PÖNIS BLOG 330 (21.03.2025): LED ZEPPELIN; exzellent: „FÜR IMMER HIER“; 2 x ROBERT DE NIRO; „KÖLN 75“; „DAS LICHT“; TV-TIPP; LED ZEPPELIN

Y  E  A  H ! Derzeit konzerten sich hierzulande die bundesweiten Kinos voll. Mit viel großartiger MUSIK. Von populären INTERPRETEN. Gestrigen wie Heutigen. Zuletzt tönte wunderbar der BOLERO-Klassiker. Von Maurice Ravel (s. BLOG 329). Und jetzt können wir erneut jubeln. Dabei geht es in Richtung Rock-Pop-Heavy Metal, mit Einflüssen der Folkmusik. LED ZEPPELIN  war eine britische Band, wurde 1968 gegründet und gehörte mit 300 Millionen verkauften Alben zu den erfolgreichsten Bands überhaupt. Der Tod des Schlagzeugers John Bonham im September 1980 markierte des Ende der Band, die mit dem Sänger Robert Plant, dem Gitarristen Jimmy Page und dem Bassisten John Paul Jones durchgehend in gleicher Besetzung aktiv war. 

„WHOLE LOTTA LOVE“, „GANZ VIEL LIEBE“, zählt zu meinen definitiven LED ZEPPELIN-Hits. Es ist der Eröffnungstrack des zweiten Albums der Band, „Led Zeppelin II“, wurde 1969 in mehreren Ländern als Single veröffentlicht (wie bei anderen Songs von LED ZEPPELIN wurde er im Vereinigten Königreich NICHT als Single veröffentlicht). Im Jahr 2004 erreichte der Song Platz 75 der Liste der 500 besten Songs aller Zeiten des „Rolling Stone“-Magazins. Und im März 2005 platzierte Q „WHOLE LOTTA LOVE“ auf Platz 3 seiner Liste der 100 besten Gitarrenstücke. Auf einer ähnlichen Liste des „Rolling Stone“ erreichte er Platz 11. Im Jahr 2009 wurde er von VH1 zum drittbesten Hardrock-Song aller Zeiten gekürt. Im Jahr 2014 wählten die Hörer von BBC Radio 2 „WHOLE LOTTA LOVE“ zum Song mit dem besten Gitarrenriff aller Zeiten. Sowie: Trotz anfänglicher Geringschätzung listete der „Rolling Stone“ LED ZEPPELIN 2004 auf Rang 14 der 100 größten Musiker aller Zeiten!

„BECOMING LED ZEPPELIN“  (!!!)  ist ein Dokumentarfilm von Bernard MacMahon betitelt, der die Gründung und die frühen Jahre von „Led Zeppelin“ nachzeichnet. Der Film ist eine unabhängige Produktion, die in Zusammenarbeit mit der Band entstand. Es ist das erste Mal, dass sie an einem biografischen Dokumentarfilm mitgewirkt haben. Ein Work-in-Progress wurde bei den 78. Filmfestspielen von Venedig 2021 gezeigt und mit stehenden Ovationen (von 10 Minuten) umjubelt. Der Film zeigt vollständige Auftritte, noch nie gezeigtes Filmmaterial der frühen Konzerte der Band in den USA und Großbritannien sowie bisher unveröffentliches Material aus dem persönlichen Archiv der Band. Der Film wurde 2019 angekündigt, zeitgleich mit dem 50. Jahrestag der Bandgründung. 

Die zuständigen Credits: USA 2019-2024; Co-B + Leitung: Bernard MacMahon; Co-B: Allison McGourty; mit JIMMY PAGE, JOHN PAUL JONES; JOHN BONHAM; ROBERT PLANT; Kinematographie: Vern Moen; bearbeitet von Dan Gitlin; M: LED ZEPPELIN; Dauer: 137 Minuten; deutscher Kino-Start: 20.03.25.  Y E A H !  (= 5 PÖNIs).

