M U S I K ! WAS FÜR EIN MUSIKALISCHES JUWEL ! Betonung: Was für ein MUSIKALISCHER GENIESTREICH ! Auf den gerade in den Kinos angelaufenen BOLERO-Film habe ich verzichtet. Stattdessen habe ich für diesen BLOG-Schreibtag „die berühmte Musik“ herbeigeholt / betonend / als vollen Genuss strömend, also hören lassen. Was für ein phantastisches Erlebnis!
Der Bolero ist oft eingespielt worden. Maurice Ravel (7.3.1875 – 28.12.1937) soll gesagt haben der Bolero dauere 17 Minuten. Im Werkverzeichnis von Walter Labhart sind 16 Minuten angegeben. Einige Einspielungen dauern 14 Minuten, was der von Ravel überlieferten Metronomzahl (72 Schläge in der Minute) entspricht.
„Ich habe nur ein Meisterwerk geschaffen, und das ist der Bolero; leider ist er leer von Musik“ : Dieser berühmte Satz von Maurice Ravel zeigt seinen Zwiespalt gegenüber seinem eigenen Werk. Er beschrieb es als eine „einfache Stilübung“ und betonte mehrfach, dass es ihm weniger als eine persönliche Aussage, sondern vielmehr als technische Herausforderung erschien.
Paris 1928: Der Komponist Maurice Ravel erhält von der exzentrischen Tänzerin Ida Rubinstein den Auftrag, die Musik für ihr nächstes Ballett zu komponieren. Sie wünscht sich etwas Sinnliches und Betörendes. Ravel sieht sich zunächst nicht in der Lage, etwas zu Papier zu bringen. Er sucht Inspiration in seinem Alltag und taucht tief in sein Innerstes ein, setzt sich mit den Misserfolgen seiner frühen Jahre, dem Bruch durch den Ersten Weltkrieg und der unmöglichen Liebe zu seiner Muse Misia Sert auseinander. Eine scheinbar zufällige Idee wird die Grundlage für seinen größten Erfolg, ein faszinierendes und einzigartiges Werk, das dem Komponisten zu Weltruhm verhelfen wird: der Bolero.
Die Uraufführung des Balletts erfolgte am 22. November 1928 in der Pariser Oper. Die 43-jährige Ida Rubinstein tanzte als einzige Frau mit erotischen Bewegungen in einem Kreis von 20 jungen Männern. Zu einer Musik, die wirkte wie die ewige Wiederholung des Gleichen mit einem orgiastischen Höhepunkt am Ende – das Publikum war schockiert und fasziniert zugleich. AUF DEN AUSRUF EINER ZUSCHAUERIN „Hilfe, ein Verrückter“ soll Ravel erwidert haben: „Die hat’s kapiert!“
Alle 15 Minuten ist irgendwo auf der Welt der Bolero zu hören. Mit seinem gleichbleibenden, geradezu hypnotischen Rhythmus zählt das Werk zu den meistgespielten Orchesterstücken der Musikgeschichte.
1.) Und auch: „Strömen“ / „Fließen“ – EIN GENIESTREICH ! EIN FILMISCHES KUNSTWERK ! Titel = „FLOW“ von GINTS ZILBALODIS (Co-B + K + R; Co-B: Matiss Kaza; Belgien/Lettland/Frankreich 2022/2024; M: Rihards Zalupe; 85 Minuten; deutscher Kino-Start: 06.03.2025).
Die Stichworte-Sammlungen, die Beobachtungen, zu diesem kinematografischen Wunderwerk.
Viele sagenhafte Gedanken. Drei davon: Wir, Freunde/Innen und ich, wir lieben Katzen. Ganz besonders – SCHWARZE Katzen. Und schon mehrere „dieser tierischen Spezies“ wurden im Verlaufe der Jahre Zuhause Familienmitglieder. Wie einzigartig. Mit ihren schnuffigen Bewegungen und ihrer speziellen „Sprache“. Mit ihrer Liebe. Wir benötigen – und bekommen – Landschaft-pur geliefert. Aber nicht von der „Firma Disney“, sondern aus dem Hause von Lettland. Wo es NICHT um tönende Sprachen geht, sondern um (zu-)packende, faszinierende, beeindruckende Geräusche. Bei unglaublichen Bildern Und ich sage es jetzt schon: „FLOW“ wird 2025 immer auftauchen, wird genannt werden, wenn es zählt, die Jahreskinofilmlisten mit Bestsellerfilmen zu füllen.
