PÖNIS BLOG 342 (13.06.2025): US-Migrationspolitik; „MR. NO PAIN“; „Guns Up“; „Fear Below“; TV; BRIAN WILSON

1.)   Widerstand gegen US-Migrationspolitik = Der Dokumentarfilm „AN HOUR FROM THE MIDDLE OF NOWHERE“ über den US-Anwalt und Bürgerrechtler MARTY ROSENBLUTH läuft seit dem 12. Juni 2025 über den Verleih „barnsteiner-film“ hierzulande im Kino. Während die USA in großem Stil brachial Migranten abschieben, organisiert der US-Anwalt für Migration und Bürgerrechtler im ländlichen Stewart County im Südwesten von Georgia den Widerstand. Dort, wo kaum faire Asylverfahren zu erwarten sind, hat er sein Leben der Verteidigung der Menschenrechte verschrieben. Die Filmemacher Ole Elfenkaemper & Kathrin Seward begleiteten Marty Rosenbluth bei seinem täglichen Kampf David gegen Goliath, erlebten seine Niederlagen und Siege gegen das unmenschliche Migrationssystem der USA.

Credits: Regie, Kamera, Originalton & Produktion Ole Elfenkaemper & Kathrin Seward;  Musik: Arina Popova, Yuri Poisik;  Sound Design & Alfred Tesler;  Color Correction: Petra Gescher;  Übersetzung: Juan David Giraldo Andrade;  Monica Whatley;  Beatrice Casiano Allen;  Executive Producers: Rita Ellis & Miles Ellis; 83 Minuten; Produktionsland: Deutschland (= 5 PÖNIs).

PRESSETEXT zum Film: Das ländliche Stewart County liegt ruhig und verschlafen im Südwesten von Georgia. Im Wald versteckt sich eines der größten Abschiebegefängnisse der Vereinigten Staaten. Bis zu 2.000 Menschen warten hier auf ihren Prozess. Überwiegend ohne juristische Begleitung. Ein juristisch faires Asylverfahren ist in vielen Gebieten der USA schwer zu erhalten, denn die Gefängnisse liegen meistens „AN HOUR FROM THE MIDDLE OF NOWHERE“. So auch im Stewart County: Im Umkreis von 200 Kilometern gibt es keine privaten Asyl- und Migrationsanwälte außer Marty Rosenbluth, geboren 1960 in New York, der sein Leben der Verteidigung der Menschenrechte verschrieben hat. Gemeinsam mit seiner Assistentin Alondra kämpft Marty mit Sanftmut und leidenschaftlicher Hingabe für Menschen in Migrationshaft und gegen die Willkür der Gerichte. In beobachtenden Szenen erleben wir verschiedene Fälle und begleiten die Familie eines seiner Mandanten auf ihrer juristischen und emotionalen Achterbahnfahrt bis zum Tag der Gerichtsverhandlung. Eine grandiose Erzählung über einen herausragenden Migrationsanwalt, seiner Assistentin und ihrer Klienten entsteht und ist eine authentische und stille Beobachtung der brutalen Abschiebungsmaschinerie der heutigen USA. Der Film fühlt sich an wie der Ort – idyllisch und verloren. Empowernd und inspirierend.