 

1.)       SPITZENFILM aus BRASILIEN. Titel = „FÜR IMMER HIER“ von WALTER SALLES (Brasilien/Frankreich 2024; B: Murilo Hauser; Heitor Lorega; es handelt sich um die Verfilmung des gleichnamigen autobiografischen Buches von Marcelo Rubens Paiva/2015; K: Adrian Teijido; M: Warren Ellis; 135 Minuten; deutscher Kino-Start: 13.3.2025). WALTER SALLES, geboren am 12. April 1956 in Rio de Janeiro, ist einer der renommiertesten Filmkünstler Brasilien. Im Verlaufe seiner Karriere wurde er für mehr als 100 internationale Film- und  und Festivalpreise nominiert, von denen er über 60 gewinnen konnte. (Darunter wurde er auf der Berlinale 1998 mit dem „Goldenen Bären“ für seinen Spielfilm „Central Station“ ausgezeichnet; und für seinen aktuellen Film „I’m Still Here“ bekam er kürzlich den Preis als „beste internationale Produktion“).

Rio de Janeiro, zu Beginn der 1970er-Jahre. Brasilien befindet sich im festen Griff einer Militärdiktatur. Die Familie Paiva wird vorgestellt: Vater Rubens (SELTON MELLO), Mutter Eunice  (FERNANDA TORRES) und ihre fünf Kinder. Sie wohnen in einem gemieteten Haus am Strand, dessen Türen stets für Freunde offenstehen. Die Zuneigung und der Humor, der hier „herrscht“, sind ihre eigene subtile Form des Widerstands gegen die im Land herrschende Macht und Unterdrückung. Als eines Tages der Vater grundlos verhaftet wird, verändern sich die privaten Familienverhältnisse wie die „amtlichen“ Zustände. Mutter Eunice ist gezwungen, sich „neu zu ordnen“, um eine neue Zukunft für sich und ihre Kinder zu schaffen. Basierend auf den Memoiren – siehe Credits – entpuppt sich diese bewegende, berührende Geschichte als bedeutender Beitrag zur Aufarbeitung eines wichtigen historischen Teils der verschwiegenen Geschichte Brasiliens. Walter Salles vermag hintergründig wie doppelbödig wie nachhaltig von den „damaligen“ furchtbaren Zu- und Umständen zu erzählen. Jahrzehnte später wird es zur Gewissheit, dass der Vater zu den „Desaparecidos“ gehört, zu den tausenden von unschuldigen Bürgern, die verhaftet oder entführt und anschließend gefoltert und ermordet wurden. In der Zwischenzeit erfindet sich die zuvor eher unpolitische Gattin Eunice neu, hält ihre Familie zusammen und bildet sich zur Menschenrechtsanwältin weiter.

An der Realisierung des Filmprojekts wurde sieben Jahre gearbeitet. „In dem Film ging es plötzlich nicht mehr um die 1970er-Jahre. Es ging um den Moment, was auf den Straßen geschah, während wir an dem Film arbeiteten. Und wenn ich sehe, was in Ungarn passiert, was demnächst vielleicht wieder in den USA passiert, was an so vielen verschiedenen Orten der Welt passiert. Es ist eine Zeit der Angst, in der wir leben“ (WALTER SALLES auf der offiziellen Pressekonferenz des Films in Venedig 2024).

„Für Immer Hier“ ist ein sehr spannendes, sehr bewegendes, ist ein darstellerisches wie inhaltliches Meisterstück (= 4 1/2 PÖNIs).

2.)       DER DOPPELTE DE NIRO-Mafiosi. Titel = „THE ALTO KNIGHTS“ von BARRY LEVINSON (B: Nicholas Pileggi; K: Dante Spinotti; M: David Fleming; 123 Minuten; deutscher Kino-Start: 20.03.2025). Ehrlich  – mit Mafia-Porträts habe ich es gegenwärtig, 2025, nicht so im Kino: Insoweit stockt das Interesse eigentlich. Eigentlich, aber doch nicht ganz, weil es wiederum-aber auch ein neuer Film mit ROBERT DE NIRO ist, dem zweifachen „Oscar“-Preisträger. Mit sehenswerten „Special“-Auftritten. Als Doppelfigur. Währenddessen „Oscar“-Preisträger BARRY LEVINSON („Rain Man“) die Oldie-Gilde aus Hollywood auf dem Regiestuhl führte. Lenkte.

„The Alto Knights (= wer hat bloß diesen doofen, also unverständlichen deutschen Ami-Titel bestimmt?) behandelt was passiert, wenn sich zwei „Spitzen-Mafiosis“ duellieren. Einst waren sie dickste Freunde, heute können sie sich nicht (mehr) ausstehen. Und wollen sich killen. Ihre Rivalität ist enorm. Dabei handelt es sich um Frank Costello und Vito Genovese von der amerikanischen Cosa Nostra aus New York City (beide interpretiert von einem (!)  ROBERT DE NIRO). Der machtgeile Vito bemüht sich während der 1950er-Jahre mit allen Mitteln, die Position seines Bosses Frank zu übernehmen. Um DEN, der gegenwärtig das Oberhaupt der mächtigen New Yorker Luciano-Familie ist, „abzulösen“. Ein erbitterter Kampf um die Vorherrschaft auf den Straßen kommt zum brutalen Laufen. Wie gesagt, einst waren sie ziemlich beste Freunde, doch ausartende Eifersüchteleien und eine Reihe von Vertrauensbrüchen führen schließlich auf einen aggressiven Kollisionskurs. Der die Mafia – und das luftige Amerika – erheblich verändert soll.

Man schaut und hört zu bei diesem Okay-Movie, bei dem alte Gangster-Haudegen austeilen. Wie beim Drehbuch-Autor Nicholas Pileggi (92), bekannt für seine Werke wie „GoodFellas“ und „Casino“; beim 93jährigen IRWIN WINKLER, der bereits „GoodFellas“ produzierte, und Robert De Niro ist bekanntlich ja auch schon 81 Jahre alt, während der 82-jährige Barry Levinson hier zum sechsten Mal mit De Niro zusammengearbeitet hat (und dabei – zum Beispiel – 1998 diesen wunderbaren doppelbödigen  „Wag The Dog“-Polit-Streich mit-fabrizierte).

Also erdulden wir es und warten auf die TV-Verwertung. Mit gebührlichen Pausen (= 3 PÖNIs).

3.)       EMANZIPATORISCH AUFSÄSSIGE. Titel = „KÖLN 75“ von Ido Fluk (B + R; D; 2023; K: Jens Harant; M: Stefan Rusconi; Hubert Walkowski; 110 Minuten; deutscher Kino-Start: 20.3.2025). Wenn du „jugendlich“ bist, traust du dich was. Zum Beispiel anecken. Gegen Eltern zum Beispiel. Und dominante Kerle. Vera Brandes (MALA EMDE) ist so eine Aufrührerin. Sie liebt Musik; hat vor, als Konzertveranstalterin voranzukommen; Spaß zu konservieren. Und irgendwann ist es soweit. Mehr zufällig-aufdringlich trifft sie den virtuosen Jazz-Musiker Keith Jarrett (JOHN MAGARO) und will mit ihm in der Kölner Oper mit einem Konzert auftrumpfen. Natürlich folgt Stress-pur. Und ihr Zahnarzt-Daddy (erstmals fehlbesetzt: ULRICH TUKUR im Nebenpart) kriegt sich vor lauter Schimpfen gar nicht mehr ein.

Drei Leben. In so frühem Stadium. Erst Dauerunruhe, um zu erfahren, wie man was „richtig macht“. Dann die Phantasie. Die bewegt, die angeregt werden muss. Dann ist es soweit. Business.

