ACH DU S C H L E C H T E GÜTE: Trump & Co. marschieren los. Und FDP-Lindner meldet bei uns: A U A – C H E N. Üble Zeiten zur Zeit. Also – nischt wie ab in die Kinos! Wir müssen uns betäuben.
1.) GROSSARTIGE PERSÖNLICHKEIT. Titel = „DIE WITWE CLICQUOT“ von Thomas Napper (Fr/GB 2022; B: Erin Dignam; Christopher Monger; basierend auf dem gleichn. New-York-Times-Bestseller der Kulturhistorikerin Tilar J. Mazzeo; K: Caroline Champetier; M: Bryce Dessner; 90 Minuten; deutscher Kino-Start: 07.11.2024). Die französische Provinz Champagne im frühen 19. Jahrhundert: Nach dem Tod ihres Mannes übernimmt Barbe-Nicole Clicquot-Ponsardin (HALEY BENNETT) mit 27 Jahren die Leitung der familieneigenen Weinkellerei. Ein gewagter Schritt zu einer Zeit, in der für Frauen kein Platz in der Geschäftswelt vorgesehen war. Mit Entschlossenheit und Leidenschaft manövriert die Witwe Clicquot das Unternehmen durch turbulente Zeiten. Legt mit ihren Innovationen den Grundstein für die moderne Champagnerherstellung und avanciert mit dem exklusiven Schaumwein ihres Hauses zur „Grande Dame der Champagne“.
Die Titelrolle übernahm, als Produzentin und Hauptdarstellerin, die US-Amerikanerin HALEY BENNETT („Girl on the Train“), deren Besetzung ein Glücksfall ist an femininer Kraft und überzeugender Emanzipation. Weitere Rollen sind mit SAM RILEY, TOM STURRIDGE und „Peaky Blinders“-Star NATASHA O’KEEFFE ebenfalls überzeugend besetzt. Zudem, wie wunderbar-sehenswert – die Dreharbeiten fanden ausschließlich in Frankreich statt, wobei der größte Teil im historischen Chateau de Béru im Burgund mit seinen malerischen Weinbergen und seinem großen Herrenhaus gedreht wurde. Beeindruckend! (= 4 PÖNIs).
2.) TRAUER UND HOFFNUNG. Titel = „MARIANENGRABEN“ von Eileen Byrne (B + R; Luxemburg/Italien/Österreich 2023; das Drehbuch der Tragikomödie basiert auf dem 2020 veröffentlichen gleichnamigen Roman von Jasmin Schreiber; K: Petra Korner; M: Claire Parsons; 86 Minuten; deutscher Kino-Start: 07.11.2024). Paula (LUNA WEDLER) durchlebt eine tiefe Trauerphase, nachdem ihr kleiner Bruder Tim in Triest im Meer ertrunken ist. Von Schuldgefühlen geplagt, sind ihre Gefühle empfindlich angekratzt, scheint ihr Lebenswille am Erloschen zu sein. Als sie auf den alten Griesgram (EDGAR SELGE) trifft, der die Urne seiner Ex-Frau nach Italien bringen will, sieht sie einen Hoffnungsschimmer: Nach Triest fahren, an den Strand, an dem ihr Bruder gestorben ist. Nur dort und nur so wird sie sich ihrem Bruder endlich wieder nahe fühlen können. Ist sie überzeugt. Während dieser abenteuerlichen Reise entwickelt sich zwischen den beiden Außenseitern eine unerwartete Freundschaft, mit emotionalen Anhängen einer neuen Lebensfreude. Dank der beiden Hauptakteure kommen hier Emotionen hoch, die sich höchst unterschiedlich bewegen (= 3 PÖNIs).
3.) BLÖDSINN. Titel = „RED ONE – ALARMSTUFE WEIHNACHTEN“ von Jake Kasdan (Produktion + R; USA 2022/2023; B: Chris Morgan; K: Henry Jackman; M: Henry Jackman; 124 Minuten; deutscher Kino-Start: 07.11.2024). Der Ami-Weihnachtsmann, ein ziemlicher Oldie (J. K. Simmons), wird – kurz vor Weihnachten – von einer Hexe mit Team entführt. Der Sicherheitschef des Nordpols (DWAYNE JOHNSON) tut sich mit einem berüchtigten Kopfgeldjäger (CHRIS EVANS) für eine Action-Mission zusammen, um das Weihnachtsfest zu retten. Genauso blöd wie sich DAS anhört, sieht es auch aus. Motto: Wenn sich Chaos mit vielen Dumpfbacken-Figuren vereint. Meldet. Macht also, also bereitet weder Spaß noch überhaupt Vergnügen. Lese bei „Wikipedia“, dass das Budget – „wegen des chaotischen Filmdrehs“ – auf bis zu 250 Millionen US-Dollar „angestiegen sei“. Was und wie und warum auch immer: Diesen Film kann man sich sparen (= 1 PÖNI).
4.) MÖRDERISCH. Titel = „BONEYARD“ von Asif Akbar (Co-B, Produktion + R; USA 2023; Co-B: Vincent E. McDaniel; Hank Byrd; Koji Steven Sakai; K: Joshua Reis; M: Andrew Morgan Smith; 96 Minuten; deutscher Lionsgate-HEIMKINO-Start: 08.11.2024). Nach wahren Verbrechen, heißt es im Vorspann.
2009 wurden in der Hitze der West Mesa-Wüste nahe Albuquerque in New Mexiko die Überreste von elf Frauen und einem ungeborenen Baby gefunden, die alle zwischen 2001 und 2005 ermordet worden sind. Die weiblichen Opfer waren zumeist junge Latinas aus der Region, die als Prostituierte auftraten. Eine umfassende Untersuchung beginnt und Polizeichef Carter (CURTIS „50 Cent“ JACKSON) beauftragt die beiden Detectives Ortega (BRIAN VAN HOLT) und Young (NORA ZEHETNER) mit der Ermittlung. An ihrer Seite tritt zudem, als undurchsichtiger Polizeichef Carter, eben „50 Cent“ auf. Ergänzt wird das Team von FBI-Agent Petrovick (MEL GIBSON in einem Nebenpart), der als Profiler den Kreis der Verdächtigen eingrenzen soll. Doch Detective Ortega hat ein persönliches Interesse an dem Fall und folgt auf eigene Faust einer Spur, die in die eigenen Reihen führt. Ein Netz aus Intrigen und Verdächtigungen entspinnt sich – könnte tatsächlich ein Kollege der berüchtigte Knochensammler sein?
Solide spannendes Home-Kino, das sich an den grausamen Fakten orientiert (= 3 PÖNIs).
5.) TV-TIPP: An diesem SONNTAG-ABEND kommt der aktuelle „TATORT“ aus Kiel. Die Team-Leitung hat hier „der berüchtigte“ Klaus Borowski, der im nächsten Jahr als nordischer Kommissar abtreten wird. Der Titel heuer lautet – vielversprechend: „BOROWSKI UND DAS EWIGE MEER“. Die TV-KRITIK folgt nach der 20.15 Uhr-Ausstrahlung auf den bekannten Kanälen.
6.) MUSIK: Kürzlich erst entdeckt – die amerikanische Popgruppe „THE ASSOCIATION“, eine Gruppe die sich 1965 in Los Angeles gründete und 1966 einen Plattenvertrag bei Valiant erhielt. Dort „entstanden“ Chart-Songs wie „NEVER MY LOVE“, der dann mit einer „Goldenen Schallplatte“ ausgezeichnet wurde. Im September 1999 wurde eine Liste mit den am häufigsten im amerikanischen Radio und Fernsehen gespielten Liedern der letzten fünfzig Jahre veröffentlicht. Der Song „NEVER MY LOVE“ belegte dabei den zweiten Platz nach „You’ve Lost That Lovin Feelin'“ von „The Righteous Brothers“ und noch vor „Yesterday“ von „The Beatles“. Kriege derzeit „NEVER MY LOVE“ nicht aus den Ohren und platziere ihn für diese Woche auf Hit-Platz 1:
Beste Herbst-Grüße und alles Gute. Mit umfangreichen PÖNI – Grüßen