2.)       SCHMERZLOS. NETT-ZYNISCH. WÜTEND. Titel = „MR. NO PAIN“ / Originaltitel: „NOVOCAINE“ von Dan Berk und Robert Olsen (USA/Kanada/Südafrika 2024; B + Executive Producers: Lars Jacobson; K: Jaques Jouffret; M: Andrew Kawczynski; Lorne Balfe; M – Supervision: Rob Lowry; 110 Minuten; deutscher Kino-Start: 25. März 2025; deutscher Heimkino-Start: 25.06.2025). Eine Hammer-Idee. Stellen Sie sich vor, SIE sind dieser solide, ruhige, sympathische, völlig unauffällige positive Mann. Seines Zeichens stellvertretender Geschäftsleiter einer mittleren amerikanischen Bankfiliale. Mit der Draußen-Welt haben Sie, Nathan Caine (JACK QUAID), wenig bis kaum was zu tun. Aufgrund eines Gendefekts: CIPA ist eine echte Gen-Krankheit und kann sehr gefährlich sein. Wenn man / Mann nicht aufpasst. Denn das Nervensystem signalisiert weder körperlichen Schmerz noch wird heiß oder kalt verkündet. „Mitgeteilt“. Nathan Caine hat sich durch feste Verhaltensregeln unter Kontrolle. Weil er sich – möglicherweise – unbemerkt seine Zunge abbeißen könnte, verzichtet Nathan auf feste Nahrung. Alle drei Stunden erinnert ihn sein Wecker daran, sich die Blase zu entleeren. Damit DIE nicht – vielleicht – platzt. Was sich biestig anhört, ist für den (nochmal erwähnt) unauffälligen Junggesellen täglich Verhaltens-selbstverständlich. Wir befinden uns in einer privaten Welt, bei , besser IN einem privaten Zustand, an den sich der brave besonnene Bursche von Mitte Zwanzig gewöhnt hat. Für Uns-Zusehende ist DER TYP ein netter Stimmungsbastard. Dessen durchschnittliche Lebenserwartung – eben für Menschen mit CIPA –  bei zirka 25 Jahren liegt, und die hat der introvertierte Nathan bereits überschritten, weil er sich für alle erdenklichen „Vorfälle die passieren“ „vorsichtig „benommen“ hat.

F O R T S E T Z U N G: Was hier auch richtig ist, denn wir erleben hier tonnenweise schwarzen thematischen Humor von wegen Superheld-umgekehrt. Emotional nicht widerstandsfähig. Dafür aber bewegt sich von jetzt auf gleich sein Körper doch. Und Wie! Warum?

Die Liebe. Erfasst ihn. Doch. Als nämlich seine große Zuneigung Sherry Margrave (AMBER MIDTHUNDER) von als Weihnachtsmänner verkleidete Bankräuber entführt wird, rastet ER aus. Sieht der unscheinbare Bank-Mann keine andere Möglichkeit, als sich auf eine gefährliche Rettungsmission zu begeben. Es starten die Attacken. Dabei ist von – immensem – Vorteil, eben keine körperlichen Schmerzen bekommen zu können. Will sagen, seine scheinbar schlimme Schwäche entpuppt sich als seine umfangreichste STÄRKE. Denn ab sofort betritt dieser saukomische, eklig-blutige Film den völlig absurden kinematografisch-augenzwinkernden Leinwandzirkus. Motto: Es darf voluminös zünftig, kräftig bluten. Mit fiebrigen Gewaltdetails. Denn es werden immer feinere neue Situationen herbeigeführt, mit amüsant- aufblühenden, gewaltigen Blut-Orgien. Die Stunts und die Computer-Effekte brillieren. Mit Blut-Fontänen sowie mit eifrigen Knochenbrüchen der Extraklasse. Nathan darf sich austoben. Bemühen. Und wir dürfen uns mit Volldampf „darüber“ amüsieren. Sozusagen wegen des genüsslichen, wirkungsvollen, grinsenden Schauer-Schmerzes.

AKTEURE u.a. : JACK Henry QUAID , der hier den smarten Antihelden Nathan Caine entwickelt, wurde am 24. April 1992 in Los Angeles als einziges Kind von MEG RYAN und DENNIS QUAID geboren. AMBER MIDTHUNDER spielt seine große Liebe Sherry Margrave. In einer weiteren Hauptrolle taucht RAY NICHOLSON als Bankräuber Simon Greenly auf, der Sohn von Jack Nicholson.

Als auffälliges B O N U S M A T E R I A L: zeigen sich dabei jetzt u.a. die (Blu-ray)-Bonusmaterial-Themen: a) Bereit für den Schmerz = Vorproduktion;    b) Eine Welt der Schmerzen = Dreharbeiten („Die Co-Regisseure sprechen über die speziellen Stunts, das Produktionsdesign, die Kinematografie und die Spezialeffekte im Film“);     c) Maximaler körperlichen Schaden = Maske: die Geheimnisse hinter den Eingeweiden und dem Blut, die die Action richtig in Schwung gebracht haben.

Was für eine scharfe, brachiale ACTION-KOMÖDIE im pikobello Radau-Zyklus  (= 4 PÖNIs).