Der lettische Originaltitel lautet „Straume“ was „Strom, Strömung“ bedeutet. Der Film „Flow“ KOMMT OHNE TEXT aus, ist aber von reichhaltigen Tierlauten durchzogen. Der Film wurde im Mai 2024 bei den Filmfestspielen von Cannes erstaufgeführt. Der Kinostart in Frankreich erfolgte Ende Oktober 2024 und fand in den ersten Kinowochen weit mehr als 400.000 Besucher. Der Start in Österreich erfolgte am 7. Februar 2025, dort lautete der Titel samt Untertitel „Flow – Als die Katze die Angst vor dem Wasser verlor“. „FLOW“ wurde von Lettland – als erster Lettischer Film überhaupt – als Beitrag für die „Oscar“-Verleihung eingereicht und auch im Rahmen des Europäischen Filmpreises 2024 als „Bester Animationsfilm“ ausgezeichnet. Bei den „Golden Globe Awards 2025“ wurde er ebenfalls als „Bester Animationsfilm“ prämiert. Im Rahmen der diesjährigen „Oscar“-Verleihung war „FLOW“ nicht nur als „Bester Animationsfilm“, sondern auch als „Bester Internationalen Film“ nominiert. Er gewann kürzlich den – separat ausgezeichneten – „OSCAR“ für den „Besten Animationsfilm“.
Fülle genug? Dann kommen wir zur Geschichte. Im übernächsten Absatz. Jetzt erstmal: Die Geschichte ist zeitlos und ist mit gestaltungs- und raumvollen Aufnahmen ausgestattet. Von wegen ohne Belehrung, mit Klimawandel-Anklängen, mit der Atmosphäre von aufwallenden Meeresspiegel sowie Flüchtlingsboote als Hilfsanker für Mittelmeertiere. Die Jury der „Katholischen Filmkritik“ mochte ihn auch sehr: Der Film betrete – „mit selbstbewusster Leichtigkeit – das Reich der Fantasie, was einen klaren Bruch mit fotorealistischen Darstellungen der großen Hollywood-Studios bedeutet. Statt nüchterner Nachbildung entfaltet sich hier eine detailreich gezeichnete Welt in zarten Wasserfarben, in der eine Katze als unmittelbare Identifikationsfigur dient“. Lobend wird hervorgehoben, wie eindringlich und unmittelbar der Film die Emotionen der tierischen Protagonistin vermittelt und „ohne jegliche menschliche Dialoge eine Geschichte über Mut, Zusammenhalt und die Überwindung von Ängsten“ entfaltet. Sagenhaft gut.
Zur Geschichte: Kaum hat sich diese kleine schwarze bezaubernde Katze den Schlaf aus den Augen gerieben, muss sie erschrocken feststellen, dass eine gewaltige Flut die alte Welt unter sich begräbt. Gerade noch so rettet sie sich auf ein Segelboot, wo nach und nach auch ein diebisches Äffchen, ein gutmütiger Labrador, ein schläfriges Wasserschwein und auch ein stolzer Sekretärvogel (unter anderen) Zuflucht finden. Schon bald ergibt sich: Ihre Verschiedenheit ist ihre Stärke, und gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen der neuen Welt.
Während der aktuelle „Film-Dienst“ begeistert über einen Film schwärmt, „der Kinder und Erwachsene gleichermaßen berühren dürfte und trotz der sehr einfachen Abenteuer-Handlung viel Stoff zum – wunderbaren (d. Autor) – Nachdenken liefert und viele Themen anklingen lässt: Aufbruch und Rettung, die Überwindung von inneren und äußeren Grenzen und die Konfrontation mit einer Welt im Umbruch“. UND: „In inhaltlicher und erzählerischer, dramaturgischer Hinsicht weist der Film weit in die Zukunft“.
Dies-hier sei „Die Zukunft des Animationsfilms“ schwärmt, lt. Presseheft, Guillermo del Toro. Ich bin auch SEHR SEHR-ANGETAN (= 5 PÖNIS).
2.) ENTSETZLICH. MENSCHLICHES GEFÄLLE. Titel = „DAS KOSTBARSTE ALLER GÜTER“ von MICHEL HAZANAVICIUS (Co-B + Produktion + R; Fr/Belgien 2022-2024; Co-B: Jean-Claude Grumberg; nach seinem gleichnamigen Jugendbuch/2019; M: ALEXANDRE DESPLAT; Schnitt: Laurent Pelé-Piovani; Erzähler: Jean-Louis Trintignant; 81 Minuten; deutscher Kino-Start: 06.03.2025). Polen im Winter 1943. Die Frau eines Holzfällers findet in der Näher der Bahngleise ein lebendes Baby im Schnee. Das Kind wurde in einem Akt größter Verzweiflung aus einem fahrenden Zug geworfen, einem Todeszug auf dem Weg in das Vernichtungslager Auschwitz. Trotz bitterer Armut und ohne über die drohenden Konsequenzen nachzudenken nimmt die kinderlose Frau das kleine Mädchen in ihre Obhut. Dieses Kind – das kostbarste aller Güter – verändert fortan grundlegend das Leben des Ehepaares und auch all jener, deren Wege es kreuzt. Und einige von ihnen werden alles daran setzen, das Mädchen zu schützen, ungeachtet der Risiken für das eigene Leben. Seine Geschichte wird das Beste und das Schlimmste in den Menschen zum Vorschein bringen.
