PÖNIS BLOG 340 (30.05.2025); WES ANDERSON; „DER BROTVERDIENER“; „PANTHEON“ und Folgen; TV-TIPP; CURD JÜRGENS

==== „Gab es einen Film, den ich nicht ertragen konnte? Ja. Bambi“ (Quentin Tarantino/ARTE-Magazin 06/25) ====

1.)       SCHRÄG. Mit Humor-Tiefe. Vielleicht. Titel = „DER PHÖNIZISCHE MEISTERSTREICH“ von WES ANDERSON (Co-B + Produktion + R; USA/D 2024; Co-B: Roman Coppola; K: Bruno Delbonnel; M: Alexandre Desplat; 105 Minuten; deutscher Kino-Start: 29.05.2025). Mit IHM verbinden sich Meisterstücke. „Dahinter“. Zwei habe ich beispielhaft-gerne ausgesucht: „Grand Budapest Hotel“(2014/s. Kino-KRITIK /4 PÖNIs)  und  „The French Dispatch“ (2019/s. Kino-KRITIK /5 PÖNIs). WES ANDERSON; geboren am 1. Mai 1969 in Texas, ist als eifriger, also ungewöhnlicher, als Denk-starker, Denk-origineller Drehbuchautor und listiger, pointierter Regisseur von Kinofilmen und Werbespots kinematographisch-populär. Und: Im Jahr 2016 fanden drei seiner Filme – „Die Royal Tenenbaums“, „Moonrise Kingdom“ sowie jener „Grand Budapest Hotel“ – bei der BBC-Wahl zu den 100 bedeutendsten Filmen des 21. Jahrhunderts Berücksichtigung. Wes Anderson, ein vielgefragter, sehr-wertgeschätzter Künstler. Sein aktueller Kinospielfilm ist allerdings schlicht bis fürchterlich, aber durchaus und weiterhin mehrfach sehenswert. Alles klar?

Zumal hier, bei seinem 12. Spielfilm, wie gewohnt, in Nebenparts Stars wie Scarlett Johansson, Tom Hanks, Bryan Cranston, Mathieu Amalric, Bill Murray, Willem Dafoe, Benedict Cumberbatch (als Onkel Nubar), Rupert Friend oder Charlotte Gainsbourg mehr oder weniger, kurz oder lang, auftauchen. Sozusagen etwas mitmischen. Und WIE erkennt man ein Anderson-Movie als Wes-Kunstwerk? Ganz einfach, aber schön  – Der Anderson zählt halt mit seinem eigenwilligen, unnahbaren Stil – mit diesen soft-kräftigen Farben, mit seinen Bühnenbild-artigen Sets sowie mit diesen symmetrischen Bildkompositionen –  zu den berühmtesten, exotischsten Filmemachern der Neuzeit. Plus Gegenwart. Das isses.

Inhalt: Simpel. BENICIO del TORO hat Laufstegvorrang als wohlhabener Kapitalist, als Businessman Zsa-Zsa Korda, der mit erfolgreichen (Beschiss-)Geschäften in der Rüstungs- und Luftfahrtbranche zu einem der reichsten, wenn nicht überhaupt zum reichsten männlichen Schieber-Europas geworden ist. ER hat ein neues Unternehmen gestartet und gerät hierdurch ins Visier eines intriganten Tycoons, von  ausländische Terroristen und gerät in die Beobachtung eines zu allem entschlossenen Attentäter. Dieser Zsa-Zsa Korda ernennt seine einzige Tochter Liesl (MIA THREAPLETON /weniger bekannt, hörte ich), eine Nonne, zur Allein-Erbin seines monumentalen Vermögens. Was natürlich mit argen Schwierigkeiten verbunden ist. Weil von 9 weiteren Zsa-Zsa-Gören, allesamt männlich, niemand mit dieser ergebensten Geldzufuhr rechnen darf. Falls Papa doch mal „getroffen“ wird.

Was hier passiert, ist episodenhaft wie auch verschachtelt. Egal übrigens auch. Zum freiäugigen Zuschauen geeignet. Wenn man es SO will. Ich mag den Film eigentlich nicht. Werde ihn mir aber statistisch auf Sichthöhe packen. Sicherheitshalber. Man kann ja mit allem rechnen (= 3 PÖNIs).

P.S.: Der Film wurde mit 10,4 Millionen Euro vom Deutschen Filmförderfonds gefördert. 1,5 Millionen Euro kamen vom Medienboard Berlin-Brandenburg. Und hatte neulich beim Cannes -Festival Uraufführung.

2.)      LEBEN. ÜBERLEBEN. BERÜHREND. Titel = „DER BROTVERDIENER“ von Nora Twomey (Irland/Kanada/Luxemburg 2016-2017; B: Anita Doron; Deborah Ellis; nach dem Roman „Die Sonne im Gesicht“ von Deborah Ellis/2001; Produktion u.a. ANGELINA JOLIE; Schnitt: Darragh Byrne; 94 Minuten; deutscher Heimkino-„PANDASTORM“-Start: 23.05.2025). 

Der Film, an dem über 300 Kreativkräfte mit ganz verschiedenen Hintergründen mitwirkten, war bei der „Oscar“- Verleihung 2018 für den „Oscar“ in der Kategorie „Bester Animationsfilm“ nominiert.