3.)       NÖ. Titel = „GUNS UP“ von Edward Drake (B + Produktion + R; USA 2023; K: Brendan Galvin; M: Aoife O’Leary; Gerry Owens; 92 Minuten; deutscher Kino-Start: 12.06.2025). Was für ein dummer Polizist Ray (KEVIN JAMES). Will mehr Money haben/bekommen/einnehmen und wechselt die Seiten. Hin zum Mob. Als Schuldeneintreiber und Schläger fließen bessere Einnahmen. Ein paar Jahre darauf lautet die Absicht, gemeinsam mit seiner Gattin Alice (CHRISTINA  RICCI) ein eigenes Diner zu eröffnen. Doch damit ist der neue Gangsterboss nicht einverstanden. Streit, Zoff, Explosionen sind annonciert. Und die Familie von Ray wird bedroht. Ziemlicher Krimi-Unfug mit dümmlichen 0815- Eskapaden. Von Krimi-Spannung und packenden Duellen keine Spur. Und der dümmliche Abschluss riecht nach plattem Vergiss-Mich-Schnell-Müll (= 1 PÖNI).

4.)       HAI-HAI. Titel = „FEAR BELOW“ von Matthew Holmes (Co-B + R; Australien 2022/DCM-Start2023; Co-B: Gregory Moss; K: Peter Szilveszter; M: Angela Little; 85 Minuten; deutscher HEIMKINO-DCM-Start: 12.06.2025). Zwei Teams. Die Einen Gangster, die Anderen Unterwasser-Profis. Weil die – bewaffneten – Schurken ihre „Ware“, sprich viele Goldmünzen aus dem Auto herausholen wollen, wird ein Profi-Taucher-Team engagiert, natürlich ohne nähere Angaben. Beim ersten Tauchgang stellt das Team aber fest, dass sich mit dem herumschwimmenden Hai „unten“ ein aggressiver, bedrohlicher , gigantischer Bullenhai befindet. Fortan geht es ans kämpferisch-Eingemachte. Typischer Heimkino-Streich, der im dunklen Wohnzimmer Zuhause zum späten Seh-Verbrauch ordentlich zündelt (=  2 PÖNIs).

5.)       TV-TIPP:  Bislang waren die ARD-TATORT-Krimis aus der Schweiz zuletzt viel Humbug. An diesem SONNTAG-Abend (15.6.) ist es wieder soweit. Ob diesmal wenigstens ein etwas spannender Thriller herauskommt, …  schau’n wir mal. Wie stets: Nach der 20.15 Uhr-ARD-Ausstrahlung von „RAPUNZEL“ folgt meine Kritik auf allen bekannten Kanälen.

6.)       MUSIK:   Ein trauriger Anlass  – „Beach Boy“  BRIAN Douglas WILSON,  geboren am 20. Juni 1942 in Inglewood, Kalifornien, ist am 11.6. Juni gestorben im Alter von 82 Jahren. In den frühen Sechzigerjahren hatte ER, der als einer der großen Visionäre der Pop-Geschichte gilt, die Gruppe „BEACH BOYS“ gegründet. Ihre sonnigen Songs mit Surf-Feeling gingen schnell um die Welt und begeisterten eine ganze Generation für das kalifornische Lebensgefühl mit Liedern wie „Good Vibrations“, „Little Deuce Coupe“ oder „Surfin‘ USA“. Brian Wilson schrieb die Hits und produzierte fast alle der mehr als zwei Dutzend Beach-Boys-Alben. 2005 hatte ER einen tollen Live-Auftritt in Berlin, auf dem 17. Juni, anlässlich des weltumspannenden Rockkonzerts LIVE 8  „Make Poverty History“ („Macht Armut zur Vergangenheit“ oder „Lasst Armut Geschichte werden“). „Wir waren jung und froh und haben uns gut gefühlt“, sagte er mal in einem Interview mit dem britischen „Guardian“. Der Abschied von ihm – und „CALIFORNIA GIRLS“ – ist gemein.

Wünsche einen besten Sommer 2025.

HERZLICHST PÖNI Pönack

kontakt@poenack.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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