Am 24. Januar 1975 spielt Keith Jarrett, allein am Klavier, im Kölner Opernhaus ein Jazzkonzert. Es wird in die Annalen der modernen Musik eingehen: Die Plattenveröffentlichung „The Köln Concert“ avanciert mit über 4 Millionen verkauften Exemplaren zu einem Hit. Der Autoren-Regisseur Ido Fluk ließ sich für seinen Film von den damaligen Ereignissen inspirieren und beschreibt die „merkwürdige“ Geschichte. Die sich quasi dreiteilig zusammensetzt, zusammenfügt. Erleben, Pannen, Freude. Und: vermag „damit“ ganz gut zu unterhalten (= 3 PÖNIs).

4.)     TOM TYKWER hebt ab. Titel = „DAS LICHT“ von TOM TYKWER (B + R + Co-Produzent + M; K: Christian Almesberger; Künstlerische Leitung Songs: Eike von Stuckenbrok; 162 Minuten; deutscher Kino-Start: 20.03.2025). Eine typisch deutsche Welt. Die ins Wanken geraten ist: Tim (LARS EIDINGER); Milena (NICOLETTE KREBITZ); ihre beinahe erwachsene Zwillinge Frieda und Jon sowie der uneheliche Sohn Dio, das ist die, also „unsere“ Familie Engels, die anscheinend immer weniger zusammenhält. Die mehr nebeneinander als miteinander lebt. Die nichts mehr zusammenhält, als die neue Haushälterin Farrah (TALA AL-DEEN) in ihr Leben tritt. Die geheimnisvolle Frau aus Syrien stellt die Welt der Engels auf eine unerwartete Probe. Bringt Gefühle ans Licht, die lange verborgen waren. Dabei verfolgt sie einen ganz eigenen (emotionalen) Plan, der das Leben der Familie Engels für immer verändern wird.

Nach acht Jahren und vier Staffeln mit der TV-Serie „Babylon Berlin“ hat der Autoren-Regisseur und Produzent TOM TYKWER wieder einen Kinofilm geschaffen. Mit „DAS LICHT“ kehrt Tom Tykwer zurück in die Gegenwart und hin zu Figuren, die ihm persönlich sehr nahe sind. Anhand des Porträts einer „wunderlichen“ Familie behandelt das Tykwer-Team aktuelle Themen unserer Zeit. In einer Welt, die taumelt. Im Chaos der auseinanderdriftenden Ordnung erkundet „DAS LICHT“ das Bedürfnis der Menschen nach Halt und Zugehörigkeit. Es ist ein nachdenklicher Film, der berührt, aufwühlt und die gesellschaftlichen Stimmungslagen hochinteressant betrachtet. Sozusagen – ein Dokument unserer heutigen Zeit, das zum Dialog auffordert. Und, einmal mehr, LARS EIDINGER in einem Ensemble auf der Leinwand begleiten zu können, gilt zu Recht als Ereignis (= 4 PÖNIs).

5.)       TV-TIPP = „DIE GROSSE ANGST“ ist der Titel des aktuellen ARD-„TATORT“-Krimis an diesem SONNTAG-Abend. Thema: Die Freiburger Kommissare Franziska Tobler (EVA LÖBAU)  und Friedemann Berg (HANS-JOCHEN WAGNER) suchen ab 20.15 Uhr ein gefährliches verbrecherisches Paar und bekommen es zugleich mit einer Bürgerwehr zu tun. Meine Kritik gibt es anschließend auf den bekannten Kanälen.

6.)       MUSIK = Eingangs bereits angekündigt  – der LED ZEPPELIN-SONG  „WHOLE LOTTA LOVE“  von 1969 steht in der rockigen Bestenliste in dieser Woche auf  Platz Eins. Bei mir. Was für ein  Gigant von Rock ’n‘ Roll ! Passend anlässlich des Kinostarts des erwähnten Dokumentarfilms „BECOMING LED ZEPPELIN“:

Mit besten Frühlings-Rock-Grüßen
PÖNI Pönack

kontakt@poenack.de

 

 

 

 

 

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