Die 11-jährige Parvana lebt mit ihrer Familie in Kabul, Afghanistan, unter der strengen Herrschaft der Taliban. Als ihr Vater, ein gebildeter Mann und ehemaliger Lehrer, eines Tages willkürlich verhaftet wird, gerät Parvanas Welt aus den Fugen. Ohne männliche Begleitung stehen Frauen in Afghanistan vor großen Hürden: Sie dürfen weder arbeiten noch sich allein in der Öffentlichkeit zeigen. Parvana bleibt keine Wahl: Sie schneidet sich die Haare ab, gibt sich als Junge aus und wird zum „Brotverdiener“. Mutig trotzt sie den Gefahren des Alltags und entdeckt dabei eine innere Stärke, die Hoffnung auf eine bessere Zukunft beinhaltet.

Nach vielen internationalen Erfolgen, darunter der Publikumspreis und Kritikerpreis beim „Annecy International Animated Film Festival“, der „Annie Award“ für den „Besten unabhängigen Animationsfilm sowie Nominierungen für den „Oscar“ und die „Golden Globe“-Trophäe, ist soeben „DER BROTVERDIENER“ in einem einem 2-Disc-Mediabook erschienen. Neben einem 16-seitigen Booklet mit exklusiven Einblicken in die Hintergründe des Films enthält die aufwendige Beilage wie „Behind the Scenes“-Specials, unter anderem Interviews mit der Regisseurin NORA TWOMEY sowie der Mit-Produzentin ANGELINA JOLIE. Sehenswert wie interessant. Ein inspirierendes und lange nachwirkendes Abenteuer.

Mit seinem beachtenswerten visuellen Stil , der bewegenden Erzählweise und den eindringlichen Themen ist „DER BROTVERDIENER“ aber nicht nur ein visuelles sowie emotionales Highlight, sondern auch eine Hommage an die unerschütterliche Kraft junger Heldinnen überall auf der Welt. Das hochaktuelle animierte Gesellschaftsdrama sensibilisiert für Frauenunterdrückung, Gleichberechtigung und die universelle Bedeutung von Bildung und Selbstbestimmung.

„Eine magische Geschichte über das tägliche Überleben, die das Herz berührt und die Fantasie beflügelt“, weiß „Time Out“ zu loben (= 4 1/2 PÖNIs).

3.)       KABARETT. Nordrhein. Und eine Geschichte. Titel = „FRITZ LITZMANN, MEIN VATER UND ICH“ von Aljoscha Pause (B + R; D 2023; K: Robert Schramm; M: Roland Meyer de Voltaire; Schnitt: Claudia Spoden; Jan Richter; 144 Minuten; deutscher Kino-Start: 29.05.2015).  In seinem sehr persönlichen Film erzählt der Filmemacher ALJOSCHA PAUSE die Geschichte seines Vaters RAINER PAUSE, der 1987 am Bonner Bundeskanzlerplatz das renommierte Kabarett-Theater „PANTHEON“ gründete und dort bis heute in Gestalt seiner Figur FRITZ LITZMANN auf der Bühne steht. Der Film, 144 Minuten (etwas zu) lang, ergründet die Motive eines kompromisslosen Künstlers und wie sich dessen Verwirklichung auf die Entwicklung des Sohnes auswirkte. Warum war Familie nie eine echte Konkurrenz zum radikalen Lebensentwurf? Warum hat der Vater die jugendliche Abwärtsspirale seines Sohnes nicht stoppen können? Eine (Zeit-)Reise von Vater und Sohn zu den Quellen ihrer Träume, Ideen und Ängste –  durch die deutsche Kabarettgeschichte, zurück in die Bonner Republik und in die politisch bewegten 1970er Jahre.

Unter Mitwirkung von Carolin Kebekus, Michael Mittermaier, Bastian Pastewka; Gerhard Polt, Helge Schneider, Georg Schramm, Florian Schroeder u.v.m. Der Film „ist weit entfernt von einer reinen Abrechnung, Antworten sind dem Regisseur wichtiger als Anklage. Dabei verwebt er gekonnt seine Biografie und die seines Vaters zu einem Stoff, der den Dialog zwischen Widersprüchen und Gemeinsamkeiten zulässt. GANZ NEBENBEI tut sich dabei die Geschichte der Bundesrepublik auf. Vom Wirtschaftswunder über die Studentenrevolte bis zur Wiedervereinigung legt der Film die Transformationen des  Landes und deren Auswirkungen offen“, notierte die „ABENDZEITUNG“.

Die FBW-Filmbewertung, Prädikat: „Besonders wertvoll“ (= 4 PÖNIs).

4.)       TV-TIPP:  UND W I E N ruft. Beim nächsten ARD-„TATORT“ am kommenden SONNTAG-Abend (01.06.2025). Mit dem Kriminalfall „WIR SIND NICHT ZU FASSEN!“  Und d e m Paar Bibi Fellner (ADELE NEUHAUSER) & Moritz Eisner (HARALD KRASSNITZER). Nach der Ausstrahlung folgt meine Kritik auf allen bekannten Kanälen.

5.)       MUSIK:  Anlässlich meines heutigen GEBURTSTAGES setze ich auf IHN  –  auf CURD JÜRGENS.  Mit dessen Song von 1976, „60 Jahre und kein bißchen weise“, wurden die Getränke-Gläser kräftig zuhause durchgeschüttelt. Klar doch, dass in diesen Tagen der „Stämmige“ (plus Hund) an der Rampe jubelte. In dieser Woche eine zünftige Nummer 1-Erinnerung: Mit Curd, dem Jürgens:

Coole Grüße an Euch und SIE

PÖNI  PÖNACK

kontakt@poenack.de

 

 

 

 

 

Teilen mit: