASSIC WORLD: DIE WIEDERGEBURT“ von Gareth Edwards (USA 2024; B: David Koepp; nach von Michael Crichton geschaffenen Charakteren; K: John Mathieson; M: Alexandre Desplat; 133 Minuten; deutscher KINO-Start: 02.07.2025). Es handelt sich hier um den siebten Spielfilm innerhalb der JURASSIC-PARK-Reihe, bei dem es sich allerdings um eine von den vorherigen Teilen unabhängige Geschichte handelt.
Fassen wir zusammen in Reihenfolge: „JURASSIC PARK“ / 2.9.1993 (4 PÖNIs); „VERGESSENE WELT: JURASSIC PARK“ / 7.8.1997 (2 PÖNIs); „JURASSIC PARK III / 2.8.2001 (1 PÖNI); „JURASSIC WORLD“ / 11.6.2015 (4 PÖNIs); „JURASSIC WORLD: DAS GEFALLENE KÖNIGREICH“ / 6.6.2018 (4 PÖNIs); „JURASSIC WORLD: EIN NEUES ZEITALTER“ / 8.6.2022 (2 PÖNIs) sowie jetzt der unabhängige Teil 7. Mit dem Science-Fiction-Abenteuerfilm bricht eine neue Ära an.
Bei DER einmal mehr die „lieblichen Dino-Figuren“ die Szenerie beherrschen, will sagen – für führende Aufmerksamkeit rebellisch sorgen, während die „simplen Menschen“ powerhaft damit zu tun haben, für die weltlichen Geschehnisse die gigantische Show in Bewegung zu halten. Seit den damaligen Ereignissen auf Isla Nublar teilen sich Dinosaurier die Welt mit den Menschen. Fünf Jahre später hat sich allerdings die Ökologie des Planeten stark verändert; die Dinos sind gezwungen, sich in isolierte äquatoriale Umgebungen zurückzuziehen. Die wenigen verbliebenen Arten leben isoliert rund um den Äquator und sind vom Aussterben bedroht. Gleichzeitig ist die „nervöse“ Menschheit auf das Überleben der Kreaturen angewiesen, da in der DNS dreier Arten der Schlüssel für dringend benötigte/erforderliche Medikamente vermutet wird. Daher wird die schlaue Abenteurerin Zora Bennett (beeindruckend: SCARLETT JOHANSSON) mit einem Team losgeschickt, um genetisches Material eben jener Spezies zu beschaffen. Zu dem Team gehören auch Duncan Kincaid („Oscar“-Preisträger MAHERSHALA ALI/“Green Book – Eine besondere Freundschaft“) und Dr. Henry Loomis (JONATHAN BAILEY). Doch überschneidet sich die Operation mit dem Schicksal einer Familie, deren Boot von angreifenden Wassersauriern zum Kentern gebracht wurde. Gemeinsam stranden sie auf einer verbotenen Insel, die einst eine geheime Jurassic-Park-Forschungseinrichtung beherbergte und damit auch die gefährlichsten der gefährlichen Dinosaurier. Und in diesem Gebiet treffen sie auf ein düsteres, schockierendes Geheimnis, welches seit Jahrzehnten vor der Welt verborgen blieb.
Ein zwiespältiges Unterfangen. Dort diese phantastischen tierischen Bewegungsmelder, die um ihre wütende Existenz actionreich fighten; und hier die menschlichen Expeditionsteilnehmer mit ihren – gemeingefährlichen – Interessen. Der siebte Teil „versucht sich an einem Neuansatz und will an den aufregend-abenteuerlichen Geist der Anfänge anknüpfen. Handlung und Figuren fehlt es aber an originellen Ideen, weshalb der Film sich in seinen Schauwerten erschöpft, die auf Dauer redundant werden“, meldet der kritische „Filmdienst“.
Also – zum Schauen mit erheblichen neugierigem Staunen allemal geeignet. Verwertbar (= 3 1/2 PÖNIs).