Der Animationsfilm ist die Leinwand-Adaption des französischen „Oscar“-Preisträgers MICHEL HAZANAVICIUS („The Artist“ /2012 /s. Kino-KRITIK /5 PÖNIs), basierend auf dem gleichnamigen Bestseller des renommierten französischen Dramatikers und Kinderbuchautors Jean-Claude Grumberg, der gemeinsam mit Hazanavicius das Drehbuch verfasste. Die Animationen basieren auf den Zeichnungen des Regisseurs. Bei den Filmfestspielen von Cannes im Mai 2014 bildete dieser Film den emotionalen Abschluss.
„Der Film hat eine humanistische, friedliche Botschaft. Es ist eine Botschaft purer Liebe. (…) Alle Formen von Rassismus und Ausgrenzung basieren auf Unwissenheit und mangelndem Wissen über den anderen“ (Regisseur MICHEL HAZANAVICIUS über die Botschaft seines Films“) (= 4 PÖNIs).
3.) KÜNSTLER-STÜCK. Titel = „MICKEY 17“ von BONG JOON-ho (B + Produktion + R; basiert auf dem im Februar 2022 erschienenen Roman „Mickey7“ von Edward Ashton; K: Darius Khondji; M: Jung Jae-il; 137 Minuten; deutscher Kino-Start: 06.03.2025). Mit seinem Namen ist – zuletzt – der ironische südkoreanische Meister-Thriller „PARASITE“ verbunden (s. Kino-KRITIK /2019/4 „Oscars“/5 PÖNIs). Mit „Mickey 17“ präsentiert Bong Joon Ho ein „verrücktes“ neues Werk. Mit viel Science-Fiction-Esprit. Allerdings nicht mehr so rasant und abgefahren wie der „Parasite“-Vorläufer. Ein Mickey Barnes (ROBERT PATTINSON), der rabaukige Held der Geschichte, befindet sich in einer außergewöhnlichen Situation, denn seine Vorgesetzten verlangen von ihm die ultimative Hingabe an den extremen Job: Mickey soll sich seinen Lebensunterhalt verdienen, indem er „des Öfteren“ stirbt, um sogleich wieder lebendig aufzutauchen. Irgendwie tauchen hier Doppelfänger, mal auch Aliens, aber auch ungehobelte Bewegungsmelder auf. Wir befinden uns nicht mehr auf der Erde, sondern jetzt lautet die Vorgabe, den Eisplaneten Niflheim unter Beschlag zu nehmen. Was für reichlich Fiction mit schrägem Science sorgt.
Alles, was hier gezeigt, präsentiert, eingemeindet wird, trieft in Sachen fortschrittlicher Technologie miefig. Während zweimal Pattinson, Robert, weil er doch öfters neu ausgedruckt wird und auch nicht besonders viele Unterhaltungspluspunkte einzusammeln versteht. Will sagen, ich habe während der Vorführung mehr und mehr abgeschaltet. Nach einem solchen Wucht-Wut-Komödien-Spektakel wie damals bei „Parasite“ ist der neue Abenteuer-Streifen mit Fiction-Geist vom Meister – trotz der prominenten Böseknaller Mark Ruffalo und Toni Collette – eher mau-lich (= 2 PÖNIs).
4.) TV-TIPP: In KÖLN wird an diesem SONNTAG-ABEND „TATORT“-Krimi gespielt. Ab 20.15 Uhr werden „die Guten“, also Ballauf & Schenk, auf die Schurken gehetzt. Dabei ist es noch gar nicht solange her, dass die beiden Kölner Cowboys kriminalistisch zugange waren (am 5.1.2025 / „Restschuld“ /s. TV-KRITIK /4 PÖNIs). Wie diesmal der Fall „COLONIUS“ bearbeitet wird, …, man darf gespannt sein. Gleich nach der ARD-Ausstrahlung folgt die kritische Auflösung. Meine Kritik gibt es auf den bekannten Kanälen.
Gute Grüße an die aufgeregten Spannungsfans: : PÖNI Pönack