3.) SARA WULF. Eine Liam Neeson. Titel = „EXTERRITORIAL“ von Christian Zübert (B + R; D 2023; K: Matthias Pötsch; M: Sara Barone; 109 Minuten; deutscher HEIMKINO-„Netflix“-Start: 30.4.2025). Nein. SIE ist weiblich. Aber eine knallharte (Ver-)Prügelfrau. Die in Frankfurt/Main lebt und gerade mit ihrem kleinen Sohn in die USA umziehen, also arbeitsmäßig „wechseln“ möchte. Also begibt SIE sich zum Konsulat der Vereinigen Staaten, um die notwendigen Papiere zu beschaffen. Als sie ihren Jungen Joshua für einige Momente im Kinderspielzimmer allein zurücklässt, ist der kleine Junge nach ihrer Rückkehr verschwunden. Mrs. Sara rastet ziemlich schnell aus. Zeigt sich hysterisch. Aggressiv. Wir erfahren – SIE ist eine frühere Special-Forces-Soldatin, die bis 2017 im Einsatz in Afghanistan war. Bei dem anlässlich eines damaligen Zwischenfalls acht US-Soldaten getötet wurden. Auch ihr Ehemann. Seitdem hat Sara Panikattacken. Nimmt Tabletten. Streift durch das – seltsamerweise – ziemlich leere Gebäude. Lernt eine Irina kennen, die auch nach ihrem Kind dort auf der täglichen Suche ist.
Die harten Fights beginnen. Wer ist wer und weshalb und warum ….. Was passiert hier. Eine wütende Prügelfrau. Sara zuvorderst. Zwei Frauen gegen eine Vielzahl kloppender Kerle. Zwischendurch, in den (wortreichen) Pausen, laufen Erklärungen über die heimischen Konsulat-Bildschirme. Ziemlich deppert. Die Story hinkt mächtig. Die Kampfszenen besitzen zunehmend lächerlichen Charme. Mit Prügeleien, bei denen die Männer ziemlich „kaputt“ zermischt werden, während „die tollkühne“ Sara Wulf, gespielt von JEANNE GOURSAUD (etwas unbekannt), trotz vieler Hand-Duelle kaum was „richtig“ abkriegt. (Die Unterlippe blutet dezent). Und geschossen wird auch ein bisschen.
Während die (Auf-)Lösung albern ist. „EXTERRITORIAL“ oder – LIAM NEESON vermag weitaus besser bei und von sich auszuteilen (= 2 PÖNIS).
4.) GLÜCK UND WIE. Titel = „AGENT OF HAPPINESS – Unterwegs im Auftrag des Glücks“ von Arun Bhattarai & Dorottya Zurbo (R; Bhutan, Ungarn 2024; K: Arun Bhattarai; Schnitt: Péter Sass; M: Adám Balázs; 94 Minuten; deutscher Kino-Start: 03.07.2025). Mit „Agent Of Happiness“ öffnen Arun Bhattarai und Dorottya Zurbó den Blick in andere Leben und in eine andere, faszinierende Welt. Ausgehend von der Heute weltweit bekannten Glückpolitik Bhutans geht der Film der Frage nach, was Glück sein kenn. Wenn die Menschen von sich erzählen, lässt er erahnen, dass Glück zu empfinden nicht nur eine Frage der äußeren Umstände ist. Und wie zerbrechlich das Glück ist – ganz egal, wo man lebt. Unweigerlich zieht man Parallelen zum eigenen Leben und stellt sich die Frage nach dem eigenen Glück. Und ein Film über das Glück anderer macht einen so vielleicht selbst ein bisschen glücklicher (= 4 PÖNIs).
5.) MUSIK = Was war vor einigen Jahren des Deutschen liebstes Tun? Während der Corona-Ära? Klar doch: einkaufen. Wo möglich. Und WAS vor allem? Natürlich: TOILETTENPAPIER. Es ist DAS Lebensmittel überhaupt. Ein beherzter musikalischer Hit-Clip zeigt uns die unglaublich-wichtige Eigenschaft dieses Rollenschmucks. Titel: „DREILAGIGES KLOPAPIER“. Der Interpret kommt aus Österreich und heißt Mario Rosenauer (alias „Thomas Wolf“). Wer einmal dieses Lied vernommen hat, betrachtet fortan seinen täglichen Wegbegleiter auf der Toilette mit ganz anderen (Freundschafts-)Augen. Dann lass‘ mal hören ….. LIEDGUT!
Na dann mal ab die Post …….
PÖNI Pönack lässt freudigst Grüßen